Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

denken, sich davor fürchten und ständig darüber sprechen, kreieren Sie genau das in Ihrem Berufsleben. Wenn Sie denken, dass Sie selbst nicht aktiv werden müssen, weil Eltern, Angehörige, Vater Staat, die Gewerkschaften, die Arbeitgeber, die Verbände oder wer auch immer schon alles für Sie regeln wird, sollten Sie noch einmal nachdenken. Was Sie denken, fühlen, sagen und tun ist entscheidend.
    Wie viele Menschen in Ihrer unmittelbaren Umgebung denken ausschließlich Überfluss oder Wohlstand ? Menschen, die Wohlstand denken und fühlen, die über Wohlstand sprechen und auch entsprechend handeln, indem sie geben, bevor sie nehmen, werden Ihre eigene und die gesamtwirtschaftliche Situation verändern. Wer gibt, bevor er nimmt, sendet damit das Signal aus, dass er wohlhabend ist. Und das hat zur Folge, dass er noch mehr Wohlstand anzieht. Wer aber Wohlstand kreieren will, indem er anderen etwas wegnimmt, sendet selbst das Signal aus, dass es ihm an etwas fehlt, und zieht demnach den Mangel an.
    Wie viele Vertreter der Politik, von Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften konzentrieren sich auf Überfluss und darauf, dass genug für alle da ist? Sie können die Verantwortung für Ihr Berufsleben heute auch als Angestellter oder Arbeiter nicht mehr vertrauensvoll an andere delegieren. Es genügt das auf Mangel, Sicherheitsdenken und Schadensvermeidung fokussierte Denken, Sprechen, Fühlen und Tun Einzelner, um die Chancen auf Wohlstand für viele ungenutzt vorbeiziehen zu lassen. Das auf Mangel, Getrenntheit, Egobedürfnisse und Gier basierende Denken, Sprechen, Fühlen und Handeln Einzelner kann ganze Konzerne ins Wanken bringen, finanziell aussaugen oder sogar von der Unternehmenslandkarte tilgen. Warum genügt es, dass Einzelne so agieren? Weil ihnen die Massen wie die Lemminge folgen. Je höher in der Hierarchie diese Menschen sind, desto eher unterstellen wir, sie wüssten, wie es geht. Nein. Die Verantwortung für Ihren beruflichen Weg zu Spaß, Begeisterung und Geld können Sie nur selbst tragen und annehmen. Also hören Sie auf, sich etwas vorzumachen und die Verantwortung dafür an andere abgeben zu wollen.
    Zugegeben, wer heute über fünfzig Jahre alt ist und bei einem Unternehmen im deutschsprachigen Raum als Angestellter oder Arbeiter tätig ist, hat es schwerer als jüngere Menschen, noch einmal etwas Neues anzufangen. Ausgeschlossen ist es freilich nicht. Wenn Sie zu dieser Altersgruppe gehören und den Neuanfang nicht mehr wagen wollen, haben Sie auf jeden Fall die Wahl, Ihre heutige Tätigkeit mit anderen Augen zu sehen, also eine andere Einstellung dazu zu gewinnen. Eines ist gewiss: Auch wenn Sie sich noch so sehr an das Bestehende klammern, Ihr Berufszyklus geht früher oder später in die abnehmende Phase über, und das hat Vor- und Nachteile. Nehmen Sie also alle Seiten Ihrer Situation an und übernehmen Sie auch die Verantwortung für das, was Ihnen bis zu diesem Punkt in Ihrem Berufsleben widerfahren ist.
Sie können jeden Tag aufs Neue entscheiden, ob Sie sich freiwillig anpassen oder mit zunehmendem Alter unfreiwillig angepasst werden.
    Wir leben in einer Gesellschaft, in der Leistung und Wettbewerb eine große Rolle spielen. Leistungs- und Wettbewerbsdenken basieren auf der Überzeugung, dass wir immer besser werden sollten und einander dazu anspornen können. Das ist einerseits gut, weil es zu Wohlstand, einer mit positiver Energie geladenen Grundstimmung nach dem Motto »Leistung lohnt sich« und einer entsprechend hohen Lebensqualität geführt hat.
    Andererseits dominiert der »Mangelgedanke« – der Einzelne will immer mehr und es scheint nicht genug für alle da zu sein – die Motivations- und Gefühlslage in der heutigen Wettbewerbsgesellschaft. So verkehren wir Wettbewerb in sein Gegenteil. Er zerstört für die meisten mehr, als er für wenige einbringt. Menschen kämpfen ständig für etwas, als seien die berufliche Wirklichkeit und die globale Wirtschaft ein Schlachtfeld. Das Schlachtfeld existiert aber nur in Ihrem Kopfkino und hat nichts mit dem zu tun, was da draußen wirklich ist, nämlich Bewusstsein und Energie, mit denen Sie Ihre Wirklichkeit selbst gestalten.
    Demjenigen, der bei den Macht- und Verteilungskämpfen lange Zeit immer nur gewonnen hat, steht die Niederlage ins Haus, denn das Polaritätsgesetz strebt nach Ausgleich. Das gilt für Individuen, die einen Karriereeinbruch erleben. Das gilt für Unternehmen, die nach einer wirtschaftlichen Hochphase durch