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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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arrangiert? War er …? Sie schüttelte den Kopf und versuchte das Misstrauen abzuschütteln, das in ihr hochgekrochen war. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht … Sie haben doch gesehen, was heute Nachmittag im Parkhaus passiert ist.«
    Daniel sprang auf und nahm die Schüssel. Das Besteck darin klapperte, als er zur Spüle ging. Schweigend wusch er es unter dem Wasserhahn ab und stellte es in den Geschirrspüler.
    »Daniel?«
    Er ging an ihr vorbei, blieb auf halbem Weg im Wohnzimmer stehen und sagte, ohne sie dabei anzusehen: »Ich kam von einem Auftrag zurück und habe meinen Wagen auf dem ersten Parkdeck geparkt. Als ich abschloss, hörte ich … einen dumpfen Krach und dann das Bersten von Glas. Ich dachte noch, jemand wäre über eine Motorhaube gestürzt. Also bin ich zur Absperrung gerannt und habe Teagan gesehen, dann bin ich zur Treppe gelaufen.« Er fuhr sich mit der Hand über das Kinn, ging zum Sofa, setzte sich und stützte die Ellenbogen auf die Knie. »Ich war fast bei ihr, da rief Ray bereits von oben, ein Krankenwagen sei schon auf dem Weg.«
    Liv setzte sich auf das andere Sofa. »Wo war er?«
    »Im dritten Stock, glaube ich. Ich habe ihm zugerufen, er solle meinen Erste-Hilfe-Koffer aus dem Büro holen. Irgendwer hat ihm meine Schlüssel zugeworfen.« Er löste die Finger aus der Verschränkung. »Sie sah gar nicht gut aus. Als man sie in den Krankenwagen schob, habe ich noch gedacht, es stünde auf Messers Schneide. Tut mir leid. Ich sollte Ihnen das nicht erzählen.«
    »Sie hatte Glück, dass Sie zur Stelle waren.«
    Er zuckte die Achseln. »Schickt Rachel Ihnen heute Nacht regelmäßig eine Streife vorbei?«
    »Ja.«
    Daraufhin sah er sie lange an. Doch sein Blick war eher nach innen gerichtet. Vielleicht dachte er nach oder traf eine Entscheidung.
    »Ich könnte heute Nacht bei Ihnen bleiben«, sagte er. Liv öffnete den Mund, sagte aber nichts, und er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, das klingt wie eine schlechte Anmache. Ich meinte, ich könnte auf dem Sofa schlafen. Falls Sie Angst haben.«
    Brauchte sie einen Wachhund? Würde sie sich sicherer fühlen, wenn noch jemand im Haus war? Ja, absolut, vor allem, wenn es Daniel war. Aber wollte sie auch, dass er die Nacht über hierblieb, wenn auch nur auf dem Sofa? »Ich bin nicht …« Sie brachte den Satz nicht zu Ende, weil sie selbst nicht genau wusste, was sie wollte.
    »Hören Sie, ich habe keine Ahnung, was hier gespielt wird. Ich weiß nur, dass es heute einen Unfall gegeben hat und dass Sie heute Nacht mit Ihrem Sohn alleine sind. Wenn ich hierbleibe, haben Sie einen mehr zur Unterstützung. Jedenfalls bis Sie morgen wissen, wo das alles hinführt.«
    »Sagten Sie nicht, hier wäre ich sicher?«
    »Das sind Sie auch, wahrscheinlich bin ich nur übervorsichtig, aber ich habe innerhalb einer Woche zwei Frauen ins Krankenhaus schicken müssen und bin nicht scharf auf eine Wiederholung.«
    Er wandte sein Gesicht zum Fenster. Sie konnte nicht sehen, worauf er seine Aufmerksamkeit lenkte, doch als sie seine Anspannung bemerkte, dachte sie daran, wie er angefangen hatte, sich um sie zu kümmern, und fragte sich, welche Auswirkungen die letzte Woche auf ihn gehabt hatte. Er hatte Dutzenden Menschen das Leben gerettet, vielleicht sogar noch mehr. Sie überlegte, dass es für ihn eine Kleinigkeit gewesen sein musste, ihr im Parkhaus zu helfen. Aber vielleicht irrte sie sich auch, vielleicht war er genau deshalb hier.
    »Daniel …«
    Als sie seinen Namen sagte, wandte er ihr sein Gesicht zu und schnitt ihr das Wort ab. »Wenn nicht Ihretwegen, dann zu meiner Beruhigung.«
    Sie sah etwas in seinen Augen, das sie kannte. Angst, Beschützerinstinkt, Verantwortungsgefühl. Dann war es wieder verschwunden.
    »Hey, ich bin ein Mann. Ich brauche eine Aufgabe.«
    Sie lächelte. »Danke, meine Sofas sind allerdings ein wenig kurz. Ich weiß nicht, ob es bequem für Sie ist.«
    »Ich bin für jeden Vorschlag offen.«
    »Wie wäre es mit dem Fußboden?«
    »Okay, ich nehme das Sofa.«
    Liv zuckte aus dem Schlaf auf, blinzelte in der Dunkelheit und versuchte, sich mit den Händen den Albtraum aus den Augen zu wischen. Aus dem Flur drang schwaches Licht herein. Cameron?
    Sie stieß die Decke weg, griff nach der Hantel neben dem Bett und rannte in den Flur. Das Licht kam von unten. Vorsichtig näherte sie sich der Treppe, lauschte und sah hinunter, dann hockte sie sich oben auf den Treppenabsatz, um einen besseren Blick ins Wohnzimmer zu haben.
    Das

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