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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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sich auf seinen Stuhl neben Sheridans Bett und spürte, wie ihr Herz beim Anblick der Freundin fast stehen blieb.
    Als sie Sheridan das letzte Mal gesehen hatte, hatte sie ihr vor dem Haus zugelächelt und lebhaft gewunken, bevor sie ins Auto gestiegen und losgefahren war. Sie hatte großartig und gesund ausgesehen, voller Lebenskraft, so wie immer. Jetzt lag sie blass und regungslos da. Ihr Kopf war bandagiert, ein dickes Pflaster bedeckte einen Kieferknochen, ihr Gesicht war geschwollen und voller Prellungen, an beiden Armen hingen Schläuche.
    Liv hatte einen dicken Kloß im Hals. Angst und Wut mischten sich mit Trauer, Bestürzung und Machtlosigkeit. Der Mann, der sie geschlagen und gestalkt hatte, hatte auch Sheridan das angetan. Glaubte er vielleicht, seine boshafte Karte mit der versteckten Warnung vor dem Unfall würde sie beeindrucken? Liv dachte an die Lilie auf der Karte. Hatte er versucht Sheridan umzubringen? Musste Sheridan froh sein, überhaupt hier gelandet zu sein? Liv stöhnte kurz auf, als sie sich dessen bewusst wurde, und ihr Magen krampfte sich vor Schuldgefühlen zusammen.
    Jason kam zurück und nahm ihren Platz neben Sheridans Bett ein. Sie setzte sich in den Gang zu Andy, der einen großen Becher Kaffee in der Hand hielt.
    »Die Polizei hat mich gefragt, ob ich wüsste, woran sie gearbeitet hat«, sagte er. »Hat sie dir irgendwas erzählt?«
    »Nein, über die Arbeit nichts.«
    Er stützte die Ellenbogen auf die Knie und hielt den Becher in der Hand. »Ich hatte so viel um die Ohren, dass ich in letzter Zeit nicht besonders aufmerksam war. Ich weiß nicht mal, woran sie gearbeitet hat, und ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, ob es daran liegt, dass sie es mir nicht erzählt hat, oder weil ich nicht richtig zugehört habe. Herrgott, wenn es etwas Gefährliches war und ich sie damit alleine gelassen habe …«
    Liv legte ihre Hand auf seinen Arm und unterbrach ihn. »Es ist meine Schuld, nicht deine.«
    »Du darfst dir keine Vorwürfe machen. Sie hätte auch woanders hinfahren können.«
    »Ich glaube, jemand hat sie bedrängt, um an mich ranzukommen.«
    Andy wandte ihr sein Gesicht zu und sah sie an, dabei glitt sein Blick über ihre Verletzungen. »Was zum Teufel redest du da?«
    »Jemand stalkt mich. Ich bekomme Drohbriefe. Gestern habe ich einen zu dem Unfall erhalten.«
    »Was hat das mit Sheridan zu tun?«
    »Ich weiß es nicht. Ich …«
    »Du hast sie zu dir gebeten, obwohl du wusstest, wie gefährlich das ist?«
    »So war das nicht.«
    Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Wie kannst du das sagen? Großer Gott, sieh dich doch mal an. Dein Gesicht wurde zertrümmert. Was machst du hier überhaupt?«
    Die Tür zu Sheridans Zimmer ging auf. Als Jason herauskam, stand Andy auf und fluchte leise.
    »Was ist los?«, fragte Jason.
    Andy schnaufte hörbar.
    Jason sah Liv an. »Was ist passiert?«
    »Ich habe ihm von dem Stalker erzählt.«
    »Wusstest du, dass Liv gestalkt wird?«, fragte Andy und zeigte auf Jason.
    »Hey, Kumpel, beruhige dich erst mal.«
    Andy zeigte mit dem Finger auf die Tür. »Ich beruhige mich erst wieder, wenn Sheridan aufsteht und auf ihren eigenen Beinen hier rausgeht. Verdammt noch mal!« Er schob sich an den beiden vorbei und verschwand im Zimmer.
    Liv kamen die Tränen. Jason hockte sich neben sie und legte ihr den Arm um die Schultern. »Er ist vollkommen fertig. Ich rede mit ihm.«
    Auf dem Nachhauseweg starrte Liv aus dem Beifahrerfenster, während Jason versuchte, ihr Schweigen mit seinen Späßen und aufmunternden Worten zu durchbrechen, und ihr immer wieder versicherte, alles würde wieder gut.
    Wann?, hätte sie am liebsten geschrien.
    Als sie bei Livs Haus angekommen waren, bat sie Jason, die Zimmer zu überprüfen. Er hatte zwar nicht Daniels kräftigen Körperbau, und der Typ aus dem Parkhaus konnte ihn vermutlich mit einem Schlag außer Gefecht setzen, aber vier Augen sahen mehr als zwei. Jason kicherte, als sie mit dem Baseballschläger in der Hand dastand. Aber er kannte das Foto von Sheridans kaputtem Auto nicht. Wieder stand sie im Flur vor ihrem Schlafzimmer und musste mitansehen, wie ein Mann durch ihr Schlafzimmer ging. Es war Jason, er war für sie wie ein Bruder, dennoch empfand sie es als Verletzung ihrer Intimsphäre.
    »Ich komme mir so blöd vor, weil ich dich bitte, in meinen Schrank zu schauen«, sagte sie, als sie die Treppe hinuntergingen. »Wer würde sich schon in meinem Schrank verstecken?«
    »Ein Transvestit mit kleinen

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