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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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hat?« Ethan hatte beschlossen, mit den einfachen Fragen zu beginnen.
    »Was glaubst du wohl?« Tess trat gegen die Stufe unter ihren Füßen.
    »Ich nehme an, du bist irgendwie in Schwierigkeiten geraten. Willst du es mir erklären?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nö, eigentlich nicht.«
    Ein voller Erfolg, dachte Ethan. Dann fiel ihm ein, wie er seinerzeit seinen Eltern gegenüber stets abgeblockt hatte. »Komm schon, was war es? Vandalismus? Oder bist von den falschen Leuten beim Kiffen erwischt worden?«, drängte er sie.
    »Ist doch total egal. Das Endergebnis ist dasselbe.«
    Damit hatte sie recht. Er betrachtete das satte Grün der Büsche rund um das riesige Haus, das jetzt ihm gehörte. Eine ganze Welt lag zwischen dieser Villa und dem kleinen Haus am Stadtrand, in dem er aufgewachsen war, wo er sich partout nicht der Tatsache hatte stellen wollen, dass seine Familie im Begriff war, zu zerbrechen. Tess war nur die Bestätigung für etwas, das er ohnehin bereits gewusst hatte.
    Er betrachtete ihr hartes Profil. »Als ich in deinem Alter war, bin ich ständig in irgendwelche Schwierigkeiten geraten. Alkohol, Diebstahl, Autos knacken und damit durch die Gegend rasen … «
    Sie hob eine Augenbraue. Ihr Augenbrauenpiercing glitzerte in der Sonne. »Du verarschst mich doch bloß.«
    »Du sollst doch nicht solche Ausdrücke verwenden.« Also gut, sie wollte nicht darüber reden, aber Dare würde ohnehin herausfinden, was sie auf dem Kerbholz hatte, und dann konnte sich Ethan überlegen, was mit Tess zu tun war. »Ich sollte uns was zu essen besorgen«, stellte er fest. »Kommst du mit?«
    »Klingt gut.« Sie sprang auf. »Wohin gehen wir?«
    »Hast nach dem Joint wohl Heißhunger auf was Süßes, wie?«, brummte er.
    Sie guckte ihn überrascht an. »Kennst du das etwa?«
    Er nickte. »Ich bin zwar zum einiges älter als du, aber so alt nun auch wieder nicht. Wir werden erst im Diner in der Stadt schön frühstücken, und dann gehen wir einkaufen, damit etwas zu essen im Haus ist.«
    »Okay, meinetwegen«, kam es gewohnt verdrießlich zurück.
    Eine Stunde später hatten sie im Family Restaurant, dem einzigen Diner in Serendipity, gefrühstückt. Ethan war mit ein paar Leuten der Familie, die das Restaurant führte, zur Schule gegangen, aber obwohl er sie schon so lange kannte, wusste er nicht, ob sie ihn womöglich mit Verachtung strafen würden, weil er seine Brüder im Stich gelassen hatte. Doch zu Ethans Überraschung und Erleichterung – immerhin war Tess dabei – wurde er von den Donovans mit offenen Armen willkommen geheißen und respektvoll behandelt. Die anderen Gäste ignorierten ihn, wie man einen Fremden ignoriert, oder starrten ihn neugierig an.
    Auch wenn es auf sein Vermögen und seinen Status als neuer Besitzer des Harrington-Anwesens zurückzuführen war, Ethan fand sich mit der Situation ab, wie sie war. Ihm war alles egal, solange seine Schwester nicht mit der Haltung »der macht ohnehin nur Schwierigkeiten« konfrontiert wurde, mit der ihm viele Leute in der Stadt begegneten.
    Ihm blieb ohnehin nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, wie sich das bisschen Akzeptanz anfühlte, das man ihm entgegenbrachte, denn während des Essens rief Dare an, um zu berichten, was er von Tess’ Bewährungshelfer über ihre neue Schwester erfahren hatte, und das war eine ganze Menge. Sie war wegen Einbruch und Diebstahl verhaftet worden, aber noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Wenn sie sich die nächsten sechs Monate nichts zuschulden kommen ließ, würde man die Anklage gegen sie fallen lassen, und wenn sie bis zum achtzehnten Lebensjahr nichts mehr anstellte, wurde auch der Eintrag in ihrem Vorstrafenregister gelöscht. Ethan hatte sie jetzt noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden bei sich. Die nächsten vier Jahre würden ganz schön lang werden.
    Sie beendeten das Frühstück schweigend. Tess war immer noch nicht gesprächig, und Ethan ließ es für den Augenblick dabei bewenden. Er bezahlte und gab ein großzügiges Trinkgeld.
    Auf dem Weg zum Supermarkt beschloss Ethan, noch kurz bei Faith vorbeizuschauen. Vor ihrem Laden stand ein großer Lkw, dessen Aufschrift darauf schließen ließ, dass gerade die Markise und das Ladenschild geliefert wurden. Plötzlich erfüllte Ethan ein nie gekannter Anflug von Stolz. Er bewunderte Faith dafür, dass sie ihre Träume wahr machte.
    »Lass uns mal sehen, was da los ist«, sagte Ethan.
    »Wo sind wir?« Tess hob den Kopf und sah sich um.
    »Das ist

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