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Ich muss dir etwas sagen

Ich muss dir etwas sagen

Titel: Ich muss dir etwas sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Foster
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kritisieren, der Ihnen wichtig ist,
    entstehen Streit oder Chaos meist nicht infolge Ihrer Angst vor der möglicherweise unangenehmen Reaktion des anderen,
    sondern infolge Ihrer Wut, den Betreffenden überhaupt
    kritisieren zu müssen.
    Kritik gehört typischerweise zu den Dingen, die wir am
    liebsten in uns hineinfressen. Es ist also der eigene Ärger und der Versuch, sich Gehör zu verschaffen, der sie wie eine hartes Urteil klingen lassen. Somit wird unsere Vehemenz und nicht die angestrebte Veränderung anschließend leicht zum
    Streitpunkt.
    Deshalb müssen Menschen, die Kritik äußern, sich oft später entschuldigen. Jetzt wird vielleicht verständlich, weshalb dieses Drehbuch anfangs so klingt, als entschuldige man sich dauernd.
    Das ist aber notwendig, damit die Kritik vernommen und man nicht hinterher selbst kritisiert wird, sein Anliegen geäußert zu haben.
    Außerdem wirken Sie nicht unangenehm kritisch, wenn Sie
    dem Ganzen eine Entschuldigung vorausschicken. Machen Sie
    sich keine Sorgen, man könne Ihre Kritik nicht vernehmen,
    wenn Sie sie zuvor abfedern. Im Gegenteil, nun wird sie erst richtig wahrgenommen!

    Mögen meine Worte vernommen werden
    Manche Leute meinen, andere hörten ihnen nur zu, wenn sie
    sie anschrien. Dabei gehen sie offensichtlich davon aus, daß Kritik auf taube Ohren stößt, sofern sie nicht vehement geäußert wird. Richtig ist vielmehr: Vehemenz stößt immer auf taube Ohren, es sei denn, sie kommt vom Chef oder sonst jemandem, von dem man abhängig ist.
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    Menschen reagieren jedoch immer auf die Gewißheit, daß man sich um sie kümmert. Andere kooperieren gerne, wenn sie
    bemerken, wie wichtig Ihnen die Kritik wirklich ist. Sie
    kritisieren ja nicht, um sich selber reden zu hören, weil Jammern so schön ist, aus Machtversessenheit oder weil Sie Ihr
    Gegenüber erniedrigen wollen. Sie kritisieren, weil der
    gewünschte Wandel Ihnen sehr viel bedeutet. Und am besten
    sprechen Sie das auch aus: Sagen Sie, daß die Veränderung
    Ihnen wichtig ist und weshalb.
    Robert kritisierte seine Schwester, weil er ihr näher sein und sich bei ihr wohl fühlen wollte. Ist dem anderen deutlich
    bewußt, daß er Ihnen wirklich wichtig ist, ebnet das Ihrer Kritik den Weg in sein Herz.

    Bleiben Sie dran!
    Wenn Kritik mißlingt, ist das eine derart unangenehme
    Erfahrung, daß man der ganzen Angelegenheit hinterher
    ausweicht. Wenn Sie beispielsweise am Samstag viel Aufhebens von einer Sache machen, die Ihnen - weil Sie weiteren
    Verletzungen aus dem Weg gehen möchten - am
    darauffolgenden Montag, kein Wort mehr wert ist, senden Sie ein fatales Signal aus. Sie zeigen nur allzu klar, daß Ihre ursprüngliche Kritik eigentlich nicht so wichtig war, denn sonst, so muß der Kritisierte glauben, hätten Sie die Sache, die Sie erst so vehement vertraten, nicht einfach fallengelassen.
    Dieses Muster müssen Sie also umkehren. Das heißt, Sie
    beginnen keinesfalls vehement, wiederholen Ihre Kritik jedoch im geeigneten Augenblick immer wieder.
    So hätte Robert beispielsweise jedes Mal, wenn er „grobes und ungehobeltes” Verhalten bei seiner Schwester wahrnahm,
    freundlich darauf hinweisen können: „Siehst du, Schwesterherz, genau darum geht es mir. Das ist das Verhalten, das mich stört.”
    Und wenn er Verhalten gesehen hätte, das auch nur den leisesten
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    Hinweis in Richtung der gewünschten Veränderung enthielt,
    hätte er sie ermutigen können: „Großartig, das ist die Linda, die ich liebe. Ich wußte, du kannst es.”
    Diese Ausdauer und Standhaftigkeit teilen sich natürlich in dem Augenblick, in dem man seine Kritik erstmals äußert, nicht mit, aber Sie sollten davon überzeugt sein, daß Sie auch später zu Ihrer Kritik stehen und nicht nachlassen werden. Dann
    wissen Sie, daß Sie immer wieder auf Ihre Wahrheit hinweisen können, wenn Sie die Sache beim ersten Mal nicht vermasseln.
    Dieses Wissen wird Ihnen helfen, sich weniger vehement zu
    äußern, und so Ihrer Kritik mehr Durchschlagskraft verleihen.

    Grundregeln
    Im wesentlichen geht es in der Phase, in der Sie Ihre Kritik erstmals zum Ausdruck bringen, um drei Dinge:
    Zunächst muß Ihnen die gewünschte Veränderung klar vor
    Augen stehen. Angenommen, der Angesprochene möchte sich
    auf Ihre Kritik einlassen: Wie weiß er, was er tun soll? Und angenommen, er möchte sich ändern, wie können Sie einen
    Wandel feststellen? Der einzige Weg, zu erkennen, ob Ihr
    Gegenüber sich Ihre Kritik zu Herzen genommen hat,

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