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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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Frankie. »Ich hab nachgedacht, warum sie uns damals drangekriegt haben. Das lag an Mattie.«
    »Stimmt«, sagte Amato.
    »Wenn wir statt Mattie einen gehabt hätten, der sich nicht gleich in die Hose scheißt, wenn ihn einer nach seinem Namen oder so fragt«, sagte Frankie, »dann hätten wir überhaupt keine Probleme gehabt.«
    »Stimmt«, sagte Amato. »Scheiße, bei der ersten Sache damals war sogar der Doctor noch okay. Aber wahrscheinlich hat er bloß eine Windel getragen.«
    »Na gut«, sagte Frankie. »Und das andere war: Wir hatten wahrscheinlich zu viele Leute. Das ist noch was, über das ich nachgedacht hab. Ich glaube, zwei Mann reichen, um die eigentliche Arbeit zu erledigen. Einer peilt das Ding aus, und die beiden anderen, die nie auch nur in der
Nähe
gewesen sind, ziehen es durch, und wenn man sich auf diese drei Leute beschränkt, dann müsste mans eigentlich schaffen, die richtigen Leute zu finden, meinst du nicht?«
    »Hier ist das nicht zu machen«, sagte Amato.
    »Ich hab auch nicht an hier gedacht«, sagte Frankie. »Eher an Taunton oder so. Was meinst du?«
    »Zu schwierig«, sagte Amato. »Ich kann nicht so oft da runterfahren. Herrgott, wenn ich mir mal freinehme und zur Zulassungsstelle gehe, um irgendeinen Scheiß zu erledigen, der eigentlich in zehn Minuten erledigt sein sollte, muss ich mich mit einem Haufen verdammter Idioten herumschlagen, die keine Manieren haben, und es dauert den halben Tag. Soll ich dir was sagen? Ich will mich ja gar nicht beschweren. Da lässt sich einer in irgendein Amt wählen, weil seine Familie aus Idioten besteht, die nicht mal als Müllmänner arbeiten können. Okay, von mir aus. Obwohls mir lieber wär, sie würden was tun, als auf der faulen Haut herumzuliegen und sich mit Sozialgeld von uns durchziehen zu lassen. Aber diese Leute, die haben keine
Manieren
. Soll ich dir sagen, was die sind? Ich sag dir, was die sind. Denen ist alles scheißegal. Du hast natürlich nichts anderes zu tun, als dir die Beine in den Bauch zu stehen, und die, die sitzen da herum, diese Schlampen mit ihren großen Titten und so, und dann ist es halb fünf, und sie sitzen da und telefonieren mit ihren Freunden und malen sich schon mal aus, wie sie es nachher in der Badewanne treiben werden, und dann ist es fünf, und sie legen auf, damit er schon mal das Wasser einlaufen lassen kann, und sagen dir, du sollst morgen wiederkommen. Mit anderen Worten: Leck mich am Arsch.
    Und hier hab ich dasselbe Problem. Niemand rührt einen Finger. Ich gehe zur Zulassungsstelle, stehe die ganze Zeit da herum und verplempere den Tag, und dann komme ich zurück, und glaubst du, irgendwer hätte irgendwas erledigt? Irrtum. Die sitzen da, drehen Däumchen, telefonieren und erzählen sich was. Alle außer Connie. Connie ist was anderes, das muss ich ihr lassen. Sie hat getan, was sie konnte. Als ich rauskam,lief der Laden noch – damit hatte ich gar nicht gerechnet. Aber jetzt läuft er eben nur so lala. Die Schnepfen, die sie eingestellt hat, tun nur was, wenn man sie scharf im Auge behält. Sobald die rauskriegen, dass du für den Rest des Tages nicht da sein wirst, legen sie die Beine hoch. Es ist zum Kotzen.
    Letzten Monat hat es eine Woche gedauert, bis die Rechnungen draußen waren. Und zweieinhalb Wochen, mindestens, bis unsere Rechnungen bezahlt waren. Auf einmal kriege ich einen Anruf: ›Äh, Mr. Amato, wegen Ihrer Bestellung …‹ Und dann redet der Typ von den drei neuen Getrieben, die er eingebaut hat, und diversen Inspektionen, und außerdem schulde ich ihm drei Reifen, die er wechseln musste, weil einer von meinen besten Kunden noch nicht gemerkt hat, dass es Bord steine gibt. Alles in allem kriegt der Typ rund achthundert Dollar von mir, und er hätte nichts dagegen, das Geld bald zu sehen.
    Also gehe ich in die Buchhaltung, und da sitzt diese Schnepfe, lackiert sich die Nägel und telefoniert mit ihrem Stecher. Ich warte. Scheiße, ich bezahl sie ja nur. Kein Grund, dass sie aufhört, mit ihm darüber zu quatschen, wie sie es nach Feierabend treiben werden, und es macht auch gar nichts, dass noch längst nicht Feierabend ist und ich sie noch immer bezahle. Nein, natürlich nicht. Schließlich ist sie fertig. Ich sage ihr, dass das so nicht geht. Wenn wir mal einen Abschleppwagen brauchen, wird der Typ keinen schicken. ›Mister
Amato
‹, sagt sie, ›ich hab einfach keine
Zeit
gehabt. Ich weiß gar nicht, wo mir der
Kopf
steht.‹ Gott im Himmel, und dafür zahle ich ihr

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