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"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
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hat im Juni 1943 ein Stück nach der Vorlage von Jaroslav Hašeks Schwejk -Roman geschrieben. Der Lyriker Alfred Kreymborg hat das Stück übersetzt; Brecht ist jedoch mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden.
3
 
Auf einem beiliegenden schmalen Zettel.

130  Telegramm, 2. Januar 1944, 6:13 am; A: New York, E: Santa Monica ( BBA )
    SA 20 NL  =  NEWYORK NY 31
    MRS BRECHT  =
     = 1063 26 ST SM  =
 
    =  AM HEALTHY AGAIN PLEASE SEND STAGE VERSION FEAR AND MISERY CALLED PRIVATE LIFE AND REYHERS TRANSLATIONS OF CONNECTING VERSES LOVE  =
    =  BIDI .
    BIDI .

131  24. Januar 1944 (Poststempel des vermutlich dazugehörigen Briefumschlags); A: New York, E: Santa Monica, hs. ( BBA )
    Liebe Helli,
    es ist so schwierig zu schreiben, weil ich weiß, Du denkst es Dir nur einfach vergnüglich für mich hier. Es ist aber nicht so. Ständige Arbeit, wenig befriedigend, unendlich langsam vorwärtsgehend, immerfort Chancen, die dann verfliegen oder hängen bleiben. Bergner habe ich gesagt, daß ich jetzt nur noch 2 Wochen geben kann.
    Ich wollte so gern, daß Du weißt, wie gern ich heimkomme.
    Es ist schwierig hier und ich vermisse Dich.
    b

132  Etwa 1944, A: Santa Monica (?), E: Santa Monica (?), masch. ( BBA )
    Lieber Bert,
    jetzt muß ich Dir schon einen Brief schreiben, weil es mir selber närrisch vorkommt, daß ich nein sage, wenn Du mit mir schlafen willst, und außerdem erstaunt mich Dein sofort auftretendes neubelebtes Interesse, wieso, nur wegen dem Nein? Ich bekomme meine Gedanken nicht in eine richtige Ordnung, es ist auch nicht geordnet, was in meinem Kopf vorgeht, öfters schon kamst Du auf einen Punkt zurück, der so aussieht, Du kannst und willst nicht eine deklarierte mit Stempel versehene Ehe führen, das war sie auch nie und ich hab sie nie verlangt, was ich Dir neulich sagen wollte, war, daß ich sie nicht für mich verlange, weil ich annahm, daß sie nicht geht für Dich, aber ich finde auf einmal, daß Du solche Ansprüche einer andern Frau einräumst. Deine Antwort darauf ist, daß Du völlig verschwindest, schweigend drei Wochen eine völlige Änderung einführst, das ist schon ein Fußtritt von besonderer Heftigkeit. Ich bin nicht unempfindlich, wenn Du Dein Leben so ändern willst, kann ich es nicht 1
 
    1
 
Text bricht ab; vielleicht wurde der Brief nicht abgeschickt oder nicht übergeben. Die Datierung ist nicht gesichert. Möglicherweise bezieht Helene Weigel sich auf Brechts Beziehung zu Ruth Berlau, die im September 1944 ein Kind von ihm bekommen hat. Das Kind, Michel, stirbt wenige Tage nach der Geburt.

134  2. Juni 1945 (Poststempel des vermutlich dazugehörigen Briefumschlags); A: New York, E: Santa Monica, hs. ( BBA )
    Liebe Helli,
    danke für den Brief. Du mußt meinen inzwischen bekommen haben (über Steff und hier).
    Ich schreibe während der Probe von »Informer«. 1 Bassermann ist da wirklich ein kleines Wunder, enorm scharf und bösartig.
    Pis ist draus, ich holte Viertel. 2
    Lieg nicht zu viel in der Sonne. Ich denke mitunter daran.
    Und ich küsse Dich
    b
    Ich komme Ende Juni, wie gedacht.
    (Am 15. kommt Bergner hierher zurück.)
    Lania erfährt morgen über Washington. 3
 
    1
 
Szene aus The Private Life of the Master Race : Der Spitzel .
2
 
Berthold Viertel hat die Regie übernommen, da Erwin Piscator nach Differenzen mit Brecht davon zurückgetreten ist. Allerdings ermöglicht Piscator auch dann noch die Produktion, weil er die Schauspieler des von ihm geleiteten Theatre Workshop an der New School for Social Research mitwirken läßt.
3
 
Der Drehbuchautor Leo Lania, mit dem Brecht wiederholt zusammenarbeitet, ist, ebenso wie, zeitweise, Ruth Berlau, für das Office of War Information ( OWI ) tätig. Worauf sich dieser Satz bezieht, ist nicht ermittelt; eventuell geht es um Stefan Brecht, vgl. Briefe Nr. 135 und 137.

Umschlag von Brief 134

135  8. Juni 1945 (Poststempel des vermutlich dazugehörigen Briefumschlags); A: New York, E: Santa Monica, hs. ( BBA )
    Liebe Helli,
    danke für die Briefe.
    Hier großer Sauhaufen. Bin natürlich von früh neun an bis nachts 2 Uhr mitten drinnen. Den Deutsch (Julius) kann ich wohl nächste Woche treffen (wegen Wien). 1
    Für Steff versuche ich über Lania alles, was möglich ist. Das dauert alles endlos.
    Das schreibe ich in einer Musikprobe Schmidts, den Du noch aus Berlin kennst. 2
    Duffield (der die Rohübersetzung des »Galilei« machte) spielt auch mit. 3
    Die »Jüdische Frau« mußte ich wieder reinnehmen, da es zu

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