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Ich Töte

Ich Töte

Titel: Ich Töte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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erleiden, mit unangenehmen Folgen. Roncaille und Durand hätten dann plötzlich eine Waffe in der Hand, die er eigenhändig geladen hatte, und konnten dem Vertreter der amerikanischen Regierung zu bedenken geben, dass sich ihr FBI-Mann in der Verfolgung dieses Falles als ziemlich nachlässig erwiesen hatte, mal abgesehen vom unzweifelhaften Verdienst, die Identität des Serienmörders aufgedeckt zu haben. Selbst seine öffentliche Lobrede auf die wahren Leistungen von Kommissar Nicolas Hulot konnte wie ein Bumerang auf ihn zurückschnellen. Er hörte schon die Stimme und den beiläufigen Ton, mit dem Durand dem Amerikaner Dwight Durham gegenüber fallen ließ, dass es im Grunde genommen, wenn Frank Ottobre Jean-Loup Verdier identifiziert habe, doch gar nicht sein Verdienst gewesen sei …
    Lag er mit seiner Annahme hingegen richtig, so würde die ganze Geschichte ein ruhmreiches Ende nehmen. Er würde zum Flughafen von Nizza rasen und seine persönlichen Angelegenheiten in einer Aura von Erfolg erledigen. Nicht dass ihm der Ruhm besonders am Herzen lag, doch war ihm alles, was dazu beitragen konnte, seine persönlichen Händel mit Nathan Parker zu beenden, durchaus willkommen.
    Endlich sah er an der Kurve unter sich das erste Polizeiauto auftauchen. Diesmal kamen sie, ohne sich durch heulende Sirenen anzukündigen, wie es Frank von Morelli in ihrem Telefonat erbeten hatte. Er stellte fest, dass das Aufgebot im Vergleich zum ersten Mal, als sie hier heraufgekommen waren, um Jean-Loup zu fassen, deutlich verstärkt worden war. Es kamen sechs voll besetzte Streifenwagen, außerdem der übliche blaue, an den Scheiben abgedunkelte Mannschaftswagen der Antiterroreinheit. Als sich die Hintertüren des Wagens öffneten, sprangen sechzehn Männer heraus statt zwölf.
    Sicher hatten sich schon einige Polizeibeamte weiter unten aufgestellt, um eine mögliche Flucht durch den Vorgarten der Villa zu 509

    vereiteln.
    Ein Polizeiauto stoppte, ließ zwei Beamte aussteigen und fuhr weiter, um oben an dem Straßenstück, das zur Autobahn führte, eine Sperre zu errichten. Weiter unten hatte man vermutlich dieselbe Maßnahme ergriffen.
    Frank musste gegen seinen Willen lächeln. Roncaille wollte nicht das geringste Risiko eingehen. Die Leichtigkeit, mit der sich Jean-Loup der drei Polizisten entledigt hatte, schien allen, falls überhaupt nötig, die Augen über seine tatsächliche Gefährlichkeit geöffnet zu haben.
    Fast gleichzeitig mit den anderen trafen auch zwei Streifenwagen aus Menton ein. Darin saßen nochmal sieben schwer bewaffnete Polizisten, die Kommissar Roberts unterstellt waren. Der Grund für ihre Anwesenheit war offensichtlich: die allgegenwärtige Zusammenarbeit der Sûreté Publique von Monaco mit der französischen Polizei.
    Frank stieg aus dem Auto. Während sich die Männer aufstellten, um ihre Befehle entgegenzunehmen, kam Morelli mit Roberts auf ihn zu.
    »Was ist los, Frank? Ich hoffe, dass wir das früher oder später erfahren werden. Roncaille hat gesagt, wir sollten im Galopp und in voller Ausrüstung zu dir stoßen, wollte aber keinerlei Erklärung abgeben. Vielleicht hat er ein bisschen zu viel Pfeffer im Hintern …«
    Frank unterbrach ihn mit einer Handbewegung. Er zeigte auf das Tor und das Dach der Villa, das von Büschen und Zypressen, die wie Finger aus der Vegetation hervorragten, halb verborgen war. Er verzichtete auf jede Art von Vorrede.
    »Er ist hier, Claude. Mit neunundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit hat sich Jean-Loup Verdier von Anfang an in seinem Haus versteckt.«
    Frank fiel auf, dass er dem Inspektor und all den anderen dieselbe Wahrscheinlichkeit nannte, mit der er Roncaille gegenüber großgetan hatte. Er hielt es nicht für nötig, das jetzt zu revidieren.
    Morelli kratzte sich mit dem linken Zeigefinger am Kinn, wie er das öfter tat, wenn er Zweifel hatte. Und diesmal hatte er einige.
    »Und wo, bitte schön? Wir haben das Haus doch total auf den Kopf gestellt, schlimmer als beim Frühjahrsputz. Da ist kein Loch, in das wir nicht geguckt hätten!«
    »Ruf deine Leute. Sag ihnen, sie sollen sich hier sammeln.«
    Wenn Morelli sich über Franks etwas umständliche Art wunder510

    te, sagte er nichts. Roberts in seiner schlaksigen Haltung, wartete stoisch auf das Kommende. Als alle Männer im Halbkreis um ihn herumstanden, begann Frank, die Situation zu erklären. Obwohl er praktisch perfekt und akzentfrei Französisch sprach, artikulierte er seine Worte mit extremer Sorgfalt,

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