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Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition)

Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition)

Titel: Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Sonntag , Wiebke Lorenz
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Ich kann das nicht mit Ingo.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil er mein bester Freund ist. Was ist denn, wenn wir dabei doch miteinander im Bett landen?«
    »Dann solltest du es genießen.«
    »Toller Tipp!«
    »Carla!« Luzie stemmt ihre Hände in die Taille und setzt eine Art »Herrje, muss ich dem Kind wieder alles erklären?«-Blick auf. »Du hast dich dazu entschlossen, es zu probieren. Und wer A sagt, muss auch B sagen, sonst bringt das ja alles nichts.«
    »Weiß ich auch. Aber ich hab trotzdem Schiss.«
    »Wird schon nichts passieren. Ich meine, wir reden hier von Ingo!«
    »Was soll das denn schon wieder heißen?«
    »Kannst du dir vorstellen, dass er bei deinem Anblick vollkommen die Besinnung verliert und über dich herfällt?«
    »Nein. Eigentlich nicht.« Aber leider ist genau das das Problem. Ingo und Leidenschaft – das kriege ich einfach nicht zusammen. Dafür ist er zu … nett. Erst dann fällt mir auf, was Luzie eben noch gesagt hat. »Äh, was soll das
    eigentlich heißen, ›bei meinem Anblick?‹«
    Luzie verdreht genervt die Augen und macht eine wegwerfende Handbewegung. »Vergiss es. Hat keinen Sinn, mit dir kann man heute nicht reden.«
    Als Ingo um acht Uhr bei mir auftaucht, geht’s leider nicht ums Reden. Ein Hauch von Eau de Toilette umweht ihn, als er durch die Tür kommt, offenbar hat er sich vorbereitet.
    »Moin«, begrüßt er mich lächelnd und drückt mir einen Kuss auf die Wange. »Sollen wir ins Schlafzimmer oder doch lieber aufs Sofa?« Er sieht mich auffordernd an.
    »He, nicht so schnell«, beschwere ich mich. »Lass uns doch erst einmal ein Glas Wein trinken.«
    Ingo schüttelt den Kopf. »Nö. Ich will das ganz bewusst und nüchtern erleben.« Genau das möchte ich ehrlich gesagt nicht so gern.
    »Ich brauche aber schon ein bisschen Romantik«, erkläre ich. »Die Nummer: Los, Puppe, auf geht’s – das funktioniert einfach nicht.«
    »Keine Sorge«, Ingo hält mir eine Tüte unter die Nase.
    »Für Romantik ist gesorgt.« Ich äuge hinein, entdecke eine CD mit dem Titel »Zauberstunden« und eine Flasche Massageöl.
    »Von Massieren war nicht die Rede.«
    »Und? Macht doch nichts. Hauptsache«, er grinst breit, »wir sparen die Intimzonen aus.«
    »Okay.« Schicksalsergeben greife ich nach der Tüte und marschiere damit ins Schlafzimmer. Die CD lege ich ein und drücke auf Play, im nächsten Moment ist der Raum von romantischer Filmmusik erfüllt. Etwas unschlüssig stehe ich, das Massageöl in der Hand, vor meinem Bett. Das habe ich, wie ich gestehen muss, vorhin sogar noch frisch bezogen. Ingo steht ebenfalls etwas unsicher neben mir. Das blöde Grinsen hat er abgelegt, scheinbar geht ihm nun doch ein wenig die Muffe.
    »Hm«, sagt er. »Dann sollten wir uns wohl mal ausziehen.«
    »Du fängst an«, bestimme ich.
    »Nein, beide gleichzeitig.« Ich zögere einen Augenblick, dann mache ich mich an den Knöpfen meiner Bluse zu schaffen. Ingo zieht seinen Pullover über den Kopf, setzt sich dann aufs Bett, um Schuhe und Socken auszuziehen. Als er wieder steht, nur noch in der Jeans, muss ich mir eingestehen, dass er schon recht sexy aussieht. Seine Brust – und glücklicherweise nur seine Brust – ist leicht behaart, seine Arme sind schlank, aber muskulös, der gesamte Oberkörper wirkt erstaunlich trainiert. Natürlich habe ich ihn schon öfter so gesehen. Wenn wir zusammen schwimmen waren oder in der Sauna. Aber hier in meinem Schlafzimmer, direkt vor meinem Bett und wenige Augenblicke, bevor wir therapiebedingten Körperkontakt haben werden – da verursacht sein Anblick mir dann doch ein kleines bisschen Herzrasen.
     
    Notiz an mich selbst:
    Uah!
     
    Auch Ingo mustert mich intensiver als sonst. Was vielleicht auch an meiner neuen Unterwäsche liegt. Denn wenn ich schon kurz davor bin, die peinlichste Nummer meines Lebens durchzuziehen, dann will ich dabei nicht in einer ausgeleierten Frottee-Blümchenunterhose und einem verwaschenen BH stecken. Stattdessen habe ich mir in einem kleinen Lingerie-Geschäft in der Mittagspause ein hellblaues Set – Panty-Höschen und passender Push-Up-BH – gekauft. Als ich es angezogen habe, musste ich zu meinem großen Erstaunen feststellen, dass es an mir sogar richtig gut aussieht. Bin gar nicht so dick, wie ich immer dachte. Und sexy Unterwäsche sieht doch auch besser aus, wenn man nicht so ein Hungerhaken ohne jegliche Kurven ist. Hab mal gelesen, dass Unterwäschemodels eher etwas runder sein müssen als Laufstegmannequins.
    Ingo

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