Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone
Disziplin »Frauenverstehen« sind – die Damen selbst. So einfach ist das.
Im Klartext: Die weibliche Stimme ist so komplex und melodiös, dass ein männliches Gehirn mit ihrer Entschlüsselung schlichtweg überfordert ist. Unsere grauen Zellen geraten ins Schleudern, weil sie Teile des weiblichen Sprachcodes nur mit Mühe entziffern können. Die Folge: Das Hirn läuft Marathon, ermüdet in null Komma nichts, schaltet kurz vor dem Zusammenbrechen auf Stand-by – und alles, was die Dame unseres Herzens, die Chefin oder die Finanzbeamtin am Telefon danach erzählt, rauscht undechiffriert durch – was den Dauergebrauch des Satzes »Also
echt – das habe ich doch schon alles erzählt!« nach sich zieht. Das Schlimme daran: Wir Männer können nicht überprüfen, ob die Behauptung zutreffend ist – oder glatt gelogen.
Allerdings wird auch umgekehrt ein Schuh draus, denn eigentlich müssten die Frauen uns Männer viel besser verstehen, als sie es vorgeben. Unsere Stimmlage kommt schließlich recht schlicht daher und sollte – was ja irgendwie auch den tieferen Sinn dieses Sinnes ausmachen sollte – bestens und bis ins letzte Detail zu verstehen sein. Hirnforscher meinen, in der Schlichtheit sogar den Grund gefunden zu haben, weshalb halluzinierende Kranke immer nur männliche Stimmen hören: Sie zu erfinden, fällt ihren Hirnen schlicht leichter.
Also, meine Damen: Was halten Sie davon, sich mal etwas mehr zu bemühen, uns Männern beim Verstehen etwas entgegenzukommen? Wir sind hier auf Ihre Hilfe angewiesen. Und schließlich haben, quasi als Ausgleich, unsere männlichen Vorfahren bereits im Neandertal Erfindungen gemacht, die ihnen noch heute Freude bereiten: den weltberühmten Rollbraten beispielsweise, der im urzeitlichen Wrestling der Jäger mit einem widerspenstigen Wildschwein seine Wurzeln hat.
Auch die Nudelrolle wurde übrigens von einem findigen Neandertaler geschnitzt, als seiner Talerin die Keule zu unhandlich fürs Getreidefladen-Plätten wurde. Wobei – einige Frauen sollen dem Hörensagen nach die beiden hölzernen Werkzeuge ja auch heute noch miteinander verwechseln …
37. Motivation ist alles
Nichts beflügelt Männer auf dem steinigen Weg zum Erfolg mehr als ein lobendes Wort – wenn es von der Dame seines Herzens kommt. Ja, wenn …
Jeder kennt sie: die Zeitgenossen, die, schon bevor sie anfangen, etwas für ihre Gesundheit zu tun, allen davon erzählen, die nicht bei drei auf dem Baum sind. Ob nun die Kollegen im Büro, sämtliche Freunde, selbst der Bruder auf den Lofoten (per wöchentlichem Skype-Termin) – jeder muss es erfahren: »Du, ich gehe jetzt jeden Morgen joggen. Und abends trinke ich kein Bier mehr – …Hä? Wie meinste das: ›Wer’s glaubt, wird selig«
Die meisten tun’s nur deshalb vor großem Publikum, weil sie danach sicher sein können, von allen Seiten unbarmherzig beobachtet und unter Druck gesetzt zu werden. Nach erfolgter Selbstanzeige in sämtlichen Lebensbereichen gibt es nämlich kein Zurück mehr – es sei denn, man will sozialen Selbstmord begehen und sich bis auf die Knochen blamieren. Diese Art des Sich-selbst-in-den-Hintern-Tretens ist besonders bei Diätmenschen weit verbreitet – auch, weil der Druck von außen etwas mit sich bringt, was ihnen besonders erstrebenswert scheint: das Lob.
Kaum ist der erste kleine Erfolg zu vermelden, hagelt es auch schon Anerkennung von allen Seiten: »Ja Wahnsinn! Ein Pfund mehr Gewicht auf der Hantel? Sauber!«; »Donnerwetter, ein Pfund weniger auf der Waage? – Wow, tatsächlich: Die Hose schlottert ja schon. Weiter so!« – Nichts motiviert mehr auf dem oft so steinigen Weg zum Erfolg als hier und da ein anerkennendes Wort.
Auch die Sucht von allen bewundert und gelobt zu werden, verdanken wir unseren Steinzeitverwandten. Kein Wunder: In Zeiten des Keulenschwingens war es nicht nur klug, sondern überlebenswichtig, sich mit den anderen in der Sippe gutzustellen. Wer versuchte, nach dem »Ihr könnt mich mal«-Prinzip sein eigenes Ding zu fahren, wurde als Außenseiter und Nervensäge von der Horde kaltgestellt – mit Abmurksmethoden, wie sie, original steinzeitgetreu, bis heute von der Mafia kultiviert werden.
Das heißt: Wer aufmüpfig war, den anderen Stress machte und nie deren Wohlwollen erreichen konnte, wurde ausgestoßen, aufgespießt oder mit Feuersteinen beschwert an Nessie verfüttert. In jedem Fall konnte er die Urzeit-Radieschen von unten ansehen. In den Genuss,
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