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Ich muss dir etwas sagen

Ich muss dir etwas sagen

Titel: Ich muss dir etwas sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Foster
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liegt in der gewünschten Verhaltensänderung. Also müssen Sie wissen, wie sie genau aussehen soll, und auch der andere muß es wissen.
    Zweitens muß der Betreffende wissen, wie wichtig Ihnen der Wandel ist. Also sollten Sie ihm eindeutig zu verstehen geben, weshalb Sie das wünschen.
    Und drittens: Federn Sie Ihre Kritik ab. Menschen verteidigen sich gegen Angriffe, Information hingegen lassen sie mehr oder weniger problemlos auf sich wirken. Wenn Sie den Betreffenden also darüber informieren, was Ihnen solche Schwierigkeiten bereitet oder auf welche Verhaltensänderung Sie angewiesen sind, kommt Ihre Kritik fast immer an.

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    Achten Sie auf eine gute Abrundung

    In der letzten Phase Ihrer Mitteilung sollten Sie als erstes Ihrer Hoffnung Ausdruck verleihen, Ihr Gegenüber möge sich nicht angegriffen oder beleidigt fühlen. Dann sollten Sie betonen, daß Sie ihn nicht verurteilen wollten. Man könnte bei dieser
    Gelegenheit etwa folgendes sagen: „Hör zu, ich bin kein
    Fachmann auf dem Gebiet der menschlichen Psyche
    [beziehungsweise das Thema Ihrer Kritik]. Ich spreche nur von Dingen, die in meinem Leben ganz gut funktionieren.”
    Jetzt sollten Sie sich aufmerksam anhören, was der
    Betreffende zu sagen hat. Vielleicht müssen Sie gar nicht erst um eine Reaktion bitten, denn die meisten Menschen sind nicht gerade verlegen, wenn sie soeben kritisiert wurden. Hier ein paar Standardantworten, die Sie vielleicht hören werden, und wie man darauf reagieren kann.
    „Du hast kein Recht, mir das zu sagen.” Die beste Antwort
    darauf lautet: „Es tut mir leid, wenn meine Kritik wie eine Verurteilung geklungen hat. Ich habe nur ein paar Dinge gesagt, die notwendig wären, damit ich mich mit dir wohl fühlen kann.”
    „Ich kann die Dinge, die du kritisiert, nicht ändern. Ich bin nun einmal so.” Die beste Antwort darauf lautet: „Ich mag dich, wie du bist. Und ich möchte das auch nicht ändern. Es würde mich schon glücklich machen, wenn du das Verhalten, das mir
    Probleme bereitet, nur ein kleines bißchen ändertest. Versuch es doch einfach mal. Ich weiß, wie du bist, und ich hätte das alles gar nicht gesagt, wenn ich glauben würde, daß du dich nicht ändern könntest.”
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest oder was du mit
    deiner Kritik meinst.” Die beste Antwort darauf lautet: „Ich sage ja nicht, daß du es mit Absicht machst, aber ich möchte dir ein Beispiel geben.” (Wenn Sie keine Beispiel parat haben, ist Ihre Kritik wahrscheinlich nicht berechtigt.) „Vielleicht erinnerst du
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    dich nicht daran, aber ich tue es. Aber ich möchte nicht mit dir streiten, wer was gemacht hat und wann. Vielleicht liege ich mit meiner Kritik auch daneben, aber so sehe ich es nun mal. Laß uns so verbleiben: Wenn es das nächste Mal geschieht, weise ich dich darauf hin. Vielleicht ist dir dein Verhalten gar nicht bewußt, oder du siehst es völlig anders als ich. Aber dann weißt du zumindest, wovon ich spreche.”

    Drücken Sie niemandem ein Etikett auf
    Der Betreffende sollte nicht sagen können, er wisse nicht, wovon Sie reden. Wenn Sie also Kritik äußern, sollten Sie
    lediglich wahrnehmbare, spezifische Handlungen oder
    Verhaltensweisen kritisieren und nicht einen allgemeinen
    Zustand oder eine psychologische Grundtendenz.
    Zum Beispiel: Ein Mann hatte einen Geschäftspartner, der nie seine Fragen beantwortete. Als er es nicht mehr aushalten
    konnte, sagte er: „Du weichst mir immer aus.” Das zerstörte ihre Geschäftsbeziehung beinahe, weil der Kritisierte keineswegs die Absicht hatte, seinem Partner auszuweichen, sondern
    ausweichendes Verhalten selber verabscheute. Er faßte die
    Kritik somit als Beleidigung auf. Sie konnten ihre Beziehung erst wieder in Ordnung bringen, als der kritische Partner sich entschuldigte und meinte: „Hör zu, ich wollte eigentlich nur sagen, daß du manchmal, wenn ich dir eine Frage stelle, einfach nicht antwortest. Du denkst wahrscheinlich, daß du geantwortet hättest, aber das ist leider nicht so.”
    Niemand läßt sich gerne ein Etikett aufdrücken. Wenn Sie
    davon reden, was der andere tut oder nicht, wie oder was er ist, vermeidet man diesen Fallstrick, und der Angesprochene kann sich die Kritik leichter anhören.

    Orientieren Sie sich am erwünschten Wandel
    Haben Sie erst einmal diese vorhersehbaren Reaktionen hinter
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    sich gebracht - falls sie überhaupt auftauchen -, dann steht Ihre nächste Frage an: „Jetzt weißt du, wie ich die

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