Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone
machen
Männer verbinden mit dem Wort »Spanx« meist… – gar nichts. Auch der Begriff »Body Shaper« klingt für sie wie eine Bauch-Beine-Po-Übung. Und wenn es nach den Frauen geht, kann das auch bis in alle Ewigkeit so bleiben. Die Ahnungslosigkeit des starken Geschlechts in diesem intimen Bereich kommt ihnen nämlich sehr entgegen.
Falls es Sie, meine Herren tröstet: Auch ich bin eher per Zufall auf Spanx & Co. gestoßen, denn aus einem naheliegenden Grund bleiben mir wie Ihnen Einblicke in die Damenumkleide verschlossen – wenn die Damen noch drin sind, jedenfalls. Doch eines Tages blätterte ich in einem Frauenmagazin mit vielen bunten Bildern, und was sehe ich da, das mir von einer auf die andere Sekunde meine männlich-naiven Illusionen zerstörte? Richtig: eine schlauchartige, fleischfarbene Gummiwurst an den angeblich so makellosen Beinen einer Hollywood-Schönheit! Ein wehendes Kleidchen brachte das Geheimnis an den Tag und vor die Linse der fleißig ihre Kameras auslösenden Paparazzi: Die Diva ließ sich die Schenkel von einem fiesen Liebestöter in eine perfekte Form quetschen. Bis zu diesem Augenblick hätte ein Treffen mit ihr bei mir Schnappatmung verursacht, doch nun: aus und vorbei! Stattdessen hatte ich die Bekanntschaft mit einem gemeinen Body-Shaper gemacht – und mein Interesse war geweckt.
Ein Blick ins Internet verriet mir, dass der liebe Gott beim Erschaffen von Schönheiten nicht allein seine Finger im Spiel hat – und zwar häufiger als gedacht. Omas Miederwäsche, von mir längst tot geglaubt, hat in Gestalt einer Art Fleischpresse den Wiedereinzug in die Kleiderschränke der modernen Frau geschafft. Ich rieb mir immer wieder ungläubig die Augen: Top-Stars wie Beyoncé Knowles, Eva Longoria, Tyra Banks, Madonna, Katie Holmes, Jessica Alba, Gwyneth Paltrow, sogar Kim Kardashian – sie alle geben drunter Gummi. Spanx, die Luxusmarke aller Körperschläuche, ist ihr gemeinsames Schlankgeheimnis. Ich frage
mich nur, was ranke Schönheiten eigentlich per Kompression plätten, pressen oder stützen müssen. Und – kurze Denkpause – will ein Mann das eigentlich so genau wissen?
Auch die normal gebauten und ein wenig üppigeren Frauen von Castrop-Rauxel bis Frankfurt/Oder liebäugeln mit der Problemzonen dezimierenden Schummelwäsche aus Übersee. Dafür sorgen allein schon Dutzende von kreativen Werbern, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, immer neue, geradezu fantastische Bezeichnungen für die Presswurstpellen zu erfinden.
Da gibt es »Schlankstützwäsche«, magische Mini-Silikon-Pads für die Brustwarzen, die den Busen – plopp, plopp – magisch anheben, und »im Bondage-Style befestigte Slim Cognito Hosen«, die mit »Topless Trouser Socks« und »Power Panties« dank lasergeschnittener Kanten für »eine erotische Silhouette« sorgen.
Die Formwäsche aus Latex, Gummi und Baumwolle kann überflüssige Pfunde natürlich nicht simsalabim verschwinden lassen, sie werden nur versteckt oder sehr viel attraktiver verteilt. Was vorher schlaff war, sieht wie durch Zauberhand trainiert und knackig aus – und schon ist dank des Ganzkörperanzugs der Busen prall, das Sitzfleisch apfelförmig und der Sportverein überflüssig geworden. Obwohl… – wer sich in die Pelle hineinquetscht, muss schon ziemlich sportlich sein und wendig wie ein Aal – sowie im Besitz einer verständlichen Gebrauchsanweisung. Auch die ist im Internet oder in Frauenmagazinen zu finden und empfehlenswert für alle Frauen, die nicht zufällig auch Entfesselungskünste à la Houdini in ihrem Multitasking-Programm verfügbar haben.
Gebrauchsanweisung zum Ankleiden von Bodyshape-Dessous
Anders als bei allen anderen Kleidungsstücken kaufen Sie die Stretchklamotten bitte immer in Ihrer richtigen Größe. Die sind nämlich garantiert schon enger, als Sie gedacht haben.
Legen Sie Ihren Schmuck ab. Er könnte das magische Gewebe beschädigen – und das war’s dann mit Speck weg. Schon bei einer einzigen Laufmasche geht die Wirkung flöten. Also am besten auch gleich die langen Fingernägel entsorgen.
Die Bodyshape-Teile nie direkt nach dem Duschen anlegen. Beim kleinsten bisschen Feuchtigkeit wird das Anziehen der engen Dessous schlichtweg unmöglich. Es sei denn, Sie verfügen über einen Flaschenzug im Bad. Also Ganzkörper-Fön oder auf einen Scirocco aus Nordafrika warten …
Bevor Sie beim Ankleiden verzweifeln, streuen Sie reichlich Babypuder auf alle Hautpartien, über die der
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