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Ich habe sie getötet: Roman (German Edition)

Ich habe sie getötet: Roman (German Edition)

Titel: Ich habe sie getötet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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Menschen? Aus Leidenschaft oder wenn es um Geld geht. Da schiebt mir jemand was in die Schuhe. Irgendjemand hat gewusst, dass ich mich an dem Abend mit ihr treffen würde; er hat gewusst, dass das an mir hängenbleibt. Er wollte mich fertigmachen.«
    »Aber die Polizei hält dich nicht für den Täter, also hat es nicht funktioniert.«
    »Bis jetzt. Wir wissen, dass immer wieder Unschuldige vor Gericht landen. Und hier geht es nicht um Eifersucht oder Rache oder romantische Liebe, hier geht es um Geld. Reden wir über Geld, Kate. Ich bin Geschäftsführer einer Firma, die scheibchenweise verkauft wird; die erste Tranche vor zwei Jahren, ein kleinerer Teil letztes Jahr, und die wirklich große Summe, die letzte Rate, soll innerhalb der nächsten Wochen folgen. Mit dieser Schlussrate kriegen wir erst richtig Geld. Oder, Kate? Wenn die von CPTV ihr Scheckbuch aufschlagen und uns endgültig auszahlen. Wenn ich aber wegen Mordes verklagt werde, gestattet mein Führungszeugnis mir nicht mehr, Geschäftsführer zu sein, dann bin ich draußen. So einfach ist das.« Er hebt beide Hände vom Steuer und lässt seine Fingerknöchel knacken, während der Wagen gefährlich nahe an die Leitplanke gerät. »Ich werde als ›bad leaver‹ eingestuft.«
    »Als was?«
    »Sie stufen mich als ›bad leaver‹ ein, weil ich das Unternehmen verlassen muss, und plötzlich gehören meine Forwood-Anteile nicht mehr mir.« Er fährt dicht auf den Wagen vor uns auf, in dem drei Leute auf der Rückbank sitzen. Er hupt und hupt, und ich sehe, wie die Leute sich umdrehen und durch den Regen zu uns nach hinten starren; drei bleiche Ovale. »Zwanzig verfluchte Jahre hab ich gearbeitet, zwanzig Jahre lang hab ich gebuckelt – und das kommt dabei heraus!«
    »Es ist Rot. Rot, Lex!« Der Wagen vor uns hat die Spur gewechselt, und wir rasen geradewegs auf eine riesige Kreuzung zu. »Bremsen, du musst bremsen!«
    Er steigt auf die Bremse, und wir schliddern ein Stück. Es schleudert mich nach vorn, mit voller Wucht gegen den Gurt. »Weißt du, was dann mit meinem Fünfundvierzig-Prozent-Anteil passiert?« Er beugt sich zu mir herüber. Der Gestank verschmorter Reifen dringt zu uns herein. »Er wird unter den anderen Anteilseignern aufgeteilt.« Wir starren einander an. Die Ampel springt um, und als Lex nicht losfährt, setzt hinter uns wildes Gehupe ein. »Und wer sind die? Sag’s mir!« Jemand ruft wüste Beschimpfungen aus seinem geöffneten Wagenfenster. »Dir ist nicht nach Plaudern, nein? Warte, ich helf dir. Paul …«
    »Ach hör doch auf!«
    »Und du und John.« Er stößt ein tiefes, schreckliches Lachen aus. »Du findest das lächerlich? Ich sag dir, was lächerlich ist! Dass du Kohle einstreichst, für die du nie gearbeitet hast. Anders als ich!« Sein Ärger flammt wieder auf, und er gibt plötzlich Gas. »Und dann kriege ich heute einen Brief von deinem Schwager, der mich an die ›Bad-leaver‹-Klausel in meinem Vertrag erinnert. Nur um mich noch tiefer mit der Nase in die Scheiße zu stoßen.«
    Wenn ich jetzt nicht das Heft in die Hand nehme, wird er uns beide umbringen. »Komm runter, Lex, du bist ja völlig außer dir! Es war klar, dass die Polizisten dich befragen. Genau, wie sie mich befragt haben.«
    »Warum bist du in mein Büro eingebrochen, Kate? Welchen Teil der Geschichte, die dein geliebter Partner dir aufgetischt hat, hast du angezweifelt?« Wir fahren eine Anhöhe hinauf und tauchen dann in eine Unterführung ein. »Vielleicht – vielleicht – bist du ja auch gar nicht eingebrochen, weil du etwas gesucht hast. Vielleicht bist du eingebrochen, um etwas dazulassen. Vielleicht steckt ihr – du und er und dieser elende Bruder – da alle mit drin!«
    »Ich kenne die Antwort nicht, Lex. Es passt so vieles nicht zusammen. Ich versuche die ganze Zeit, die Wahrheit herauszufinden, und zwar nicht, indem ich die A40 in Flammen aufgehen lasse und mich dabei fast selbst umbringe! Ich habe genauso viel zu verlieren wie du.« Ich höre ihn fluchen, lasse mich davon aber nicht aufhalten. »Nein, ich habe viel mehr zu verlieren als du.« Jetzt ist es an mir, wütend zu sein. »Du verlierst vielleicht Geld. Ich verliere … alles! « Meine Stimme versagt den Dienst. Ich drehe mich zu ihm um und starre ihn an. »Weißt du was, Lex? Ich gebe nicht auf. Der Einsatz ist so hoch – ich finde heraus, was passiert ist, koste es, was es wolle. Was ich dann mit diesem Wissen mache, steht auf einem anderen Blatt, aber herausfinden werde

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