Ich töte lieber sanft (German Edition)

Arme und Hände dicht am Körper. Er sah Steve an. »Leute, ich hab nichtsgemacht. Ich weiß nicht, was das alles soll, und wenn ich was gemacht hätte, dann wüsste ichs doch, oder? Ich hab wirklich nichts gemacht. Ihr müsst mir das glauben.«
    »Geh hinter den Wagen, Markie«, sagte Steve.
    Trattman hob die Hände, die Handflächen nach oben.
    »Beweg dich, verdammter Wichser«, sagte Steve, »oder willst du, dass ich dich über den Haufen schieße?«
    Trattman bewegte sich seitwärts zum linken hinteren Kotflügel des LTD. Er blieb stehen und presste die Arme an die Seiten. Steve stand einen Meter von ihm entfernt und hielt den Revolver auf ihn gerichtet. Barry ging zu Steve und blieb rechts von ihm stehen.
    »Ganz ehrlich«, sagte Trattman. »Steve – meine Mutter soll Krebs kriegen, wenns nicht stimmt. Ich hatte nichts damit zu tun. Ganz ehrlich, Steve. Könnt … kannst du ihnen das nicht sagen? Ich weiß, wie es aussieht. Ich weiß. Aber ganz ehrlich, Steve, ich wars nicht.«
    »Er wars nicht«, sagte Barry. »War es das, was du ihn fragen wolltest, Steve?«
    »Ja«, sagte Steve.
    »Genau, das wars, worüber wir mit dir reden sollen, Markie«, sagte Barry.
    »Ja«, sagte Steve. »Du hattest also nichts mit der Sache zu tun?«
    »Steve«, sagte Trattman.
    »Mit welcher Sache eigentlich, Markie?« fragte Steve.
    »Steve«, sagte Trattman. Seine Stimme brach. »Hab ich dich je angelogen? Hab ich dir je einen Scheiß erzählt?«
    »Jetzt?« fragte Barry.
    »Ja«, sagte Steve.
    Barry machte zwei Schritte auf Trattman zu und holte mitder rechten Faust aus, als wollte er einen Baseball werfen. Trattman riss die Hände hoch, um sein Gesicht zu schützen. Barry schwang die Faust und schlug Trattman, dessen Oberkörper zurückzuckte, in den Unterleib. Als die Faust ihn traf, hielt Trattman in der Bewegung inne und beugte sich rasch vornüber. Er ließ die Hände sinken. Er riss den Mund auf. Sein Blick wurde starr. Er atmete stöhnend aus. Er presste die Hände an den Unterleib. Er krümmte sich zusammen.
    Barry trat einen halben Meter zurück, machte mit dem linken Bein einen Schritt vorwärts und riss das rechte Knie hoch. Es traf Trattmans Mund. Etwas krachte. Trattmans Kopf klappte nach hinten. Sein noch immer zusammengekrümmter Körper sackte nach links.
    Barry packte die Aufschläge seines Mantels und zog ihn hoch. Er lehnte Trattman an den Wagen. Trattman ließ den Kopf hängen. Er weinte und spuckte Blut und rosarote Hautfetzen aus. Er hob den Kopf. Seine Augen waren geschlossen, und Mund und Nase waren eingedrückt und blutig. Auf seinem Mantel waren Blut und Schleim.
    »Was war das noch, womit du nichts zu tun hast, Markie?« fragte Steve.
    Trattman wandte den Kopf nach links und rechts. Er streckte die Zunge heraus, zog sie wieder ein und fuhr sich damit über die Lippen. Er senkte den Kopf und spuckte Blut und Hautfetzen auf den Asphalt des Parkplatzes.
    »Er sagt nichts«, sagte Barry.
    »Vielleicht ist keiner zu Hause«, sagte Steve.
    »Lieber noch mal klopfen«, sagte Barry. »Sicher ist sicher.«
    »Ja«, sagte Steve.
    »
Nein
«, sagte Trattman mit hoher Stimme. Es klang wie »Meim«.
    »Halts Maul, du Arsch«, sagte Barry und schlug ihm mit voller Wucht zweimal in die Magengrube. Beim ersten Schlag krümmte Trattman sich wieder zusammen, beim zweiten stieß er ein lautes Keuchen aus. Steve und Barry traten rasch zwei Schritte zurück. Trattman fiel vornüber auf den Asphalt und spuckte halb verdautes Steak, Salat und Blut. Er lag, den Kopf nach rechts gewendet, auf dem Bauch und atmete vernehmlich.
    »Was meinst du, Steve?« sagte Barry. »Wars das schon?«
    »Warte lieber noch ein bisschen, vielleicht kommt da noch was«, sagte Steve.
    Mit geschlossenen Augen spuckte Trattman noch mehr Erbrochenes, Blut und Hautfetzen aus. Es rann an seiner Wange hinab auf den Boden.
    »Probiers jetzt noch mal«, sagte Steve.
    Barry trat einen Schritt vor, packte Trattman am Kragen und lehnte ihn an den Wagen. Trattmans Kopf sank nach links. Seine Augen waren noch immer geschlossen.
    »Wer waren diese beiden Jüngelchen, Markie?« fragte Steve.
    Trattman würgte und blutete aus Mund und Nase. Er hob die rechte Hand vorsichtig an sein Gesicht und strich mit den Fingerspitzen darüber. Dann schüttelte er langsam den Kopf.
    »Ich hör nichts, Markie«, sagte Steve. »Wer waren diese Jüngelchen?«
    Trattman betastete das verquollene Fleisch rings um seinen Mund. Er seufzte. Tränen quollen aus seinen geschlossenen