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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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März 1994
    Lieber Matt,
    gestern Abend habe ich nicht geschrieben. Ich fühlte mich zu erschöpft. Leer und aufgelöst. Ich kann immer noch nicht fassen, dass dein Dad nicht mehr lebt und dass ausgerechnet ich dir die schreckliche Nachricht überbringen musste. Aber dein Bruder rief mich an und meinte, du solltest nicht allein sein, wenn du vom Herzinfarkt deines Vaters erführest. Ob ich dich abholen könne? Immerhin läge New York City auf dem direkten Weg von Princeton nach Maine. Das stimmt zwar nicht ganz, und außerdem war ich noch nie mit dem Auto durch New York City gefahren, aber Mike kannte sich aus und beschrieb mir den Weg zu deinem Studentenheim ganz genau. Und so musste ich die schreckliche Nachricht überbringen. Mein Gott, Matt! Es tut mir so leid. Das wollte ich dir wirklich nicht sagen.
    Ich muss erst einmal aufhören zu zittern. So kann ich nicht weiterschreiben. Aber ich muss mir über meine Gefühle klar werden, sonst kann ich nie wieder gut schlafen.
    Fünf Jahre lang bin ich dir ausgewichen, wenn wir zufällig einmal beide gleichzeitig zu Hause waren. Ich wollte nicht mir dir reden. Linney behauptet, ich sei nachtragend. Aber ich fühlte mich so schrecklich gedemütigt! Damals war ich der Meinung,dass du mich ebenso innig liebst wie ich dich. Aber du hast mir das Herz gebrochen, Matt. Als du zur Universität gingst, hast du mir versprochen, dass wir immer zusammenbleiben würden. Und dann hast du mit diesem Mädchen geschlafen. Danach kamst du heim und sagtest, dass es dir leidtut und dass du mich immer noch liebst. Wie kannst du mich lieben und gleichzeitig Sex mit einer anderen haben? Aber egal. Es muss mir einfach egal sein. All das zählt jetzt nicht. Sollte es jedenfalls nicht. Dennis ist tot.
    Ich habe deinen Vater sehr geliebt und weiß, was deine Mutter jetzt durchmacht. Und zu allem Überfluss musste ich dir auch noch die furchtbare Nachricht überbringen. Das Schlimme daran ist, dass ich dir nie wehtun wollte. Jedenfalls nicht so.
    Als meine Mom sterbenskrank war, hast du meine Hand gehalten. Jeden Tag. Nach der Schule warst du immer für Mommy und mich da. Wenn meine Stimme nach stundenlangem Vorlesen heiser wurde, hast du ihr vorgelesen. Ich habe dich gebraucht, und du hast mir immer geholfen. Wir liebten uns. Dachte ich zumindest.
    Ja, damals habe ich dich gebraucht, und ich glaube, ich habe nie damit aufgehört. Aber erst gestern wurde mir klar, wie engstirnig ich war. Ich konnte dir nicht verzeihen, dass du dich weiterentwickelt hast und vorwärtsgegangen bist.
    Als ich dir die Nachricht vom Tod deines Dads überbrachte, hast du geweint. In meinen Armen geweint. Wie gern hätte ich dir deinen Schmerz genommen! Auch du hast mich durch die schrecklichen Tage begleitet, als Mom so krank war und wir unser Baby verloren. Am liebsten hätte ich mit dir geschlafen. So wie damals, als es noch nicht einzig um Sex ging. Während du weinend in meinen Armen lagst, dachte ich ernsthaft darüber nach. Und ich hätte dich so gern geküsst. Aber seither ist zu viel Zeit vergangen. Damals waren wir noch Kinder. Trotzdembist du auch heute noch ein Teil von mir. Du hast mich geprägt. Aber das wurde mir erst gestern auf dem Heimweg klar.
    Im Radio kam »I want to know what love is«. Ich habe schnell den Sender gewechselt. Es ging nicht anders. Dieser Song lief im Radio, als wir uns das erste Mal liebten. Damals, als der Perseidenstrom Sternenstaub auf uns herabregnen ließ.
    Auch unser Baby war Sternenstaub. Himmel, ich muss mich konzentrieren!
    Nach einigen Minuten hast du gesagt: »Peep, ich würde dir ja anbieten zu fahren, aber ich stecke mitten im Examen und habe seit zwei Nächten nicht richtig geschlafen. Ich würde uns vermutlich umbringen.«
    Du hast mich Peep genannt. Jahrelang habe ich diesen Namen nicht mehr gehört. Du bist der Einzige, der mich je so genannt hat. Beinahe hätte ich losgeheult. Um deinen Vater und um unser Baby. Um jeden Verlust, den ich je verkraften musste. Aber hauptsächlich, weil mir war, als hätte endlich jemand das kleine Mädchen in mir wiedererkannt. Und zum ersten Mal seit ewigen Zeiten erinnerte ich mich daran, wer ich war.
    Und wer du warst.
    Ich habe dich vermisst. Aber ich habe mich dem Schmerz, dich verloren zu haben, nicht gestellt.
    Irgendwann unterwegs trafen sich unsere Augen. Mein Herz pochte so heftig, dass ich dachte, du könntest es hören. Feig, wie ich bin, konzentrierte ich mich schnell wieder auf die Straße und befahl dir, zu

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