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Ich durchschau dich!: Menschen lesen - Die besten Tricks des Ex-Agenten (German Edition)

Ich durchschau dich!: Menschen lesen - Die besten Tricks des Ex-Agenten (German Edition)

Titel: Ich durchschau dich!: Menschen lesen - Die besten Tricks des Ex-Agenten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Martin
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Deine Freiheit beginnt bei dir im Kopf.
Lass dich nicht durch andere und durch deine Meinung über sie limitieren.«
     
    Nein, das würde ich nicht zulassen. Ich bin dem SGL bis heute sehr dankbar für diesen Tipp. Wenn wir Menschen durchschauen wollen, geht es nicht bloß darum, schnelle Urteile zu fällen, sondern so breit und tief wie nur möglich zu gucken. Das Ziel ist, den anderen immer wieder neu kennenzulernen. Auch die Dinge wahrzunehmen, die wir vielleicht gar nicht sehen möchten, weil sie nicht in unser Bild passen. Wir können sie sehen, wenn wir das wollen. Auch als subjektive Wesen können wir uns um höchstmögliche Objektivität bemühen und in den Raum der Freiheit vorstoßen, wo alles möglich ist. Wo sich dann auch überraschende Wendungen offenbaren, die wir niemals ausgespäht hätten, wenn wir angenommen hätten, sofort alles zu wissen. Richtig spannend wird es immer erst tiefer! Und das kann auch ganz schnell gehen!
     
    Neue Fälle bestehen häufig aus Hinweisen und Verdachtsmomenten, die wir zu Hypothesen formen. Im Zuge der Informationsbeschaffung und -verdichtung werden dann mehr und mehr Fakten gewonnen, man trotzt den sumpfigen Hypothesen festes Land ab. Am Ende eines geklärten Falles stehen wir auf sicherem Boden. Dieser Halt wird auch gewährleistet durch den nachrichtendienstlichen Grundsatz der Trennung zwischen Beschaffung und Auswertung. Das bedeutet: Der Beschaffer, der nah am V-Mann ist, erhält die Informationen direkt und ungefiltert – eingefärbt mit all den Bewertungen, Interpretationen und Emotionen des V-Mannes. Der Auswerter – in unserem Fall Sabine –, der den Treffbericht liest, bekommt die reine Information, markierte Interpretation, nicht die Emotion. Das ermöglicht ihm, einen neutraleren Blick auf die Angelegenheit zu werfen. Der Auswerter läuft so weniger Gefahr, von den Emotionen des V-Mannes mitgerissen und
beeinflusst zu werden. Er urteilt objektiver. So etwas kennt jeder von uns auch aus dem Privatleben. Wenn ein Konflikt schwelt, in den wir involviert sind, tut es immer gut, einen neutralen Beobachter hinzuzuziehen, der feststellt, was man selbst, blind und taub vor Emotionen, nicht erkennen konnte. Und wenn man mal keinen neutralen Beobachter zur Hand hat? Dann tut man das, was für Agenten tägliches Brot ist.

Der geistige Handlungsspielraum des Agenten
    Je besser es Ihnen gelingt, andere Menschen so zu stimmen, dass sie Ihnen zumindest neutral begegnen, desto schneller werden Sie sie durchschauen. Denn dann müssen Sie nicht erst ihre Widerstände, Blockaden, kleinen und großen Schwindeleien entlarven und aus dem Weg räumen. Machen Sie sich bewusst, dass Sie in der Beurteilung anderer Menschen immer an zwei Fronten kämpfen.
     
    1. Ihr Gegenüber will womöglich nicht, dass Sie seine wahren Absichten erkennen. Er versucht Sie in bestimmten Angelegenheiten im Ungewissen zu lassen, vielleicht sogar in die Irre zu führen. Mit allem, was ihm zur Verfügung steht: Körpersprache, Auslassungen, Täuschungen, Verschleierungen. Er zeigt Ihnen ein freundliches Gesicht und denkt sich seinen Teil. Er legt eine Rüstung an. Für die brauchen Sie gegebenenfalls einen Spezialscanner. Kein Problem, als Agenten verfügen Sie über den Röntgenblick. Aber: Das kostet Zeit. Die haben Sie vielleicht nicht, weil Sie schnell reagieren müssen. Deshalb: Stellen Sie ein freundliches, unterstützendes, wohlgesonnenes oder zumindest freundlich-neutrales Klima her. Ein sogenanntes Yes-Setting. Damit Ihr Gegenüber nicht mal daran denkt, seine Rüstung anzulegen – und Sie den freien Durchblick haben.
     
    2. Auch Sie selbst könnten eine mentale Rüstung angelegt haben. Das ist unbequem, macht starr und unbeweglich. Vorurteile verhärten die Fronten und trüben den klaren Blick. Legen Sie Ihren Panzer ab. Sie brauchen ihn nicht. Verlassen Sie sich auf Ihre unbewusste
Kompetenz und Intuition, und wenn Sie sich irren, dann machen Sie es beim nächsten Mal besser. Bleiben Sie am Ball!
     
    Indem Sie Ihrem Gegenüber signalisieren, dass Sie ihn nicht vorverurteilen, wird er seinerseits auch weniger Abschottungsmaßnahmen an den Tag legen. Er schaltet die Alarmglocken ab, und Ihnen fällt es leichter, ihn zu durchschauen. Das ist schlichtweg Zeitersparnis. Als Agenten haben Sie selten alle Zeit der Welt, um erst einmal die Sicherungssysteme Ihres Gegenübers zu überwinden  – die Sie noch dazu auf eine falsche Fährte locken können. Also handeln Sie klug, und halten

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