Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten (German Edition)
Alaine zögerlich. Sie musste ihn, bevor sie diese eine Szene drehten, noch einmal sprechen. Es war ihr klar, dass sie die Sache vom gestrigen Abend, was auch immer da vorgefallen sein mag – sie verstand es einfach nicht – klären mussten.
Cole grinste. »Er ist in der Maske. Du musst sowieso hin, denn du bist auch gleich dran.«
Alaine machte sich auf den Weg. Als sie den Raum betrat, blickte Parker kurz im Spiegel auf, wendete sich dann wieder ab. Neben ihm saß auf einem Tisch Sheila. Sie hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und sah Alaine prüfend an.
»Hallo«, brachte Alaine hervor.
»Hallo«, erwiderte Sheila gedehnt und nicht sehr freundlich.
Dass Parker nicht antwortete, ärgerte sie und dass Sheila nicht weichen wollte, auch. So nahm sich Alaine ein Herz und sprach Parker an. »Wie geht es dir?«
»Gut.«
»Noch gut nach Hause gekommen?«
»Was willst du, Alaine?«
»Dich fragen, warum du mir gegenüber so komisch bist. Habe ich dir etwas getan?«
Eine Weile blickte er sie wirklich an, doch die Dame, die Parker schminkte, drehte seinen Kopf zurück. Er sollte die Augen schließen. So antwortete er ihr nicht und brauchte sie auch nicht anzusehen. Wer sie anstarrte, war Sheila. Selten hatte Alaine sich so unwohl gefühlt. Doch dann wurde Sheila von ihrem Handy in Anspruch genommen. Sie ging ran, als es klingelte. »Ja?
... Nein.« Sie erhob sich und ging ein paar Schritte aus dem Raum raus, doch Alaine konnte noch gut verstehen, wie sie sagte: »Nein, Sheila Preston. Ach so, ja verstehe. Das habe ich doch aber schon letzten Monat bestellt
Kleinen Moment ...« Sie entfernte sich.
Alaine blieb geschockt stehen. Sheila Preston! Parker hatte sie geküsst und wollte ihr noch näher kommen, obwohl er verheiratet war?! Sollte ihre gestrige Annäherung wirklich nur für den Dreh sein? Alaine verstand die Welt nicht mehr. Deswegen war er so sonderbar zu ihr gewesen, weil er sich ins Gedächtnis gerufen hatte, dass zu Hause eine Frau auf ihn wartete ...
Ungläubig sah sie zu ihm rüber. Er hatte sie wohl im Spiegel beobachtet. Flinke Hände zogen gerade eine kleine Portion Gel durch seine Haare. Alaine verließ die Maske. Auf halben Weg hörte sie hinter sich sagen. »Sie können gleich hierbleiben, Alaine, denn Sie sind die nächste.«
***
Diese Szene, die heute gespielt werden sollte, behagte ihr eigentlich gar nicht, weil sie Parker anzicken sollte. Doch nun passte sie ihr außerordentlich gut in den Kram. Sie konnte sich so richtig damit austoben. Und wirklich, es klappte wunderbar! Beide waren in der richtigen Stimmung, um sich anzugiften. War das etwa von Parker geplant gewesen? Doch diese Szene sollte im Versöhnungskuss enden. Davor graute ihr.
An zwei Stellen musste gestoppt und neu eingestiegen werden, weil Alaine ihren Text vergessen hatte. Zwar war es allen Beteiligten erlaubt, zu improvisieren, aber wenn der Gegenspieler nicht mehr mitkam, dann wurde es schwierig.
Alaine steigerte sich in das Streitgespräch hinein und geriet richtig in Fahrt. Sie war sauer so auf Preston, weil er sie einfach so abgespeist hatte, ohne ihr Rede und Antwort zu stehen und dass er eine Frau hatte, die nicht von ihm erwähnt wurde.
Schließlich sagte er: »Ach Kate, komm, wollen wir uns wieder vertragen. Die Patienten warten. Mit Sicherheit haben wir ihnen genug Nahrung für ihre nächsten Gespräche mit den Freundinnen geliefert. Wollen wir ihnen nicht zu viel zumuten.« Er lächelte, wie es im Drehbuch stand. Guter Schauspieler, dachte Alaine.
Doch sie war noch nicht fertig mit ihrem Text und schimpfte weiter. Dann kam die Passage, wo sie langsam einlenken und sich von ihm küssen lassen sollte. Aber irgendwie bekam Alaine die Kurve nicht. Ihre Vorstellung, sich kussmäßig vor allen Leuten auf ihn einzulassen, löste Panik in ihr aus. Sie atmete schnell und keuchend. Sie hatte das Gefühl, dass sich ihre Atmung nicht mehr beruhigen wollte und das machte ihr erneut Angst. »Du, du ...« Sie versuchte, das Ganze in den Dreh einzubauen. Doch es klappte alles nicht. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Alles drehte sich um sie, ihr Atem ging schnell und stoßweise. Alaine versuchte, sich irgendetwas zu greifen und streckte die Hand aus, bekam aber nichts zu fassen und strauchelte. Plötzlich hielten sie zwei Hände fest. »Kate«, versuchte Parker es, der anscheinend auch in der Rolle bleiben wollte. »Hey, ganz ruhig ...«
Aber Alain konnte sich einfach nicht beruhigen, sie sackte gegen ihn und
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