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Ich schenk mir taeglich rote Rosen

Ich schenk mir taeglich rote Rosen

Titel: Ich schenk mir taeglich rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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beobachtete, daß sich trotzdem nichts rührte, formte sich in meinem Geiste die zwölfte Weltreligion. Eine Religion, gegründet im 20.
    Jahrhundert auf der Grundlage von vier unerfreulichen Wahrheiten.
    Blusen, lässig über Hosen getragen, täuschen niemand.
    Der Satz: ›Passend für alle Größen‹ ist unvollständig.
    Nach dem Genuß von Schlagsahne geht das Leben zwar weiter – aber gewichtiger.
    Einen Kaftan stärken löst kein Problem.
    Die Anhänger meiner neuen Religion würden sich vielleicht Fett ischisten nennen. Zu ihnen gehören würde jede Frau, die hungrig schlafen gegangen ist und deren Lebensziel genügend weite Strumpfhosen sind.
    Andachts-oder Bußtag wäre natürlich der Montag – was denn sonst?
    Das tägliche Gebet würde lauten: Twig-gy … Twig-gy …Twig-gy.
    Schon sah ich, umgrollt von Donner, umzuckt von Blitzen, die sechs Gebote für Fettischisten in Flammenschrift auf einem Salatkopf erscheinen.
    Du sollst Braten-und Holländische Sauce nicht als Getränk ansehen.
    Du sollst für Schokolade nicht töten.
    Du sollst Kindern nicht die Bonbons stehlen, die sie an Wohnungstüren zusammengebettelt haben.
    Du sollst keine anderen Spiegel neben meinem Spezialspiegel haben.
    Du sollst Magerquark nicht unnützlich im Munde führen.
    Du sollst nicht begehren deines nächsten Nachtisch.
    Wenn wir uns zusammentaten, würden wir zahlenmäßig die Shintoisten, Konfuzianer, Hindus, ja sogar Moslems übertreffen. Unsere Anhänger würden sich die Erde Untertan machen und das Wort verbreiten. Das Wort: Hungern. Einmal jährlich würden wir vielleicht sogar ein Opfer darbringen und ein großes gemischtes Eis mit Sahne von einer Felsklippe werfen. An diesem Tage würden wir ohnehin alle fasten. Wir würden unseren Glauben von den Angelegenheiten des Staates getrennt halten und uns nur dann in diese einmischen, wenn künstlicher Süßstoff verboten wurde.
    Eben machten meine Anhänger mich auf zwei farbigen Glasfenstern unsterblich, da unterbrach mein Mann meine Meditation und riß mich in die Gegenwart zurück.
    »Wieviel wiegst du denn eigentlich jetzt?«
    Ich erstarrte. »Es gibt drei Dinge, die man eine Frau nicht fragen darf: ihr Alter, ihr Gewicht und das Datum der Zeitungen, mit denen sie den Küchenschrank ausgelegt hat.«
    »Wenn du mich fragst, verbringst du zu viel Zeit mit deinem Beten und Essen. Du solltest mehr ausgehen – und dir ein bißchen Bewegung machen.«
    Ich hatte es gewußt. Jetzt wartete ich nur noch darauf, wann er sein Steckenpferd besteigen würde, das Joggen. Es gibt auf der Welt keinen schlimmeren Prediger in der Wüste als einen Mann, der seit acht Jahren joggt. Der ruht nicht, bis seine Familie im Dunklen herumjagt, verfolgt von bissigen Hunden und Wagen ohne Nummernschilder. Die Joggers waren sich alle gleich, rasten jeden Morgen am Haus vorbei wie beim Einlauf der Olympioniken ins Stadion, und in all den Monaten, in denen sie am Haus vorbeikeuchten und -pusteten, schweißgebadet und mit krampfhaft sich hebender und senkender Brust, hatte ich keinen davon auch nur einmal lächeln sehen.
    Nein, wenn ich schon Gewicht verlieren sollte, dann auf meine Art. Evelyn hatte eine neue Diät; sie hatte im Bridgeclub davon erzählt. Es schien für alle, die Diät halten mußten, ein regelrechter Knüller. Ich glaube, sie hatte den Titel erwähnt, er lautete ungefähr: »Nagt etwas an dir, oder ist es umgekehrt?«
    Evelyn war berufsmäßiger Diäthalter. Sie hatte noch keine Diät ausgelassen. Im Lauf ihres Lebens hatte sie 3000 Pfund verloren. Das meiste davon an Hals und Büste.
    In ihrer Küche standen lauter Bücher mit faszinierenden Titels im Fach, alles Bestseller, z. B. DAS NEUROSENKOCHBUCH!
    Die Neigung zu Paranoia wird man niemals los. Zweihundert Seiten neue, kalorienarme Gerichte für Gruppentherapie-Picknicks sowie kleine Imbisse gegen postnatale Depressionen.
    HABEN SIE SCHON MAL EINE FETTE SPRINGMAUS GESEHEN? Ein
    provozierender Titel für ein Buch, in dem es hieß, daß Sex schlank macht, weil man dabei 31955
    Kalorien pro Jahr verbraucht. Durch tägliches Küssen (jedesmal neun Kalorien) und zwei amouröse Episoden pro Woche (je 212 Kalorien) wäre es durchaus im Bereich des Möglichen 9
    Pfund jährlich abzunehmen.

DAS MEXIKANISCHE SCHNELLPROGRAMM ZUM ABNEHMEN
    Es war leicht zu befolgen. Man reiste nach Mexiko, trank ein Glas Wasser und aß einen Kopfsalat. Bequeme Schuhe zum Hin-und Herwandern anziehen! Es gab noch Dutzende anderer, von DR. WITHERALLS

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