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Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition)

Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition)

Titel: Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Sonntag , Wiebke Lorenz
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zwinkert mir dann zu. »Alles wie immer.«
    »Aha.« Ich sehe meiner Mutter an, dass sie mit der Antwort nicht zufrieden ist.
    »Nächste Woche kann ich euch übrigens das Geld überweisen«, sage ich. Ich habe meinen Eltern erzählt, dass ich eine Festgeldanlage komplett vergessen hatte, die ich kurzfristig auflösen kann. Haben sie geschluckt. Und sich gefreut.
    »Prima, das hilft uns wirklich enorm«, sagt Papa.
    »Und sonst?«, versucht Mama es wieder, wobei sie Ingo und mich eindringlich mustert.
    »Wie gesagt«, antwortet Ingo betont langsam und gedehnt, »nix Besonderes.« Dann lehnt er sich auf der Bank, auf der wir sitzen, zurück und legt demonstrativ einen Arm um meine Schulter. »Ach, doch, das hätten wir jetzt fast vergessen. Ist aber auch nicht so wichtig.«
    »Nein, ist nicht so wichtig«, stimme ich ihm zu, weil ich gerade meine helle Freude daran habe, meine Mutter so hibbelig zu sehen. Mein Vater, wie immer die Ruhe in Person, hat offenbar noch gar nichts gemerkt.
    »Was denn jetzt?«, fragt meine Mutter noch einmal nach. Daraufhin lege ich meinen Kopf an Ingos Schulter und hauche: »Ingo und ich – wir sind jetzt ein Paar.«
    »Was?«, rufen meine Eltern gleichzeitig aus.
    »Wie? Ein Paar?«, hakt mein Vater nach. »Ihr meint, so richtig zusammen und so?«
    »Jepp«, bestätigt Ingo grinsend.
    Und in diesem Moment flippt meine Mutter vollkommen aus.
    »Aber das ist ja wunderbar!«, kreischt sie los, springt auf, hechtet um den Tisch herum und reißt erst mich, dann Ingo in ihrer Arme. »Dieter, ist das nicht wunderbar?« Sie busselt sowohl Ingo als auch mich ab. »Ach, ich bin ja so erleichtert! Dass ihr euch endlich gefunden habt! Dieter und ich sind ja schon sooo lange der Meinung, dass ihr das perfekte Paar wärt. Aber wir wollten euch natürlich nicht reinreden, das musstet ihr schließlich ganz allein herausfinden. Was freuen wir uns da, das ist ja toll, das ist ja …« Mittlerweile sitzt sie wieder auf ihrem Platz, aber ihr begeisterter Redeschwall ebbt trotzdem nicht ab. Sie strahlt und kriegt sich gar nicht mehr ein. Papa strahlt ebenfalls übers ganze Gesicht und nickt dazu zustimmend. Ingo strahlt auch. Und ich? Ich gebe mir Mühe, ebenfalls zu strahlen. Aber innerlich breche ich gerade ein kleines bisschen zusammen, weil ich nicht damit gerechnet hätte, dass meine Eltern dermaßen ausflippen. Ich meine, hey, was ist denn mit ihrer romantischen »Wir haben uns gesehen und es hat zong gemacht«-Geschichte? Und jetzt drehen sie durch, weil ich angeblich mit meinem ältesten Freund zusammen bin? Versteh ich nicht ganz.
    Offensichtlich sind sie mittlerweile froh, wenn ihre Tochter überhaupt noch einen findet. Selbst wenn er alt und bucklig ist, einen Gehwagen vor sich herschiebt und drei Beine hat. Nein, das war jetzt ungerecht. Aber ich habe trotzdem ein schlechtes Gewissen, dass wir das glückliche Paar vorspielen. Was, wenn es nicht klappt? Dann werde ich am Ende wieder alle enttäuschen. Nicht zuletzt mich selbst. Meine Eltern sind allerdings nicht die einzigen, die auf Ingo und mich mit unverhohlener Begeisterung reagieren. Als wir am nächsten Tag von Tante Ilse telefonisch die Aufgabe erhalten, nun unser berufliches Umfeld über unsere plötzlich entdeckte Liebe zu informieren, willige ich ein, Ingo am Dienstagnachmittag zur Einweihung des neuen Oberstufengebäudes seiner Schule zu begleiten. Die Lehrer dürfen gern »mit Anhang« kommen, also hänge ich mich an Ingo an – und werde von seiner Rektorin Doris Ludwig mehr als erfreut begrüßt. Sie kennt mich, weil ich Ingo natürlich schon öfter auf irgendwelche Schulveranstaltungen begleitet habe. Aber bisher eben nur als gute Freundin, nicht als Partnerin.
    »Frau Gottlieb«, ruft sie aus, »schön, dass Sie mitgekommen sind! Wir haben ja schon gehört, dass unser begehrtester Junggeselle wieder in festen Händen ist.«
    »Stimmt.« Ich lächle verkrampft und schüttele ihre Hand.
    »Sieht ganz so aus.«
    »Dann freue ich mich, Sie hier begrüßen zu dürfen. Da drüben neben dem Eingang gibt’s Getränke, links um die Ecke bekommen Sie gegrillte Würstchen, und in der Eingangshalle des Oberstufenhauses haben die Schüler ein Kuchenbüfett aufgebaut.« Mit diesen Worten entschwindet sie, um die nächsten Neuankömmlinge zu begrüßen.
    »Du hättest mir ruhig sagen können, dass du unsere ›Beziehung‹ bereits durchs Lehrerzimmer posaunt hast«, zische ich Ingo zu.
    »Ich dachte, es wäre besser, als wenn wir das heute allen

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