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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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Hölle machen kann, sobald ich hier herauskomme.«
    Sprachlos schüttelte er den Kopf. Madison war eine Art Naturgewalt, und er hatte immer noch keinen Weg gefunden, sie unter Kontrolle zu bekommen.
    Hamilton und der uniformierte Beamte erreichten sie gerade, als Pierce ihr die Tür aufhielt.
    Sie wollte hineingehen, doch dann wurden ihre Augen groß und sie drehte sich schnell wieder um, wobei sie Pierce hinter sich herzog.
    »Mrs McKinley«, sagte Hamilton, »Sie müssen …«
    »Geben Sie uns eine Minute«, sagte sie. »Nur eine Minute.« Sie atmete hörbar ein und lächelte. »Bitte.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Na gut, aber beeilen Sie sich.«
    Sie zog Pierce zu ein paar Sträuchern, die wenige Schritte von der Eingangstür standen, und wandte der Polizei den Rücken zu.
    »Was ist los?«, fragte Pierce.
    Madison blickte über ihre Schulter und stellte sich dann so, dass sie Hamilton im Rücken hatte. Sie streckte die Hand aus und zog Pierce zu sich heran. »Da drin ist ein Metalldetektor«, flüsterte sie.
    »Na und? Das ist doch keine Überraschung. »Warum … ich glaub’s ja nicht. Hast du etwa eine Pistole dabei?«
    »Eine Frau muss sich schließlich verteidigen.«
    »Wo?«, knurrte er.
    Sie griff in ihren BH und zog einen .380 Colt heraus, an dem noch immer ein Stück Klebeband haftete.
    Pierce war trotz allem beeindruckt. »Klebeband. Gar nicht so dumm. Darauf hätte ich selbst kommen können.«
    Er nahm die Waffe und schob sie in seine Hosentasche. »Ist da drin noch ein Maschinengewehr?«
    »Nein, bloß ein Messer … na ja, vielleicht auch zwei. Es dauert nur eine Sekunde.« Sie fing an, ihre Bluse aufzuknöpfen.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein. Du bringst mich noch ins Grab.« Mit seiner Jacke schirmte er sie vor den Blicken der Passanten ab.
    »Hey, was treiben Sie beide da?« Hamilton machte genau in dem Augenblick einen Schritt auf sie zu, als Madison zwei weitere Klebebandstreifen aus ihrer Bluse zog, an denen zwei kleine Taschenmesser befestigt waren.
    Bevor Hamilton bei ihnen war, ließ Pierce die beiden Messer in der anderen Hosentasche verschwinden. Er trat vor sie, um sie vor Hamiltons Blicken zu schützen, bis sie ihre Bluse zugeknöpft hatte.
    Sie drehte sich um und legte sanft die Hand auf Pierce’ Brust. »Ich hoffe, es stört Sie nicht, Lieutenant. Wir haben uns nur voneinander verabschiedet.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und zog Pierce zu sich herab, damit sie ihm einen Kuss auf die Wange drücken konnte. »Wir sehen uns drinnen.«
    Hamilton blickte völlig verwirrt drein, als Madison an ihm vorbeirauschte.
    »Erklären Sie mir, was das alles zu bedeuten hatte?«
    Pierce schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, eher nicht.«
    Hamilton öffnete die Tür. »Kommen Sie jetzt?«
    »Ich brauche noch ein paar Minuten.«
    Er zuckte mit den Achseln und ging in das Gebäude.
    »Hab ich was verpasst?«, rief Casey, der in diesem Moment den Zugang zum Haus hinaufgestürmt kam.
    »Na endlich. Ich habe dich schon vor einer halben Stunde angerufen.«
    »Tut mir leid. Ich war mit dem ›Simon sagt‹-Fall beschäftigt.
    »Gibt es eine neue Spur?«
    »Sie führen alle ins Nichts. Vielleicht kann ich dich ja mit einem weiteren Serienmörder-Fall locken, sobald wir diese Stalker-Sache aufgeklärt haben?« Er sah sich suchend um. »Wo ist Mrs McKinley? Hat Hamilton sie tatsächlich festgenommen?«
    »Ich konnte ihn davon abhalten, aber nur unter der Bedingung, dass sie ihm ein paar Fragen beantwortet. Ich habe ihr geraten, sich einen Anwalt zu nehmen, aber sie glaubt, sie kann Hamilton davon überzeugen, dass er sie gehen lässt.«
    »Großer Fehler.«
    »Ganz meine Meinung.«
    »Also ist sie schon drinnen?«, fragte Casey und ging zur Tür.
    »Warte einen Moment.« Pierce zog den .380 Colt und die Messer aus seiner Hosentasche. »Hier, halt die bitte mal.« Er drückte sie Casey in die Hand und warf ihm schnell noch den Autoschlüssel zu, ehe er in das Gebäude sprintete. »Macht es dir was aus, schnell noch mein Auto umzuparken? Es steht in der zweiten Reihe.«
    Caseys Antwort wartete er nicht mehr ab.
    »Du kannst von Glück reden, dass ich deinen Wagen nach dieser Aktion nicht habe abschleppen lassen.« Zusammen betraten Casey und Pierce den Nebenraum des Verhörzimmers.
    Pierce beobachtete Madison durch die Glasscheibe. »Sie verzichtet immer noch auf einen Anwalt. Sie lässt einfach nicht mit sich reden. Als Schwester eines Polizisten sollte sie es eigentlich besser

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