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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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dachte, sie hätte ihr Diaphragma eingelegt.« Nicht zu fassen, dass ich hier mit meiner Mutter über Elles und meine Verhütungsmethoden diskutierte!
    »Willst du damit sagen, sie hätte dich getäuscht?«
    »Ich habe nichts dergleichen gesagt. Geh wieder an deine Arbeit.«
    Mom schüttelte den Kopf. »Die Oberschwester hat mir den Rest des Tages freigegeben und mir sogar nahegelegt, einmal über meine Frühverrentung nachzudenken.« Sie versuchte zu lachen, doch es wirkte nicht überzeugend.
    Nein, meine Mutter hatte sicher noch nie über eine Frührente nachgedacht. Vermutlich nicht einmal über die normale Pensionierung.
    »Tja, wieder einmal hat eine Patientin es abgelehnt, sich von mir behandeln zu lassen. Genaugenommen war es der Ehemann, der mich wegschickte.«
    »Merkwürdig, es scheint also noch mehr Ehemänner zu geben, die ihre Frau und ihr ungeborenes Kind vor dir schützen wollen.« Ich weiß, wie grausam meine Worte waren, doch ich scherte mich nicht darum.
    »Matthew!«
    »Geh einfach.«
    Mit Tränen in den Augen wandte sie sich ab und ging.
    Ich ließ mich in meinen Sessel gleiten. Mist. Wir würden unsere Beziehung wohl nie wieder reparieren können.

35

Tag 21 · September
    H ank und Christopher stritten sich auf dem Flur des Gerichtsgebäudes.
    »Worum geht es?«, fragte ich. Ich war zur Verhandlung gekommen, scheuchte die beiden Streithähne aber zunächst einmal in die Herrentoilette.
    Christopher starrte seinen Vater böse an.
    »Er hört einfach nicht zu. Noch nie hat er zugehört. Er glaubt immer noch, dass Elle irgendwann einfach aufsteht und wieder normal ist. Genau wie er das damals von Mom gedacht hat. Er glaubt wohl, ich wäre zu jung gewesen, um mich daran zu erinnern, aber das stimmt nicht. Der Einzige, der nicht alles mitbekommen hat, war er. Du warst ständig betrunken, Dad. Jeden Tag. Elle hat mich versorgt. Nicht du. Sie ist nicht nur meine Schwester, sondern sie hat auch Mutterstelle an mir vertreten. Und deshalb will ich nicht, dass ihr so mit ihr umspringt.« Er wandte sich zu mir um. »Hast du ihr nicht schon genug Schmerzen zugefügt?«
    »Ich habe Elle niemals wehgetan.«
    »Du hast ihr ein Kind gemacht, nachdem sie letzten Februar fast gestorben wäre. Und obwohl du weißt, dass sie nicht auf diese Weise dahinvegetieren wollte, erhältst du sie am Leben.« Chris baute sich vor mir auf.
    »Ich habe mir die Entscheidung weiß Gott nicht leicht gemacht. Und ich bin mir noch immer nicht sicher. Aber sie wollte unbedingt ein Baby!«
    »Nun, das scheint dich damals keineswegs gestört zu haben, als Mom im Sterben lag. Es war dir ganz egal, dass Elle das Baby behalten wollte. Ohne dich. Du hast sie zu einer Abtreibung gezwungen.«
    Seine Worte wirkten wie Zunder. Ich warf meinem Schwiegervater einen erschrockenen Blick zu. Soweit ich informiert war, wusste er nichts von dieser Schwangerschaft. Aber mir war auch nicht klar gewesen, dass Chris über Selina informiert war. Und das auch noch falsch. »Elle hat niemals abgetrieben«, widersprach ich.
    »Was redet ihr da?«, fragte Hank verwirrt. »Was für eine Abtreibung?«
    »Matt hat Elle geschwängert, als Mom im Sterben lag, und sie zu einer Abtreibung überredet. Dafür gibt er sich jetzt heiliger als der Papst.«
    »Das stimmt doch überhaupt nicht«, protestierte ich. »Es hat nie eine Abtreibung gegeben. Weder damals noch irgendwann sonst.«
    »Genau aus diesem Grund sehnte Elle sich so verzweifelt nach einem Baby. Sie hat sich seither immer schuldig gefühlt.«
    »Nein«, widersprach ich. »Elle hat nie abgetrieben. Im Übrigen wäre meine Haltung umso verständlicher, wenn es so gewesen wäre.«
    »Du hast meiner Tochter ein Kind gemacht, als Alice so krank war?« Hank hieb mir eine Handkante in den Brustkorb. »Verfluchter Mistkerl. Elle war damals noch ein Kind.«
    »Sie war kein Kind. Du hast sie daran gehindert, es zu sein. Das Kind warst du. Ein gottverdammtes, besoffenes Arschloch. Ja, sie war jung. Ich auch. Und wir haben Mist gebaut. Aber du hast dich nicht die Bohne um deine Familie gekümmert. Du hast sie im Stich gelassen. Dir ist nicht einmal aufgefallen, dass ihr Bauch immer dicker wurde. Genau so war es nämlich. Aber es stimmt schon. Elle wurde schwanger, und es war meine Schuld.«
    Ehe ich erklären konnte, wie es passiert war, stürmte Hank aus dem Waschraum.
    Ich drehte mich zu Christopher um. »Du kapierst es einfach nicht. Sie hat nicht abgetrieben. Es war eine Fehlgeburt. Im fünften Monat. Es brach ihr

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