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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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Arzt. Alice zu Ehren. Und deinem Dad zu Ehren.«
    Ich fragte mich, ob es mir vergönnt sein würde, etwas zu bewegen. Dad war tot. Alice war ebenfalls tot. Die Medizin erschien mir längst nicht mehr so wundertätig wie früher. Wie damals, als meine Mutter Mike gerettet hatte, nachdem er fast ertrunken war. Wenn ich aber nicht einmal die Menschen retten konnte, die mir am meisten am Herzen lagen, machte es da überhaupt noch einen Sinn? »Ich werde mein Bestes tun«, sagte ich. »Aber ich muss jetzt wieder heim.«
    »In Ordnung, mein Sohn. Pass auf dich auf. Wir hören voneinander.«
    Zu Hause saß Mom mit Tante Beth im Esszimmer und trank Kaffee. Sie sah müde aus. »Könntest du bitte mit dem Hund gehen?«
    Unser Irish Setter Lucky lag zusammengerollt vor dem Kamin. Als er das Wort »Hund« hörte, hob er den Kopf. »Gehst du mit Gassi?«
    Fünf Minuten später joggte ich mit Lucky an meiner Seite die Straße hinunter. Die Luft war eisig, aber das spielte jetzt keine Rolle. Es spielte auch keine Rolle, dass ich eigentlich vormeinen Büchern sitzen sollte. Ich wollte Elle sehen, die ich nur wenige Kilometer entfernt wusste. Sie hatte gesagt, sie hätte mich vermisst.
    Als ich die Auffahrt des Bauernhauses erreichte, bog ich kurz in den Garten ab. In der Dunkelheit und wegen des überfrorenen Schnees wusste ich nicht ganz genau, ob ich die richtige Stelle erwischt hatte, aber ich zog eine zerdrückte Rose von Dads Beerdigung aus der Tasche und legte sie für Selina in den Garten.
    Jetzt oder nie. Ich lief zum Haus hinüber. Der Hund bellte, und ehe ich noch klopfen konnte, wurde die Tür geöffnet. Aber es war nicht Elle, die mir gegenüberstand. Es war der Kerl, den sie mir letzte Weihnachten vorgestellt hatte. Verdammt, wie hieß er noch gleich? Adam Soundso.
    »Hey«, sagte er. »Kann ich helfen?«
    Elle kam die Treppe hinunter. Sie trug eine Pyjamahose und zog sich gerade ein Shirt über den Kopf. Die blaue Spitze ihres Büstenhalters verschwand. »Menschenskind!«, entfuhr es ihr, als sie mich sah. »Matt, mit dir habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet.«
    Wie unschwer zu erkennen war.
    »Adam, erinnerst du dich an Matt? Matt Beaulieu, Adam Cunningham.«
    »Oh. Mein Beileid.« Adam reichte mir die Hand. Sein Handschlag war fest und ehrlich, und sein Akzent klang leicht nach Süden.
    Ich verabscheute ihn.
    »Danke.« Die Situation erwischte mich auf dem völlig falschen Fuß. Zu meiner Verteidigung hätte ich höchstens anführen können, dass Elle weder während der Autofahrt noch während der zwei Tage hier auch nur ein Wort über ihn verloren hatte.
    Elle biss sich auf die Unterlippe, ging in die Hocke und streichelte Lucky, um weder mir noch Adam in die Augen sehen zu müssen.
    »Ich fliege morgen nach New York zurück und wollte dir, du weißt schon, noch einmal danken, dass du mich mitgenommen hast.«
    »Klar doch. Kein Problem.« Sie stand auf.
    »Wir bleiben noch ein paar Tage hier.« Adam legte den Arm um sie, und sie schien genau da hineinzupassen. »Ich bin heute Morgen gekommen«, fuhr er fort. »Wir wollen morgen eine Runde Ski fahren. Ach ja, können wir dir vielleicht einen Drink anbieten?«
    »Eine Schüssel Wasser für Lucky wäre toll. Wir waren nämlich joggen, und ich habe von draußen Licht bemerkt.« Blöde Ausrede! Das Haus war von der Straße her gar nicht zu sehen.
    Adam verschwand in der Küche. Elle trat von einem Fuß auf den anderen, bot mir aber keinen Platz an. Sie schien ungeduldig darauf zu warten, dass ich endlich wieder verschwand.
    Und ich konnte nicht weg, weil ich auf das Wasser für den Hund wartete. »Du und er?«
    »Ja, schon. Wir leben seit einem Monat zusammen und wollen beide zur NASA . Habe ich dir erzählt, dass ich im Sommer dort ein Praktikum mache?«
    »Nein. Bei der NASA ? Super!« Ich riss mich unendlich zusammen. Keinesfalls durfte sie bemerken, wie tief mich die Nachricht von ihrem Zusammenleben mit diesem Kerl getroffen hatte. Aber es klappte nicht. »Bist du glücklich?«, platzte ich heraus. »Also, ich meine … liebst du ihn?«
    »Ich wäre wohl kaum mit ihm zusammen, wenn es nicht so wäre. Aber das geht dich wirklich nichts an, Matt.« Sie wandte den Blick kurz ab. »Es ist Jahre her. Wir haben jahrelang kein Wort miteinander gewechselt.«
    Ihr Groll traf mich zutiefst. Ich hatte ihr niemals wehtun wollen, trotzdem hatte sie mich vorsätzlich bestraft. Und sie tat es noch immer. Klar, ich hatte einen Fehler gemacht. Aber sie auch. »Es war nicht meine

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