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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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einen Blick auf das Display. Marius’ Antwort war da: »Restaurant Sunset Ashram an der Cala Comte.«
    »Kennst du das Restaurant Sunset Ashram an der Cala Comte?«, fragte sie Oliver. »Das soll ziemlich spektakulär sein.«
    Er nickte. »Das stimmt! Dort sind vor allem die Sonnenuntergänge spektakulär. Vorher aber würde ich mit dir lieber über die Klippen zum Torre del Pirata wandern, einem alten Piratenturm mit Blick auf die Insel Es Vedrà. Das ist ein mythischer Felsen, der aus dem Meer emporragt. Manche glauben, dass Homers Sirenen von dieser Insel aus Odysseus von seinem Schiff gelockt haben. Außerdem hat sie angeblich eine magnetische Anziehungskraft. Dadurch setzen Kompassnadeln aus, sodass im Nebel schon etliche Schiffe an ihren Klippen zerschellt sind. Auch einen Ufo-Kongress hat es zu ihren Ehren schon gegeben, weil dort immer wieder Ufos gesichtet werden. Und ganz in der Nähe liegt natürlich auch Atlantis. Allerdings ist es nur eine Hippie-Bezeichnung, obwohl der alte Steinbruch tatsächlich an die Reste einer Stadt erinnert. Atlantis eben …«
    Liane überlegte. »Das hört sich ja alles spannend an. Und Atlantis? Was passiert dort, in diesem Atlantis?«
    Oliver zuckte die Schultern. »Das ist wie überall auf Ibiza. Manchmal tagelang nichts, und plötzlich treffen sich Menschen, alle weiß angezogen, alle barfüßig, alle haben den gleichen Rhythmus, entlocken ihren Instrumenten seltsame Klänge, tanzen, singen und beten irgendeine Gottheit an oder die Sonne oder irgendein Kraut, das sie gerade geraucht haben. Schwer zu sagen.«
    »Da will ich hin. Geht das?«
    »Ein steiler Fußweg, unterwegs eine wunderschöne Aussicht auf Ibizas Wahrzeichen, den Felsen, wie schon gesagt, und die Belohnung in einem Restaurant an der Cala d’Hort.«
    »Kann man herauskriegen, ob heute in diesem Atlantis was abgeht?«
    »Klar, indem man hingeht. Guter Platz zum Heiraten, übrigens.« Er zwinkerte ihr zu. »Wirklich mal was anderes.«
    »Und wann ist es eine gute Zeit für so eine Tour?«
    »Später Nachmittag, früher Abend. Und wenn wir dort sind, springen wir erst mal ins Wasser, denn es ist ein spiritueller Ort, wie gesagt. Und friedlich dazu.«
    Friedlich? Das wollen wir erst mal sehen, dachte Liane und schrieb Marius zurück: »Treffpunkt neunzehn Uhr Atlantis, dann sehen wir weiter.«
    Was für ein Glücksfall, dachte Liane. Die Fahrt im Käfer war einfach nur genial, und Oliver brachte sie überall hin, wo sie selbst es interessant und schön fand. Im Hippie-Mekka Sant Carles stöberten sie auf dem Flohmarkt im Las Dalias Anwesen unter Weinlaub herum – geschichtsträchtig, wie Oliver anfügte – und landeten dann in Anitas Bar, ebenfalls geschichtsträchtig, wie Oliver betonte. Liane hatte sich auf dem Markt neu eingekleidet und trug nun ein leichtes weißes Kleid, das am tiefen Ausschnitt entlang wunderschön mit weißen Perlen bestickt war und dessen weiter Rock sich im Wind bauschte.
    »Tolles Gefühl«, sagte sie und fand sich herrlich albern und selbstvergessen wie ein Kind, als sie sich mitten auf dem Markt einige Male um sich selbst drehte. Auch Oliver hatte ein weites weißes Hemd gefunden, das gut zu seiner weißen Baumwollhose passte. In Anitas Bar begossen sie den Kauf mit einem Sherry und aßen einige Tapas. Liane bestand darauf, die Rechnung zu übernehmen, und fühlte sich in ihrem neuen Hippie-Outfit wie neu geboren.
    Es war tatsächlich schon sechs Uhr vorbei, als Oliver einen Parkplatz anfuhr und zu einem Fußpfad zeigte. »So, ab jetzt laufen wir.«
    Der ganze Nachmittag war zwischen Fahren, Schauen und Baden dahingeflossen, sie hatte Thymian und Rosmarin geschnuppert, Olivenhaine und Zitronenplantagen gesehen und Buchten mit tiefblauem oder türkisfarbenem Wasser.
    Jetzt also ging es nach Atlantis.
    Über Oliver wusste sie nun, dass er ein Börsenhai gewesen war, der sich ziemlich verspekuliert hatte und mit entsprechend großer Abfindung von seiner Bank verabschiedet worden war. Seitdem lebte er und tat Gutes, wie er betonte. Und vielleicht würde er auch mal wieder arbeiten, aber im Moment stand ihm nicht der Sinn danach. In der Liebe hatte er sich ebenfalls verkalkuliert, aber da gab es kein Trostpflaster, das tat noch immer weh. Seither sei er auf der Suche nach einer neuen Besetzung oder, präziser, nach der Liebe seines Lebens. Aber es sei eben wie beim Roulette, wenn man sehnlichst darauf warte, komme nichts. Sobald man sich abwende, sei der Gewinn da.
    »Und?«, wollte

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