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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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hörte, dass er so lange blieb, bis sie den Schlüssel umgedreht und die Kette vorgehängt hatte. Seine Vorsicht veranlasste sie jedoch, nach oben zu gehen, sich eine Jogginghose, T-Shirt und Trainingsjacke anzuziehen. Für April war das warm und leicht genug, sodass sie schnell wegrennen konnte. Sie band sich die Joggingschuhe zu und ihr Haar zu einem Pferdeschwanz.
    Jetzt konnte sie sich auf der Stelle aus dem Staub machen, wenn es nötig werden sollte.

21
    Liv schätzte, dass Sheridan nach Ende der Nachrichtensendung eine halbe Stunde zu ihr brauchen würde. Also schickte sie ihr eine SMS : Ruf an, wenn du losfährst, dann bestelle ich Thai-Essen .
    Sie wartete mit der Speisekarte auf dem Sofa und sah sich die von Sheridan moderierten Nachrichten zum neuesten Streit um die Eisenbahngesellschaft an. Und wartete. Nachdem sie noch eine halbe Stunde gewartet hatte, kam Liv zu dem Schluss, dass sie sich wohl wie Rachel Quest einen Feierabenddrink genehmigte. Sie schickte ihr eine weitere SMS : Beeil dich & komm her.
    Ein Motor brummte in ihrer Einfahrt. Liv huschte zur Eingangstür, legte das Ohr ans Holz und lauschte, dann hörte sie, dass es wieder leiser wurde. Das musste der Streifenwagen sein. Hoffte sie.
    Sie versuchte es noch einmal bei Sheridan, hinterließ eine Nachricht, schickte eine weitere SMS . Vielleicht hatte sie ihre letzte SMS erhalten und wollte ihre Verspätung damit wiedergutmachen, dass sie das Essen auf dem Weg gleich mitnahm. Das hatte sie schon einmal gemacht. Liv hätte auch bloß Vegemite Toast gegessen, solange sie nicht alleine sein musste.
    Die Stille im Haus beunruhigte sie. Sie stellte den Fernseher an, sah eine Heimwerkersendung, die sie nicht interessierte, klopfte die Kissen aus, putzte den Couchtisch und dachte an Cameron. Seine Matheaufgabe, sein erstes Fußballspiel der Saison morgen und daran, dass er am Montag wieder bei ihr war.
    Aber was war, wenn die Polizei bis dahin den Mann nicht gefasst hatte, der sie brutal zusammengeschlagen hatte? Sie fühlte sich in dieser Nacht, völlig allein im Haus, nicht sicher. Wie würde sie sich erst fühlen, wenn Cameron da war?
    Bis dahin waren es noch drei Tage. In der Zeit konnte alles Mögliche passieren.
    Um halb neun bereitete sie sich einen Vegemite Toast und eine Tasse Tee. Um neun fing sie an, sich Sorgen zu machen, allerdings nicht, weil sie alleine im Haus war. Sie wartete nunmehr seit über eineinhalb Stunden auf Sheridan. Sie hatte ihr Nachrichten hinterlassen und SMS geschrieben. Es war nicht Sheridans Art, so lange nicht auf Anrufe zu reagieren.
    Fünfundzwanzig Minuten später summte Livs Handy. Sie sah prüfend auf das Display. Andy rief an, Sheridans Lebensgefährte.
    »Andy, ist Sheridan bei dir?«
    »Nein. Ich bin noch in Melbourne, steige aber gleich in den Flieger.« Seine Stimme klang brüchig, er war außer Atem. Eigentlich sollte er bis Sonntag in Melbourne bleiben.
    Liv hoffte, dass es nur ihre Angst vor einer sich anbahnenden Katastrophe war, die sie fragen ließ: »Alles in Ordnung?«
    »Sie hatte einen Autounfall. Man bringt sie gerade in die Notaufnahme des John Hunter.«
    Ihr drehte sich der Magen um. Scheiße, verdammte Scheiße. Sheridan war verletzt. »Ist sie … ist sie … wie schlimm ist es?«
    »Offenbar gravierend, mehr wollte die Polizei mir nicht sagen. Ich lande um elf Uhr mit dem Flugzeug in Sydney. Dort nehme ich gleich einen Mietwagen und fahre nach Newcastle. Würdest du ins Krankenhaus fahren, Liv? Ich möchte nicht, dass sie alleine ist.«
    »Ja, na klar.« Sie drückte eine Hand an ihre Kehle und fühlte sich schuldig, dass sie die ganze Zeit über nur an sich gedacht hatte, während Sheridan verletzt war. »Was ist passiert? Weißt du irgendetwas?«
    »Sie ist irgendwo in der Nähe des Studios gegen einen Baum gefahren. Wo genau, weiß ich auch nicht.«
    Liv dachte daran, dass das Fernsehstudio von Buschland umgeben und nur durch eine dunkle Straße mit der nächsten Ortschaft verbunden war.
    »Sie war zwei Stunden in den Autotrümmern eingeklemmt. Sie konnte gerade erst befreit werden.« Er schnaufte, als würde er rennen. Aus einem Lautsprecher drangen bruchstückhafte Ansagen. »Ich muss los. Ich habe Ashley angerufen. Sie hatte schon ein paar Drinks intus, darum habe ich ihr gesagt, sie soll zu Hause bleiben. Würdest du sie anrufen, sobald du irgendwas erfährst? Ich rufe dich an, wenn ich gelandet bin.«
    Liv stand bereits an der Tür zur Garage, bevor sie richtig darüber nachdenken

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