Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)

ihr nicht einmal, auch nur mit einem einzigen Wort gesagt, was du für sie empfindest. Wie, frage ich dich, hätte sie also wissen sollen, was sich in deinem Inneren abspielt? Du hast ihr ja nicht einmal die Chance gegeben etwas darauf zu sagen. Zuallererst hättest du es ihr sagen müssen . «
       » Hmm . «
       » Da fällt dir nichts mehr ein ... , Männer«, sch naubte sie verächtlich, »m ehr kann ich dazu leider nicht mehr sagen. Ihr tut euch so schwer damit , eure Gefühle zu offenbaren. Als wenn euch das Wort Liebe die Zunge verbrennen würde, sobald es ausg esprochen wird. Mein Gott, Mick«, wandte sie sich ihm erbost zu , » d u hast etwas Seltenes gefunden und wirfst es einfach weg. Es gibt Menschen, die finden nie den Partner , den sie ihr Leben lang lieb en könnten und du weißt nichts B esseres zu tun, als diesen Menschen wieder gehen zu lassen. «
       »Du hast recht«, gab Mick frustriert zu.
       » Sag das noch mal«, forderte Jackie ihn ungläubig auf.
       » Ich gebe es zu: Du hast mit allem recht. Ich war zu feige es ihr zu sagen. Aber du musst mich auch verstehen. Sie lebt so völlig anders als ich. Mann, du brauchst doch nur die Magazine aufz uschlagen. Sie ist in fast jedem von ihnen. Sie jettet von einer Party zur nächsten und außerdem , und das ist auch ein Punkt , über den ich mir sehr viele Gedanken gemacht habe, kommt sie aus einer stinkreichen Familie. Ich werde ihr nie den Luxus bieten können, den sie gewohnt ist . «
       » Hast du vielleicht einmal darüber nachgedacht, dass sie das wahrscheinlich auch g ar nicht von dir erwartet hätte? Es gibt durchaus noch andere Aspekte im Leben und ich kann nicht glauben, dass sie das Luxusweibchen ist, als das sie die Zeitungen immer darstellen. Seit wann glaubst du denn an den Mist, den diese Magazine verbreiten? «
       » Eines steht klipp und klar fest für mich : Ich werde mich auf keinen Fall lächerlich machen, in dem ich ihr meine Liebe gestehe . «
       » Das sollst du ja auch nicht. Aber wie willst du herausfinden , ob sie nicht auch etwas für dich empfindet, frage ich dich ?«
       » Das weiß ich a uch nicht. Ganz abgesehen davon weiß ich nicht einmal, wo sie im Augenblick ist . «
       » Um es aus dem „ Weekly ” zu zitieren«, Jackie schlug ein Magazin auf, » Lisa Saunders, der Star am Society Himmel, ist nächste Woche in Bel Air anzutreffen, wo sie als Veranstalterin an der Benefizgala für » Kinder in Not « teilnehmen wird. «
       » Ich danke dir Jackie , das habe ich zwar schon gewusst , aber wieder verdrängt - du bist ei n hinterhältiges Wesen«, antwortete er lächelnd.
       » Wozu hat man schließlich Geschwister, wenn nicht dazu, dass sie sich ständig einmischen. Du wirst also eine Karte kaufen? « fragte sie.
       »Ja«, gab er entnervt zurück , » ich werde eine Karte kaufen. Du gibst ja sonst eh keine Ruhe. «
       » Das klingt schon besser. Wie wäre es, wenn wir uns jetzt ein Glas Wein genehmigen? Vielleicht fällt mir ja im Laufe des Abends auch noch der eine oder andere Trick ein , wie man eine Frau um den kleinen Finger wickelt. «
       » Das könnte zumindest nützlich sein. «
       Lachend stand sie auf, um den Wein zu holen.
                               
       Josh Wilson war eigentlich ein ganz netter und erstaunlich wohlerzogener Mann, stellte Lisa fest. Und sicherlich würde sie ihn jederzeit wieder anrufen, wenn sie jeman den brauchte , um in eine Ausstellungseröffnung oder ein exklusives Restaurant zu gehen. Mehr aber auch nicht. Es würde ihr allerding s nie in den Sinn gekommen sein mit ihm ihr Bett zu teilen. Er war derart kultiviert, dass sie sich beim besten Willen keine heiße Affäre mit ihm vorstellen konnte. Und trotzdem ärgerte sie sich darüber. Und zwar deshalb, weil sie sich überhaupt seit neustem Gedanken darüber machte, was bisher in ihrem Leben völlig normal gewesen war. Nie hatte sie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, ob eine Nacht mit einem Mann irgendwelche Folgen haben würde. Doch plötzlich war alles anders. Und zwar , seit sie mit Mick zusammen gewesen war, gestand sie sich empört ei n. Sie wollte sich nicht mit Mick auseinandersetzen und sie wollte schon gar nicht ihr Leben von der kurzen Episode in den Bergen beeinflussen lassen.
       Außerdem würde ihre Mutter die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie ihr Mick als zukünftigen Schwiegersohn vorstellen würde. Das war eine