Ich Ich Ich - wir inszenieren uns zu Tode
Druckerei. Umso überraschter war ich, als sich der Verlagsleiter bei mir meldete und ultimativ Änderungen am Text forderte – sonst könne das Buch nicht veröffentlicht werden. Ich hatte den Eindruck, dass Figuren, die mit dem Verlagshaus enger verbunden waren, in ein besseres Licht gerückt werden sollten. Weil ich dazu nicht bereit war, wurde der Vertrag aufgelöst. Und damit nebenbei eine meiner Kernthesen bestätigt: Enge Bindungen an Prominente sind ungesund.
Nun bin ich sehr froh, dass mein Buch in unzensierter und aktualisierter Form im Metrolit Verlag erschienen ist. Es wäre nicht geworden, was es ist, ohne wertvolle Hinweise auf Prominente, Literatur, das sorgfältige Gegenlesen des Manuskripts, viele Verbesserungsideen und Beistand bei der Abwehr von Übergriffen. Vielen Dank dafür an: Michaela Streimelweger, Peter Bier, Ralf Bergmann, Gitte Merz-Bender, Bernhard Pörksen, Heike Wilhelmi und Thorsten Schulte!
Literatur
Ballin, Rainer: Stars am laufenden Band; berühmt zu werden ist nicht schwer … Ja-Ja-Verlag, Erftstadt, 2001
Bergmann, Jens; Pörksen Bernhard (Hrsg.): Medienmenschen. Wie man Wirklichkeit inszeniert. Solibro-Verlag, Münster, 2007
Bergmann, Jens; Pörksen, Bernhard (Hrsg.): Skandal! Die Macht öffentlicher Empörung. Herbert von Halem Verlag, Köln, 2009
Franck, Georg: Ökonomie der Aufmerksamkeit. Hanser, München, 1998
Klapp, Orrin E.: Symbolic Leaders. Public Dramas and Public Men. AldineTransactions, Piscataway, 2006
Peters, Birgit: Prominenz. Eine soziologische Analyse ihrer Entstehung und Wirkung. Westdeutscher Verlag, Opladen, 1996
Pörksen, Bernhard; Krischke, Wolfgang (Hrsg.): Die Casting-Gesellschaft. Die Sucht nach Aufmerksamkeit und das Tribunal der Medien. Herbert von Halem Verlag, Köln, 2010
Postman, Neil: Wir amüsieren uns zu Tode. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt, 2008
Schertz, Christian; Höch, Dominik: Privat war gestern. Wie Medien und Internet unsere Werte zerstören. Ullstein, Berlin, 2011
Schiller, Friedrich: Sämtliche Werke. Aufgrund der Originaldrucke herausgegeben von Gerhard Fricke und Herbert G. Göpfert. Carl Hanser, München, 1984
Schneider, Ulrich F. : Der Januskopf der Prominenz. Zum ambivalenten Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2004
Twenge, Jean M.; Campbell, W. Keith: The Narcissism Epidemic: Living in the Age of Entitlement. Free Press, 2009
van Huisseling, Mark: How to be a Star. Nagel & Kimche, München, 2006
van Huisseling, Mark: Wie man berühmte Menschen trifft. 53 Gespräche mit Prominenten. Rogner & Bernhard, Berlin, 2009
von Rezzori, Gregor: Idiotenführer durch die deutsche Gesellschaft. Teil 2: Adel. Rowohlt, Reinbek, 1962
von Rezzori, Gregor: Idiotenführer durch die deutsche Gesellschaft. Teil 4: Prominenz. Rowohlt, Reinbek, 1965
Über das Buch
Lauter, schriller, penetranter: Der Kampf um Aufmerksamkeit zieht sich durch alle Sphären unserer Gesellschaft. Wer das Spiel mit den Images beherrscht, wird bekannt, erkannt, prominent.
Wie funktioniert die Kunst der Selbstinszenierung? Warum interessieren wir uns für das öffentliche Schauspiel? Und wohin führt es?
„Jens Bergmann ist ein Kunststück eigener Art gelungen, eine kluge Soziologie des Seichten. Seine Analyse der schönen Oberflächen und der Prominenten-Spektakel liest man zuerst mit Staunen, dann mit einem Lachen und zum Schluss mit Entsetzen. Am Ende des Tages geht es, so zeigt dieses Buch gleichermaßen präzise und amüsant, im Geschäft mit den Stars und Sternchen um Aufmerksamkeit und einen großen Sack mit Geld.“ – (Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft)
Über den Autor
Jens Bergmann , Jahrgang 1964, seit 2008 Geschäftsführender Redakteur bei brand eins, seit 2001 Redakteur. Er arbeitete zuvor u.a. für Spiegel Reporter, Bild der Wissenschaft, Merian, Frankfurter Rundschau.
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