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Ich muss dir etwas sagen

Ich muss dir etwas sagen

Titel: Ich muss dir etwas sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Foster
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wahrscheinlich überleben, und wenn nicht, sei sie sowieso besser dran; außerdem wäre die ganze Angelegenheit sowieso nicht besonders wichtig, und er wolle nicht weiter darüber reden.

    Wer behauptet, es handele sich um eine Lappalie, macht deshalb einen Fehler, weil die Grundregel jeglicher Kommunikation
    lautet, daß man nicht das vermittelt, was man sagen möchte oder tatsächlich sagt, sondern das, was der andere hören und verstehen kann.
    Eine Analogie kann dies verdeutlichen: Was Sie im Restaurant essen, ist nicht das, was der Koch meint, gekocht zu haben, oder was er tatsächlich gekocht hat, als es die Töpfe verließ, sondern das, was Sie mit den Augen, der Nase und dem Gaumen kosten, wenn der Teller vor Ihnen auf dem Tisch steht. Was nützt schon
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    ein Essen, das den Kochtopf heiß verläßt, aber kalt auf den Tisch kommt? Wie gut ist ein Essen, das der neumodische Koch für exquisit, der Kunde aber für eine geschmacklose
    „Mogelpackung” hält? Genauso gilt: Was soll die Behauptung nützen, es sei nicht besonders wichtig, wenn die betreffende Person es für wichtig hält?

    Was Sie herunterspielen, wird dem anderen wichtig
    Wenn Sie also sagen, etwas sei „nicht besonders wichtig”,
    beabsichtigen Sie, der betreffenden Person mitzuteilen, sie möge nicht so heftig darauf reagieren. In Wirklichkeit vernimmt sie jedoch genau die Worte, mit denen Sie die Sache
    herunterspielen, als Alarmzeichen: Achtung, hier folgt eine wichtige Mitteilung!
    Angenommen, Sie treten jemandem aus Versehen auf den Fuß.
    Es tut weh, und er sagt: „Au!” Wenn Sie sich wortreich
    entschuldigen, als hätten Sie etwas Entsetzliches getan, wird der andere wahrscheinlich sagen: „Ist ja nicht so schlimm.” Weil Sie eine große Sache daraus machen, fühlt Ihr Gegenüber sich
    genötigt, das Ganze herunterzuspielen und Ihnen zu versichern, es sei kein Drama.
    Aber angenommen, auf sein „Au!” hin sagen Sie: „Was
    machen Sie für eine Staatsaffäre daraus! Ich habe Ihnen doch nicht mit Absicht auf den Fuß getreten.” Nun wird der
    Betreffende sich genötigt fühlen, Ihnen zu beweisen, das Sie etwas äußerst Unangenehmes angestellt haben. Sie haben ihm den Impuls gegeben, genau das aufzublasen, was Sie
    herunterspielen wollten. Solch ein Fehler kann schlimme
    Konsequenzen haben.

    Tom und Mary
    Ihre Ehe war etwas distanziert, und beide führten mehr oder weniger ihr eigenes Leben. So empfanden sie es zumindest,
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    wobei Tom allerdings mehr Zeit mit Mary verbringen wollte, sie sich hingegen noch mehr Zeit für ihr eigenes Leben wünschte.
    Tom fühlte sich also generell abgelehnt, und Mary fühlte sich unter Druck gesetzt.
    Der Sommer begann typisch: Sie wohnte im gemeinsamen
    Strandhaus, und er versuchte, so oft dort zu sein, wie seine Arbeit es ihm erlaubte. Endlich bekam er eine ganze Woche frei.
    Im Strandhaus erzählte er Mary, was er alles zusammen mit ihr unternehmen wollte. Mary sagte nichts. Als sie nachts darüber nachdachte, wurde ihr klar, daß sie Tom etwas Unangenehmes mitteilen mußte: Sie wollte ihm sagen, daß sie mit ihren
    Freundinnen andere Pläne gemacht hatte, daß sie sie nicht
    ändern und daß sie Tom nicht dabeihaben wolle.
    Als sie ihm das erzählte, merkte sie, wie sehr ihn das verletzte und wie ärgerlich er war. Um den Schaden zu begrenzen, sagte sie: „Nimm es nicht so schwer, es ist eigentlich doch nicht der Rede wert. Wir leben ja schon immer so.” Sie handelte wie der Mensch, der jemanden auf den Fuß tritt und auf dessen „Au!”
    sagt, er solle sich nicht so anstellen.
    Natürlich verstärkte das Toms Reaktion nur. Er trug nicht nur seine Verletztheit deutlicher zur Schau, um ihr klarzumachen, es sei sehr wohl der Rede wert, sondern es schmerzte ihn noch zusätzlich, daß sie seine Reaktion nicht ernst nahm und ihn damit abwertete. Er dachte, daß er ihr nichts mehr bedeute, da es ihr offensichtlich nichts ausmachte, ihm weh zu tun und sie seinen Schmerz ignorierte.
    Innerhalb eines Monats begann Tom eine Affäre. Tom war
    reich und charmant, und diese Frau fühlte sich schon lange zu ihm hingezogen, aber Tom hatte sie immer zurückgewiesen.
    Jetzt, da Mary ihm seiner Meinung nach zu verstehen gegeben hatte, daß ihr verletzendes Verhalten nicht der Rede wert sei und sie ihn offensichtlich nicht mehr so hoch achtete, führten sein Ärger und seine Einsamkeit dazu, daß er sich mit dieser Frau einließ.
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    Schon früher hatte es Probleme in der Ehe gegeben, aber nun

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