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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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hinführen können. Wir gingen einfach in die gleiche Richtung. Wir wollten die gleichen Dinge. Elle wünschte sich Kinder – vielleicht sogar noch mehr als ich. Elle ist keine egozentrische Megalomanin. Sicher hat sie Opfer bringen müssen, aber das war ihre eigene Wahl.«
    In Adams Gesicht stand eine solche Geringschätzung, dass er aussah, als würde er gleich vor mir ausspucken. »So ein Quatsch! Sie wollte mehr, viel mehr, und ich habe mich darum gekümmert. Und ich werde mich auch jetzt um sie kümmern, obwohl ich weiß Gott keinen Wert darauf lege, in diesen ganzen Trubel hineingezogen zu werden. Wenn du einen Funken Anstand im Leib hättest, würdest du sie in Würde sterben lassen. Aber dir ist es offenbar lieber, sie langsam dahinsiechen zu sehen. Dafür gehörst du in die finsterste Hölle.« Mit diesen Worten stand Adam auf und verließ das Lokal.
    Keisha schüttelte einen hübschen, sehr bunten Quilt auf und legte ihn über Elles Bett. »Sie hat immer gesagt, dass diese Decke sie glücklich macht. Eigentlich wollte ich ihr dieses Jahr zu Weihnachten einen eigenen Quilt nähen.« Die steile Falte zwischen ihren Brauen vertiefte sich. »Aber dann ist sie nicht mehr bei uns, oder?«
    Gleich mehrere Antworten kamen mir in den Sinn. Natürlich hoffte ich, dass Elle zu Weihnachten – und wenn irgend möglich auch deutlich länger – immer noch schwanger war, wusste aber gleichzeitig, dass auch der schönste, neue, von Keisha hergestellte Quilt keinen Sinn mehr machen würde. Elle würde nie erfahren, wie viel Liebe und Zeit Keisha in ein solches Meisterwerk investierte. Sie würde nicht einmal wissen, ob ihre Umgebung warm oder kalt war. Ich umarmte Keisha, die Frau, die Elle über den Verlust unseres Sohnes hinweggeholfen hatte und die ihrerseits von Elle in ihren eigenen Bemühungen unterstützt worden war. »Wir müssen abwarten«, sagte ich.
    Keisha versuchte ein etwas verunglücktes Lächeln und setzte sich wieder neben Elles Bett.
    Wir unterhielten uns eine Weile über Banalitäten, ehe ich anfing, gegen Adam zu stänkern. »Ich hasse diesen Mistkerl«, knurrte ich. »Hat sie dir je von ihm erzählt?«
    Keisha blinzelte ein paar Mal, ehe sie antwortete. »Ich wusste zwar, dass sie einmal mit jemandem zusammengelebt hat, aber an den Namen erinnere ich mich nicht. Was genau steckt hinter deiner Frage?«
    Hatte Adam recht? Bürdete ich Elle zu viel auf? Aber anstatt meine Zweifel auszusprechen, zuckte ich nur die Schultern.
    Keisha legte tröstend eine Hand auf meine. »Elle hat einmal gesagt, dass Adam sie an dich erinnert. Jetzt schau nicht so entsetzt drein, Matthew. Anscheinend habt ihr gewisse Qualitäten, die einander ähneln. Er war intelligent genug, um sie geistig auf Trab zu halten, und in den ersten Jahren waren sie lediglich gute Freunde. Aber er war eben nicht du. Die Beziehung war durchaus ernsthaft, aber für eine längere Dauer mangelte es ihr an Substanz. Aber das ist es sicher nicht, was du wissen willst, oder? Du willst hören, dass du recht hast und er nicht.«
    Ich senkte den Blick. »Nachdem ich mit ihm gesprochenund ihm zugehört habe, bin ich mir inzwischen nicht mehr so sicher.«
    »Also, ich schon. Aber ich bin parteiisch. Ich will, dass dieses Baby lebt. Weißt du, ich habe eine Theorie«, fügte sie hinzu. »Willst du die lange Version hören oder die Kurzfassung?«
    »Die mittlere Variante«, sagte ich. Keisha war die geborene Geschichtenerzählerin und verlor sich manchmal in Nebenhandlungen von Romanlänge. Elle behauptete, diese Ausführlichkeit gehöre zu den Arbeitsrisiken an der Hochschule. Die Studenten hörten nicht immer freiwillig zu, was zu der irrigen Meinung führte, dass Professoren mit ihren Geschichten ihre Zuhörer fesseln müssten.
    »Wusstest du, dass Elle im letzten Herbst im Seminar eine erst sechzehnjährige Studentin hatte, die schon kurz vor dem Abschluss stand?«
    Ich nickte. »Julie Soundso. Elle sagte, das Mädchen sei ungeheuer begabt.«
    »Sie sieht ein bisschen farblos aus, hat aber eine ganze Menge im Kopf. Ich lernte sie kennen, als sie eines Tages in Elles Büro kam, wo wir beide uns gerade unterhielten. Es ging ihr um eine mir völlig unverständliche mathematische Formel. Nach einigem Hin und Her ließ sie uns wieder allein. Daraufhin erzählte Elle mir, wie sie sich in diesem Alter gefühlt hatte. Genau wie Julie hatte sie so viel Grips im Kopf, dass sie Gleichaltrige locker in die Tasche stecken konnte, fühlte sich aber trotzdem den

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