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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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hier?« Er wies auf die Fotos und die Dokumente.
    »Die nehmen wir mit. Vielleicht ist das Zimmermädchen ja Russin.«
    »Ich tippe eher auf den Hotelbesitzer.« Riley nahm das Briefkuvert, schob die Fotos mit den Dokumenten hinein und klebte es zu. »Und wenn dir die Handtasche geklaut wird?«
    »Wenn das Hotel abbrennt?«
    »Okay.« Er stand auf und trug den Sektkühler mit der halb leeren Flasche ins Zimmer. »Die lassen wir uns für später kalt stellen.«
    Lianes Smartphone summte. Eine SMS war eingegangen. »Darling, geht es dir gut? Höre nichts von dir. Nichts zu berichten?«
    Liane sah Riley hinterher und schrieb kurz eine Antwort. »Im Gegenteil. Es geht hier rund, aber ich kann leider nicht skypen. Und du?«
    »Durchgehend Sex, aber nichts zum Verlieben. Ich glaube, ich vermisse dich!«
    »Noch nicht! Halt durch! Ich bin noch im Versuchsstadium.«
    Riley kam zurück, um die Gläser abzuräumen. »Dein Freund?«, fragte er wie beiläufig.
    »Nein, mein Mann.«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. »Also verheiratet«, sagte er mit einem Anflug von Betrübtheit.
    Sie verneinte, während sie noch tippte. »Lebenspartner. Er macht gerade einen Liebesversuch auf Ibiza.«
    Riley blieb mit den beiden Champagnergläsern in der Hand stehen. »Und du in Rom«, sagte er.
    »Das ist noch nicht raus.« Liane legte ihr Smartphone weg.
    Er ging ins Zimmer zurück, und Liane sah ihm nach. Hatte sie ihn jetzt verletzt? Was hatte er erwartet? Die große Liebe?
    »Wollen wir gehen?« Riley kam zurück und blieb in der offenen Balkontür stehen.
    Er ist sexy, dachte Liane. Das lässige Poloshirt, die langen Beine in der engen Jeans, die abgewetzte Lederjacke, die er sich über die Schulter geworfen hatte, aber vor allem war es sein intensiver Blick.
    »Was ist?«, fragte er.
    Liane stand auf. »Ich finde nur, dass du ein ziemlich aufregendes Stück Mann bist«, sagte sie, während sie das Kuvert in ihrer großen Handtasche versenkte.
    »Mein Stück Mann hast du ja noch gar nicht gesehen«, sagte er und runzelte die Stirn. »Das ist weniger beeindruckend!«
    »Oh, oh! Du bist aber der erste Italiener, der so etwas sagt!«
    »Deshalb bin ich ja auch Engländer!«
    Sie stand ihm nun gegenüber und legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. Er war nicht sehr viel größer als sie. In hohen Schuhen dürfte sie ihn knapp überragen.
    »Du bist sehr attraktiv!«, sagte sie und meinte es auch so.
    Er küsste ihre Fingerkuppe. »Müsste ich das nicht zu dir sagen? Du vertauschst die Rollen!«
    Liane lachte und küsste ihn auf den Mund. »Lass uns gehen, bevor ich dir noch einen Heiratsantrag mache!«
    Die ersten Abendgäste saßen in den Cafés und tranken ihren Aperitif. Die Sonnenstrahlen waren schwächer geworden und zeichneten die Mauern und Brunnen in weicherem Licht. Liane griff nach Rileys Hand, sie hakte sich mit ihrem kleinen Finger in seinen, und gemeinsam schlenderten sie die Piazza Navona entlang über die Via della Scrofa und die Via del Clementino in Richtung Spanische Treppe.
    »Es sind höchstens zwanzig Minuten.« Riley hatte sich einen kleinen Stadtplan in die Hosentasche gesteckt. »Wir können auf dem Weg dorthin auch noch einen kleinen Abstecher zur Piazza Augusto Imperatore machen«, schlug er vor.
    »Okay«, sagte sie. »Und was gibt es dort?«
    »Ein riesiges Mausoleum, das sich Kaiser Augustus hat bauen lassen, nachdem er Ägypten erobert hatte.«
    »Immer dieser männliche Größenwahn!«
    »Aha, männlich. Und was war mit Kleopatra?«
    »Gut, dass dir die als Ausnahme eingefallen ist.«
    »Und Margret Thatcher mit den Falklandinseln?«
    »Okay, streichen wir das Mausoleum und streifen lieber ein bisschen durch die Gassen?«
    »Auf der Suche nach einem Schuhgeschäft?«
    Liane kniff ihn in die Seite. »Männer lieben doch schöne Schuhe an Frauen.«
    »Dann darf ich sie aber wenigstens aussuchen und dir schenken!«
    »Das ist ein Deal, der dich teuer zu stehen kommen kann …« Liane schmiegte sich kurz an ihn. »Aber eine sehr gute Idee!«
    »Außerdem sind wir jetzt doch reich!« Riley zeigte auf ihre Tasche.
    Das hatte sie ganz vergessen. Sie trug hier ein Staatsgeheimnis quer durch Rom.
    Der Abend war perfekt. An einem Obststand ließ sich Liane Erdbeeren, eine Mango und eine geschnittene Ananas für den nächtlichen Champagner in eine Tüte packen, an einem Kiosk ließ sie sich beraten und kaufte die beste italienische Modezeitschrift, dazu aber auch die Vogue , und kurz vor der Spanischen Treppe fanden

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