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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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tu nicht so, als wäre dir das nicht klar gewesen.« Sein tiefes Lachen hallte in ihren Ohren wider.
    Uns . Bei diesem Wort wurde ihr ganz heiß.
    »Und bevor du jetzt sagst, es gibt kein Uns« – kein Zweifel, der Mann konnte Gedanken lesen – »lass mich dir versichern, dass es definitiv eines gibt.«
    Seine samtene Stimme floss über sie hinweg wie der Ahornsirup über Rosalitas Pancakes – süß, warm und appetitanregend. Wenn man einmal davon gekostet hatte, wollte man unbedingt mehr.
    »Ethan … «
    »Keine Sorge, ich verlange keine lebenslange Verpflichtung von dir. Ich will noch nicht einmal eine dieser verdammten Beziehungen, gegen die du dich so sträubst. Ich stelle nur fest, dass es sinnlos ist, wenn du dich selbst belügst und so tust, als wäre da nichts zwischen uns gewesen, obwohl es – was auch immer es war – so unglaublich gut war.«
    Bei seinen Worten spürte sie, wie sich die Hitze zwischen ihren Beinen in flüssiges Feuer verwandelte. Sie presste die Schenkel zusammen, erreichte damit aber nur, dass sich ihre Erregung noch zusätzlich steigerte, statt abzuklingen.
    Er hatte recht. Was auch immer es war, es war verdammt gut und viel zu intensiv, um es zu ignorieren. Sie waren beide erwachsen. Sie konnten es genießen, solange es andauerte, und ihrer Wege gehen, wenn es vorbei war.
    »Faith? Ich weiß, dass du noch dran bist. Ich kann dich atmen hören«, scherzte er.
    Sie umklammerte den Hörer etwas fester. »Ja, ich bin noch dran.«
    Du bist erwachsen , sagte sie sich erneut. Tu es . »Du hast ja recht«, räumte sie ein. »Da ist etwas.«
    Er atmete hörbar auf. »Gut.«
    Sie nickte. »Gut.«
    »Gute Nacht, Prinzessin.«
    »Gute Nacht«, sagte sie, und sie wusste nicht, wieso, aber sie hatte plötzlich einen Kloß im Hals.
    Er hatte ihr klargemacht, dass er nicht mehr von ihr erwartete, als sie im Augenblick zu geben bereit war. Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen. Warum fühlte sich sie dann derart verlassen und leer?
    Als Faith am darauffolgenden Morgen erwachte, fasste sie den Entschluss, etwas für ihre Unabhängigkeit zu tun. Sie ging mit Kate ein Auto kaufen. Ihre Wahl fiel auf einen weißen Volkswagen Jetta, der zu ihrem neuen Lebensstil passte und keine allzu große Lücke in ihre Ersparnisse riss, was sie vor allem Ethans Vorschuss verdankte. Bei dem Gedanken daran runzelte sie die Stirn. Irgendwie war ihr Leben in letzter Zeit sehr mit Ethan verknüpft: ihre Gedanken, ihre Gefühle und neuerdings sogar ihre finanzielle Situation.
    Das musste dringend aufhören.
    Ein paar Tage später holte sie ihr neues Auto ab und fuhr als Erstes bei der Redaktion der örtlichen Tageszeitung vorbei, um eine Anzeige für ihren Laden zu schalten. Der Leiter des Anzeigenteils erkannte sie am Namen und versuchte, ihr Informationen über den Gefängnisaufenthalt ihres Vaters zu entlocken. Dabei wusste Faith darüber ohnehin nichts. Sie hatte noch immer nicht mit ihrem Vater gesprochen und würde das auch nicht allzu bald tun. Außerdem hatte sie keine Lust, diesem kleinen Aasgeier Details aus ihrem Privatleben zu verraten.
    Sobald dem Chefredakteur zu Ohren kam, dass sie im Haus war, eilte er herbei, um sie zu einem Interview zu überreden. Sie sollte den Lesern verraten, wie es war, die Tochter des bekanntesten Gauners von Serendipity zu sein. Doch auch ihm gab Faith – zu seiner großen Enttäuschung – einen Korb.
    Mit moralisch korrektem Verhalten macht man sich heutzutage nicht beliebt , dachte Faith.
    Nachdem sie den Vertretern der Provinzpresse eine Abfuhr erteilt hatte, gelang es ihr schließlich doch noch, eine Werbeanzeige für ihren Laden zu schalten, die das Geschäft hoffentlich ordentlich ankurbeln würde.
    Als Nächstes deponierte sie in einigen Betrieben im Stadtzentrum ihre Visitenkarten. Sie stattete auch April einen Besuch in ihrem Secondhandladen ab und bat sie darum, sie möge sie ihren Kunden weiterempfehlen.
    Dann rief sie Kate an, um ihr mitzuteilen, dass sie dem Lesezirkel beitreten wollte, der sich einmal monatlich traf, und zu guter Letzt begab sie sich ins Cuppa Café. Sie wollte Lissa ein für alle mal klarmachen, dass sie gedachte, in der Stadt zu bleiben, und dass sich Lissa lieber schon mal an den Gedanken gewöhnen sollte. Es schien Lissa zu imponieren, dass sie zur Abwechslung einmal Klartext mit ihr redete, statt sich von ihr schikanieren zu lassen. Damit war ein wackeliger Waffenstillstand geschlossen, und Faith hatte das Gefühl, dass sie ihrem

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