Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)
Petroleum Gesellschaft eingeliefert.
Am 11. Mai Eintragung auf der Krankenkarte: 11 Uhr. Patient wird auf Tragbahre von Dr. Antuñez und Armee-Offizieren zu einem Ambulanzwagen geschafft.
Protokoll über ein Gespräch zwischen Viaña und Dr. Manfredo Kempff Mercado, Senator der Legislative und Freund der Familie des Guerilleros.
Kempff: Warum hast du dich da nur hineingeritten?
Vásquez: Wegen der Dieberei, der Ausbeutung und der Ungerechtigkeit überall. Unser Land wird dem Imperialismus auf einem Tablett serviert.
Kempff: Aber damals, in den Tagen der MNR, war doch alles viel schlimmer, und du hast nicht bei den Guerillas mitgemacht?
Vásquez: Stimmt, damals gab’s noch keine Gorillas. (Gemeint sind bolivianische Offiziere, die für ausländische Interessen kämpfen.)
Kempff (nach einem Augenblick des Nachdenkens): Wenn dein Vater dich sehen könnte … dem wäre das bestimmt nicht recht.
Vásquez: Mein Vater hat zu seiner Zeit auch an einer Guerilla teilgenommen. Ich denke, er wäre stolz auf mich. Ich kämpfe, weil ich verhindern will, dass man unser Land an die Fremden verkauft.
Senator Kempff verspricht, alles zu tun, was in seiner Macht steht, um Vásquez zu helfen. Der Verwundete meint, er möge sich nicht um ihn sorgen.
In den folgenden Tagen - Verhöre. Der Gefangene gibt nichts preis. Brüche an beiden Händen.
Den wollen wir lebendig ...
Ein Agent des CIA erklärt: »Dieser Mann ist zu intelligent, als dass wir ihn leben lassen dürfen.« Empfiehlt, ihn bei passender Gelegenheit umzulegen.
Besuch des CIA-Agenten »Doktor« Eduardo Gonzáles bei dem Kranken, gibt sich als Journalist der Linken aus, zeigt gefälschte Papiere, weiß Einzelheiten über die Guerillaorganisation.
Vásquez lässt sich täuschen. Bestätigt, dass Che in Bolivien ist. »Ich war mit ihm in Ñancahuazú zusammen, bin verwundet und gefangen genommen worden, hab ihn dann nicht mehr gesehen ... Debray muss wissen, wo er jetzt steckt.«
Dona Elvira Viaña erfährt vom Schicksal ihres Sohnes. Sie kommt nach Camiri, erbittet von den Militärs Besuchserlaubnis. Eine Nonne verrät Jorge, dass seine Mutter in der Stadt ist. Er schickt ihr eine Nachricht, fordert sie auf, nach La Paz zurückzukehren. »Mich werden sie bald umbringen.«
Die Mutter darf ihn schließlich sehen, jedoch nur vom Flur aus, ohne das Zimmer, in dem er liegt, zu betreten.
Eines Nachts kommen hohe Offiziere nach Camiri. Sie ordnen an, Vásquez sei zu erschießen. Nachdem mehrere Versuche, ihn zu töten, fehlgeschlagen sind, wird er unter Bewachung des Leutnants Torres in einem Jeep nach Choreti gebracht. In dem kleinen Ort unterzeichnet der Gerichtsoffizier Florencio ein Protokoll, demzufolge Vásquez angeblich entkommen sein soll.
Am nächsten Morgen sehen Männer, auf deren Aussage Verlass ist, die Leiche von Vásquez in einen alten Militärmantel gehüllt. Sie wird auf dem Flugplatz in einen Hubschrauber verladen. Die Armee beharrt darauf, der Gefangene sei aus dem Armeehospital von Camiri entflohen.
Einer wird liquidiert
Verhöre
Bustos und Roth werden vorerst in Muyupampa gefangen gehalten, während Debray am Nachmittag des 20. April in das kleine Dorf Choreti geschafft wird. Es ist dies ein Ort mit einem Militärflughafen.
Um drei Uhr nachmittags setzt ein Helikopter den gefangenen Debray im Innenhof einer Kaserne ab. Seine Gefährten, Busto und Roth, reisen auf einem Lastwagen nach Choreti. Dort beginnen die Verhöre.
Madame Debray erklärt später gegenüber dem amerikanischen Journalisten Lee Hall: »In weniger als 48 Stunden nach der Verhaftung meines Sohnes hatte Präsident Barrientos bereits ein von der CIA über ihn geführtes Dossier auf seinem Schreibtisch.«
Bei den Verhören, die von den Militärs mit Debray und Bustos angestellt werden, geht es ihnen vor allem darum, eine Bestätigung dafür zu erhalten, dass Che unter den Guerilleros ist. Die Befragung Debrays wird zunächst heimlich, dann eingestandenermaßen auf Tonband mitgeschnitten.
Debray antwortet zunächst auf alle Fragen des »Doktor« Eduardo Gonzáles mit: »Ich weiß nichts.«
Dann wird Debray geschlagen. Ein bolivianischer Offizier bricht sich dabei die rechte Hand. Er versucht, Debray einen Boxhieb zu versetzen, trifft aber, statt den Kopf des Gefangenen, das Kopfende des Bettes.
Bei Bustos haben die Einschüchterungsmanöver der Militärs und der CIA-Agenten Erfolg.
Gonzáles (beim Verhör am 22. April): Señor Fructuoso, ich hoffe, Sie haben sich
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