Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Unpässlichkeit zu beobachten: Was sie vorne gern zu viel haben, fehlt ihnen im Heckbereich. Das Hinterteil – also der Popomuskel – sieht aus wie abgefräst. Der untere Rücken geht direkt in die Oberschenkelrückseite über. Auch das ergibt evolutionär einen Sinn: Das Modell »Käfer« (runde Mitte mit dünnen Ärmchen und Beinchen dran) ließ erhöhtes Tempo zu. Üppige Beine hätten beim Wetzen aneinandergerieben, was weh tut. Und jeden Sprinter ausbremst.
     
    All denjenigen, denen ihre Verkäferung nicht, verzeihen Sie, am Arsch vorbeigeht, stellt sich einmal mehr die Frage: »Was tun?« – Klar, Sie
könnten eine Sackhose oder ein langes Hemd drüberhängen; oder einen Autositz drunterschnallen. Letzteres ist eine der männlichen Lieblingsmethoden zum Kaschieren der rückwärtigen Problemzone zwischen Rücken und Beinen. Achten Sie mal drauf: Die schlappsten männlichen Hinterteile hocken heute in den dicksten (und schnellsten) Autos und ergaunern sich mit Lichthupe und Blinker wie ein wild gewordener Silberrücken die Vorfahrt. Da denen mit Sicherheit kein Säbelzahntiger auf den Fersen ist, würde ich mal ganz salopp sagen: Wir haben’s hier mit einem, verzeihen Sie, Arsch im, verzeihen Sie, Arsch zu tun.
     
    Falls Sie, liebe Leserinnen, jetzt feixen, sei Ihnen hier ins Stammbuch geschrieben: Die Urzeit-Gene prägen bis heute auch die weiblichen Problemzonen (oder das, was die meisten Frauen als solche empfinden). Damals waren die Frauenjobs nicht weniger, aber anders gefährlich. Das vermeintlich schwache Geschlecht musste nicht mit zum Raubtierjagen, sondern brauchte vor allem Sitz- und Gebärfleisch. Beim Beerenpflücken und Gräsersammeln waren diejenigen erfolgreich, die lange herumhocken konnten und dafür eine entsprechend breite Fläche vorzuweisen hatten – von der Fähigkeit, nach einer Niederkunft möglichst schnell wieder sammeln gehen zu können, ganz zu schweigen. Ein ausladendes Becken, wie es Frauen heute ärgert, war damals eine exzellente Lebensversicherung und symbolisierte Ausdauer und Fruchtbarkeit. Ein Schwabbelbauch wäre dagegen nur im Weg gewesen. Deshalb nehmen die Damen bis heute in der Gürtelzone weniger zu als ihre Jäger. Zusätzlich sicherte eine ansehnliche Oberweite dem Nachwuchs die Nahrung. Wer heute als Mann danach Ausschau hält, gibt eben auch nur seinem Steinzeitaffen Zucker.

19. Zweisamkeit mit Nebenwirkungen
    Die Suche nach dem Glück fürs Leben hält schlank. Doch nach dem Gang zum Standesamt legen verheiratete Frauen und Männer langsam, aber sicher zu. Das Verfettungs-Risiko steigt mit jedem glücklichen Ehejahr
     
    Was haben wir uns nicht alles geschworen und erhofft: Das große Glück der ewigen Zweisamkeit soll gefälligst kommen. Und damit wir bei der Suche nach der richtigen besseren Hälfte optimal abschöpfen können, müssen möglichst perfekte Formen her. Darum wird in der Eroberungsphase geschmachtet und gesportelt, was das Zeug hält. Und was die besten Figurschmeichler noch zu pimpen vermögen.
    Kein Laufsteg ist zu gefährlich für einen Single auf der Pirsch. Der will sogar am Strand oder im Schwimmbad bestehen – und zwar aufrecht. Im Liegen ist es ja relativ leicht, den Bauch flach zu halten und notfalls ein Handtuch über die Problemzonen zu werfen, sobald ein geeigneter Vertreter des anderen Geschlechts auf der Bildfläche erscheint. Wer jedoch von allen Seiten bewundernde Blicke auf sich lenken möchte, ohne etwas verhüllen zu können, der muss hart arbeiten.
    »Ich muss immer mit Überraschungen rechnen«, erklärte mir kürzlich ein früherer Kollege, der seit Neuestem wieder Single ist. »Okay«, dachte ich, »Daueralarmbereitschaft. Die erleichtert das Durchhalten.« Und wie, konnte ich bewundernd feststellen, als er mir seinen neuen Singlelook vorführte: alles knalleng, atmungsaktiv und geruchsabsorbierend. Für Suchende gibt es im Park keine Sonderwege, auf denen sie im schweißtriefenden Schlabberlook ungesehen joggen könnten. Und wozu auch? Schließlich dient die Plackerei nur einem Zweck: in jeder Hinsicht ansehnlich zu sein, wenn SIE erscheint – die eine, die es sein soll.
    Frei gebliebene oder frisch frei gewordene Frauen verhalten sich übrigens keinen Deut anders: »Ich gehe doch jetzt nicht mehr ungeschminkt vor die Tür. ER könnte ja plötzlich um die Ecke kommen«, so erklärte meine Schwägerin ihren Mehrbedarf an Kosmetik nach der Trennung.
     
    Die Zeit der Geschlechtsreife und der Partnersuche darf –

Weitere Kostenlose Bücher