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Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Titel: Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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heiratsfähigen Alter.«
    »Glaubst du, ich könnte ihn ändern?«, fragte Vivi, obwohl nun wirklich nicht die geringste Hoffnung darauf bestand.
    Ela griff zu einem der Gläser, die der Kellner ihnen servierte. »Die meisten Männer sind unfähig zu Lernprozessen. Wenn sie begriffen haben, wo der Bierkasten steht, ist ihre geistige Entwicklung im Allgemeinen abgeschlossen. Tut mir leid, Hase. Ich dachte, er sieht mehr in dir als einen Satz Körperöffnungen.«
    Er hat mich wohl eher als Goldgrube gesehen, dachte Vivi bitter. Auch sie nahm sich ein Glas. »Na, dann können wir ja auf meinen Untergang anstoßen. Prost.«
    Nachdem Ela einen kräftigen Schluck getrunken hatte,lehnte sie sich zurück. »Das mit der Kohle ist immer ein Problem. Sieh mich an: Am Ende des Geldes ist immer zu viel Monat übrig. Aber mal im Ernst: Was spricht dagegen, dass du arbeiten gehst?«
    »Im Prinzip nichts.« Vivi schluckte. »Aber ich habe doch nichts gelernt.«
    »Jetzt tu nicht so, als wärst du zu doof, um aus dem Bus zu winken«, fauchte Ela. »Immerhin hast du eine Kochlehre …«
    »… abgebrochen«, vollendete Vivi den Satz. »Du bist nun mal die Zielstrebige, die Erfolgreiche, die die Welt gesehen hat. Ich bin im Hafen der Ehe versandet. Seien wir ehrlich: Ich bin eine Verliererin.«
    Eine Minute verstrich, in der keine von beiden etwas sagte. Die Bar füllte sich zusehends. Lauter gut gekleidete Leute strömten herein, unterhielten sich lachend und achteten nicht auf die beiden Frauen, die stumm in der Ecke hockten.
    Plötzlich erstarrte Vivi. Auf dem Flatscreen über der Bar lief eine Nachrichtensendung. Die Bilder zeigten den Kölner Dom, dann das Rheinufer.
    »… wurde hier am frühen Abend die Leiche eines Mannes gefunden, in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung in der Mathildenstraße«, ertönte gedämpft die Stimme des Sprechers. »Die Kriminalpolizei geht von einem Verbrechen aus, hält aber auch Selbstmord für möglich. Zurzeit wird die Leiche gerichtsmedizinisch untersucht.«
    Auch Ela schaute jetzt zum Flatscreen hoch. Vivi zerlegte es fast auf ihrem Sessel.
    »Dringend bittet die Kriminalpolizei um Hinweise aus der Bevölkerung«, führte der Sprecher weiter aus. »Der Mann war achtundvierzig Jahre alt, in seinen Papieren steht der NameAndré Kowalski. Nach Aussage der Nachbarn lebte er zurückgezogen und arbeitete als Hausmeister in einer Kölner Seniorenresidenz.«
    »Armer Teufel«, seufzte Ela. »Viel zu jung zum Sterben.«
    »Finde ich auch«, sagte Vivi mit belegter Stimme.
    Wenigstens in einem Punkt hatte Richard , ihr Richard, nicht gelogen: Es gab eine Seniorenresidenz in Köln. Ein winziger Trost in einem Haufen Lügen.
    »Was für ein nasser, kalter Tod. So weit sollten wir es mit dir nicht kommen lassen.« Elas Augen blitzten unternehmungslustig auf. »Vielleicht kann ich ja etwas für dich tun. In unserem Hotel wird händeringend eine Hausdame gesucht. Wenn du es einigermaßen schlau anstellst, könntest du dich hocharbeiten.«
    Betten machen, Badewannen schrubben, staubsaugen? Warum eigentlich nicht? Vivi war sich für nichts zu schade. Ja, sie wollte endlich arbeiten, nachdem Werner sie immer daran gehindert hatte. Aus lauter Verzweiflung irgendeinen Mann anbaggern, um in ihrem Elternhaus zu bleiben, kam überhaupt nicht in Frage. Das Thema Männer war so was von durch.
    Sie straffte sich und sah Ela fest in die Augen. »Wann soll ich anfangen?«
    »Am besten vorgestern«, grinste Ela. »Morgen früh um neun in meinem Büro, okay?«
    Es war ein regnerischer Morgen. Tiefgrau hingen die Wolken über Frankfurts City und hüllten die Spitzen der Wolkenkratzer ein. Vivi trug ihr schwarzes Beerdigungskostüm, um extra seriös zu wirken, als sie zehn Minuten vor neun vor dem Hotel Miramar in Frankfurt stand. Es war ein modernes Hochhausmit etwa dreißig Stockwerken, ganz in der Nähe des Messegeländes. Ehrfürchtig betrachtete sie den Turm aus Glas und Beton. Dies war eine neue Welt für sie. Sie kämpfte mit grässlichem Lampenfieber, so wie damals, am ersten Schultag.
    Die weitläufige Lobby empfing sie mit klimpernden Klavierklängen. Sesselgruppen in Hellbeige bildeten einen aparten Kontrast zu den kobaltblau gestrichenen Wänden und den silberfarbenen Stehlampen, die kleine Lichtinseln schufen. Vivi stakste über den weichen dunkelblauen Teppichboden auf die Rezeption zu und fragte nach Ela.
    »Frau Offermann erwartet Sie bereits«, sagte ein freundlicher junger Concierge. »Zehnter Stock, dritte

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