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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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es jemand war, dem sie vertraut hatte. Sie durchsuchte die dritte Diskette, fand aber nichts Brauchbares, als ihr Handy vibrierte und eine Nachricht ankam.
    Tut mir leid, dass es so gekommen ist. Ich wollte das nicht. Bin heute im Tal und spät zurück. Darf ich danach anrufen?
    Daniel. Konnte sie ihm vertrauen? Er hatte ihr nichts getan und hätte unzählige Gelegenheiten dazu gehabt. Sie war gestern Abend nackt in seinem Haus gewesen, und er war nur … Sie erinnerte sich an den Ausdruck in seinen Augen heute Morgen, die Verzweiflung und die Art, wie er sie an der Schulter gepackt hatte. Es war klar, dass er Probleme hatte. Aber tat er deshalb anderen Menschen etwas an?
    Sie gab posttraumatische Belastungsstörung in Google ein. Er hatte Symptome, die darauf passten – Schlafstörungen, Albträume, Hypervigilanz. War Joggen in der Dunkelheit, um einen Albtraum loszuwerden, bereits übertrieben? Selbst Liv hatte mehr Symptome – Alkoholmissbrauch, Wutanfälle. Und alles, was sie las, lief darauf hinaus, dass eine posttraumatische Belastungsstörung nicht zum Stalken führte. Häusliche Gewalt, Körperverletzung, Trunkenheit am Steuer, das schon eher. Aber keine vorsätzliche Brutalität oder Drohbriefe.
    Außerdem wollte sie nicht, dass es Daniel war. Er war der einzige Mensch, auf den sie noch zählen konnte.
    Sie warf einen Blick auf das Handy, das noch immer auf dem Schreibtisch lag. »Spät zurück« war noch weit weg.
    Als um vier Uhr ihr Handy klingelte und sie auf das Display sah, schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    »Livia, hier spricht Wendy vom Hospiz.«
    Die Krankenschwester, die Livia am liebsten hatte und die ihren Vater einen harten Brocken nannte. Sie hatte noch nie angerufen. Liv schloss die Augen und legte die Hand an den Hals. Nicht jetzt. Bitte nicht.
    »Tut mir leid, dass ich einfach so anrufe, vermutlich hat es nichts zu bedeuten, aber Ihr Vater möchte Sie unbedingt heute Nachmittag sehen.«
    Gott sei Dank. Liv nahm sich einen Augenblick, um durchzuatmen. »Hat er gesagt, warum?«
    »Nein, aber er gehört nicht zu den Leuten, die gerne um etwas bitten, deshalb rufe ich auch an.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Er hat heute starke Schmerzen, aber beklagt sich nicht. Heute Vormittag hat er zusätzlich Medikamente bekommen, er ist also ein wenig durcheinander, aber er hat Sie drei oder vier Mal erwähnt. Ich dachte, ich würde Sie noch sehen, bevor ich gehe, aber meine Schicht endet jetzt.«
    »Danke.«
    Liv schaltete den Computer aus, stellte den Anrufbeantworter an und verließ das Büro. Vielleicht waren es die Medikamente, vielleicht träumte er – das war schon mal passiert. Doch er wollte sie sehen, und egal, wer da draußen rumlief, ihre Freunde bedrohte oder Cameron etwas antun wollte, er hatte sie zu lange von ihrem Vater ferngehalten.
    Niemand folgte ihr zum Hospiz – jedenfalls fiel ihr niemand auf. Der nächstgelegene Parkplatz lag drei Spuren vom Eingang entfernt. Sie überprüfte den Parkplatz, wickelte den Griff ihrer Handtasche fest um ihr Handgelenk und joggte zum Eingang.
    »Hey, Dad.« Sie küsste ihn auf die Stirn, zog einen Stuhl heran und hielt seine Hand.
    Er bemerkte ihre Berührung, brauchte aber einen Augenblick, um darauf zu reagieren. »Hey, Liebes.« Seine Stimme klang brüchig, seine Augenlider öffneten und schlossen sich unter dem Einfluss der Medikamente nur langsam.
    »Ich habe gehört, du hast nach mir gefragt, dachte, es wäre eine gute Ausrede für eine frühe Mittagspause.« Sie lächelte und hoffte, er könnte nicht in sie hineinsehen. »Wie sind die Schmerzen?«
    Er wandte den Kopf auf dem Kissen ihr zu und sah sie an. »Liebes, hast du Probleme?«
    Sie sah ihn einen Augenblick an und überlegte. Er war sichtlich benebelt, aber definitiv bei Bewusstsein. Vielleicht machte er sich immer noch Sorgen wegen des Überfalls. »Nein, es geht mir jetzt gut. Schau mal, die Schwellung ist fast verschwunden.« Sie fuhr mit zwei Fingern über die empfindliche Stelle auf ihrer Wange.
    »Ein Mann.« Es klang wie ein Satzanfang, doch er schloss die Augen und sprach nicht weiter.
    »Ja, letzte Woche hat die Polizei auf dem Parkplatz in der Garage jemanden verhaftet.«
    »Hier.«
    »Nein, nicht hier. Sie haben ihn auf einem anderen Parkplatz in der Nähe von Jamestown gestellt.«
    »Er ist gefährlich.«
    »Weiß ich doch.«
    Plötzlich griff er nach ihrer Hand. Nicht so wie sonst, er hatte immer noch einen stählernen Griff und eine scharfe Zunge. »Du hörst mir nicht

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