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Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gleichgültig, wie lange sie dauert – als »schlanke Phase« bezeichnet werden: Die
Motivation stimmt, es gibt schließlich viel zu gewinnen; Zeit hat man auch; der Schweinehund hat den Ernst der Lage erkannt und verhält sich ungewöhnlich ruhig. Wahrscheinlich wartet er auf die passende Schweinehündin?
    Praktisch jede Aktion dient nur dem einen Ziel. Und siehe da: Auf Tanzflächen wird bei der großen Bodyshow ganz nebenbei Fett verbrannt, während im Studio beim großen Fitness-Rundumschlag ganz nebenbei Bodyshow betrieben wird. Erleichternd kommt hinzu, dass die Phasen unruhiger Suche meist in jungen Jahren angesiedelt sind. Da ist das Halten der Figur sowieso noch nicht ganz so schwierig.
    Doch dann kommt der Tag aller Tage: Männlein trifft Weiblein. Da funkt was – und das soll zünden. Noch einmal Vollgas geben; sich von seiner besten Seite zeigen; die Wohnung aufräumen; und die Macken unterdrücken: »Ich? Eingeschnappt? Faul? Mies gelaunt? – Niemals!« Und bei all dem balzbegleitend schwitzen bis in die letzten Problemritzen.
    In diesen – meist fröhlichen – Wochen spielen die Hormone verrückt. Es bleibt kaum Zeit, sich um Kleinigkeiten wie Hunger zu kümmern. Und es geht immer noch mehr: Einmal erobert, muss der Schwarm ja weiterhin beeindruckt werden. Es soll halten, was zu halten ist. Wenn alles klappt, rückt das große Ziel schnell näher und das Aufgebot wird bestellt.
    Dann heißt es erst einmal: »Herzlichen Glückwunsch.« – Doch nicht ohne nachgeschobene Warnung, denn Ehe macht dick. Die tapferen Bemühungen um straffe Formen enden oft direkt nach dem Gang zum Standesamt, und das Glück zu zweit hat langfristig lästige Nebenwirkungen. Wer den Bund fürs Leben schließt, sollte auch an den Hosenbund denken, denn der wird spürbar enger. Ab jetzt verdoppelt sich die Gefahr der Verfettung – und zwar für beide Geschlechter.
    Grobe Kalkulation fürs Leben: ein Kilo pro Ehejahr. Das heißt zwar nicht, dass aus allen ehemaligen Gazellen bis zur goldenen Hochzeit gewichtsmäßig Elefantenbabys geworden sind, doch die Statistik offenbart ein düsteres Risiko: Männer legen im Durchschnitt sechzehn Kilo zu, Frauen zwölf. Viele gehen in ihrer Beziehung richtig auf – wie Hefekuchen.
    Wie so oft in Schönheitsfragen trifft’s uns Männer auch an dieser Stelle wieder härter: Unter der Haube werden 66 Prozent der Herren übergewichtig, während bei den Frauen nur 44 gegen Hüftgold und Schenkelsilber
in ungesunden Ausmaßen kämpfen müssen. Zum Vergleich: Von allen Männern, die allein zu Hause sind, bringen nur 38 Prozent zu viel Gewicht auf die Waage. Und den Schlankheitsrekord halten die Junggesellinnen: Lediglich 23 Prozent der weiblichen Singles sind zu dick.
     
    Falls Sie beim Lesen dieser Zeilen überlegen, ob sich Ihre Figurprobleme vielleicht eines Tages von allein erledigen werden, muss ich Sie leider enttäuschen: Die Rechnung geht wahrscheinlich nicht auf. Witwer bringen im Durchschnitt fast genauso viel Übergewicht auf die Waage wie verheiratete Männer; und Frauen macht der Abschied vom Partner sogar dicker. 54 Prozent der deutschen Witwen wiegen zu viel.

    Zum Glück können wir die Gründe fürs eheliche Übergewicht nicht einfach dem Partner in die Schuhe schieben. Die wahren Verursacher sind nicht allein unsere Liebsten, sondern auch noch ein paar andere Faktoren. Mit der simplen Tatsache, dass wir einfach immer älter werden, ein unaufhaltsamer Moppelfaktor allen voran. Das Älterwerden lässt sich ja nun nicht vermeiden, es sitzt uns immer im Nacken und fängt ungefähr ab dem zwanzigsten Lebensjahr zu nerven an. »Warum«, fragen Sie? Ganz einfach: Älterwerden verlangsamt den Stoffwechsel.
    Die Folge: In Sachen Fettverbrennung geht’s bergab und beim Gewicht bergauf – gleichgültig, ob man verheiratet, fest vergeben oder solo ist. Der Grundumsatz beim Stoffwechsel sinkt um etwa ein Prozent pro Lebensjahr. Kalorien werden langsamer verbrannt. Hauptsächlich weil die Muskelmasse abnimmt. Weniger Muskelmasse bedeutet geringeren Energieverbrauch, und mehr Fett landet da, wo es nicht hin soll: Im Fettspeicher namens Problemzone.

    Das allein ist noch nicht dramatisch. Mit Essen und Sport kann man den natürlichen Verfallsprozess ja einigermaßen aufhalten. Doch dafür muss extra Zeit her. Zeit, die mit zunehmenden Lebensjahren immer knapper wird.
     
    Immer wieder höre ich die Frage, wieso die normale Alltagsbewegung denn bitte schön nicht ausreichend sein soll, um

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