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Ich habe mich verträumt

Ich habe mich verträumt

Titel: Ich habe mich verträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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sich an mich rangemacht hat.“
    „Das schien mir offensichtlich.“
    „Der Schein trügt. Jetzt setz dich, bitte, Cal. Möchtest du Wein?“
    „Nein danke.“ Er setzte sich auf den Platz, den gerade noch Andrew eingenommen hatte. „Und? Warum war er hier? Und küsst dich auf den Mund?“
    Ich setzte mich wieder in meinen Sessel, nahm einen Schluck Wein und betrachtete meinen Schatz. Ja. Definitiv eifersüchtig. Aber vielleicht war jetzt nicht der richtige Augenblick, um ihm zu sagen, dass ich das unglaublich sexy fand. „Andrew hat michschon sehr, sehr lange nicht mehr geküsst. Warum er es heute getan hat, weiß ich auch nicht. Er sagt, es sei die Macht der Gewohnheit gewesen.“
    „Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe!“
    Angus knurrte, während er sich fest in Callahans Arbeitsstiefel verbiss.
    „Bist du eifersüchtig?“ Ich konnte mir die Frage nicht verkneifen.
    „Oh ja! Das bin ich! Du hast diesen mageren kleinen Wicht geliebt, und heute Abend kommt er her und küsst dich. Wie soll ich mich dabei wohlfühlen?“
    „Tja, zum einen solltest du dich glücklich fühlen, weil Andrew, wie du schon sagtest, ein magerer kleiner Wicht ist. Und du bist genau das Gegenteil.“
    Callahan wollte etwas sagen, hielt aber inne. „Danke.“ Er zog einen Mundwinkel hoch.
    „Gern geschehen.“ Ich schmunzelte.
    „Hast du noch Gefühle für ihn, Grace?“, wollte er wissen. „Wenn ja, dann sag es mir hier und jetzt.“
    „Nein, habe ich nicht. Wie du schon sagtest: magerer kleiner Wicht.“
    Callahan musterte mich eine Weile, dann griff er nach unten, um seinen Schuh aus Angus’ Fängen zu befreien. „Geh zu deiner Mommy“, sagte er. Angus gehorchte, sprang mir auf den Schoß und rollte sich zusammen. Callahan lehnte sich zurück und sah mich an. Er wirkte schon sehr viel entspannter als gerade eben. „Beunruhigt es dich? Dass Andrew eine andere küsst als Natalie?“
    Ich dachte darüber nach. „Nein. Als die beiden sich das erste Mal gesehen haben, haben sie sich auf der Stelle verliebt, einfach so. Kabumm! Als wären sie vom Blitz getroffen worden.“
    „Oder von einem Feldhockeyschläger“, warf Cal ein.
    Oh. Oh . Mir wurde kribbelig. „Jedenfalls“, fuhr ich errötend fort, „ist Andrew hierhergekommen, weil er …“ Ich überlegte. „… sich Sorgen macht.“
    „Weil du mit einem Exsträfling zusammen bist.“
    „Korrekt.“ Ich streichelte Angus über den Kopf und erntete ein wohliges Fiepen.
    „Der Mann, der dich für deine Schwester hat sitzen lassen, hat also ein Problem mit meiner Moral.“
    „Bingo.“ Ich lächelte ihn an. „Und ich habe ihm gesagt, dass du ganz wunderbar und ehrenhaft bist, und vielleicht habe ich auch erwähnt, wie gut du ohne Kleidung aussiehst.“ Callahan lächelte. „Außerdem habe ich gesagt, was ich am liebsten an dir mag, nämlich, dass du weder in Natalie noch in Margaret verliebt bist, sodass ich davon ausgehe, dass du bei mir bleibst.“
    „Grace“, sagte Callahan ernst und lehnte sich vor, „ich kann mir nicht im Mindesten vorstellen, mich in eine deiner Schwestern zu verlieben. Nicht, nachdem ich dich kennengelernt habe.“
    Ich bekam spontan einen Kloß im Hals. Niemand … niemand … hatte mich je mit meinen Schwestern verglichen und für besser befunden. „Danke“, flüsterte ich.
    „Bitte“, murmelte er und sah mir in die Augen. „Soll ich Andrew finden und zu Brei schlagen?“
    „Nee“, meinte ich. „Das wäre viel zu einfach.“
    Er lachte und beugte sich vor, um den Schuh, den Angus malträtiert hatte, neu zu binden. „Willst du Natalie sagen, dass ihr Verlobter rumläuft und andere Frauen küsst?“
    Auch darüber dachte ich kurz nach. „Nein. Ich bin ehrlich überzeugt, es hatte nichts zu bedeuten. Ich meine … also wirklich, da habe ich von Angus schon leidenschaftlichere Küsse bekommen.“ Ganz zu schweigen von dir, Bursche, fügte ich im Stillen hinzu. „Ich glaube, es war nur ein Reflex.“
    „Was, wenn nicht?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Doch, das war es. Da bin ich sicher. Er liebt Natalie! Sie sind verrückt nacheinander. Das hast du doch gesehen.“
    Cal zögerte, dann nickte er kurz. „Schätze ja.“
    Er schätzte? Jeder konnte doch sehen, dass Natalie und Andrew füreinander bestimmt waren! Es war offensichtlich. Oder nicht?
    Angus wachte aus seinem Kurzschlaf auf, sprang von meinem Schoß und trabte in die Küche, um zu sehen, ob durch irgendein Wunder sein Fressnapf aufgefüllt worden war.
    Callahan

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