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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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nötig. Wir sind … hier fertig, und Kate fährt ja ohnehin in die Stadt.«
    Fertig. Autsch .
    Aber er hörte die Verunsicherung in ihrer Stimme und wusste, es würde ohnehin nicht viel bringen, wenn sie blieb. Besser, er gab ihr etwas Zeit, um wieder runterzukommen. Wenn er ganz ehrlich war, würde ihm ein bisschen Abstand auch nicht schaden. Erstens musste er sich jetzt um Tess kümmern, und zweitens würde er eine Weile brauchen, um das, was zwischen ihm und Faith eben passiert war, zu verarbeiten.
    Denn er hatte zwar schon oft genug in seinem Leben Sex gehabt, aber das war mehr gewesen als bloß Sex. Weit mehr.
    Auf dem Nachhauseweg sagte Faith nur wenig, und Kate zwang sie als die gute Freundin, die sie nun mal war, auch nicht dazu. Sie setzte sie vor ihrer Wohnung ab, dann kehrte sie zurück ins Jugendzentrum. Faith war froh, einmal etwas Zeit für sich zu haben.
    Nicht, dass sie das Bedürfnis verspürte, nachzudenken. Im Gegenteil. Zum Glück hatte sie genügend zu erledigen, und deshalb stürzte sie sich sogleich in die Arbeit. Ganz oben auf ihrer Liste stand der Kauf eines Autos. Sie wollte nicht länger darauf angewiesen sein, dass ständig jemand für sie Taxi spielte. Allerdings würde sie Kate noch einmal benötigen, um sie zu einem Autohändler zu bringen, damit sie sich nach einem geeigneten fahrbaren Untersatz umsehen konnte, aber danach würde sie endlich wieder unabhängig sein.
    Als sich die ersten Anzeichen leichter Kopfschmerzen bemerkbar machten, wurde ihr bewusst, dass es bereits Abend war und sie seit Stunden nichts gegessen hatte. Sie rief bei Tony’s Pizzeria an und bestellte sich eine kleine Pizza. Eine Stunde später hatte sie gegessen, geduscht und ein wenig ferngesehen. Gegen zehn Uhr konnte sie dem Unvermeidlichen nicht länger aus dem Weg gehen und ließ ihre Gedanken zu den Ereignissen des heutigen Nachmittags wandern.
    Zu Ethan.
    Schon mit sechzehn hatte sie ihn begehrt, aber damals hatte sie keine Vorstellung davon gehabt, was das bedeutete. Nun war sie sechsundzwanzig und dank ihrer Beziehung mit Nick und ihrer Ehe um einige Erfahrungen reicher. Aber wie hätte sie auf das vorbereitet sein können, das sich zwischen Ethan und ihr abgespielt hatte, wenn sie noch nie etwas erlebt hatte, das dem auch nur annähernd gleichkam? Noch nie hatte sie einen Mann derart begehrt, hatte noch nie Forderungen im Bett gestellt. Und noch nie hatte ein Mann eine derart unglaubliche Leidenschaft in ihr geweckt oder sie dazu gebracht, vor Lust zu schreien. Ethan war sanft und zärtlich, dann wieder wild und fordernd gewesen. Er hatte alles genommen, was sie ihm geboten hatte, sowohl emotional als auch physisch, und sie hatte es ihm nur zu gern gegeben.
    Was in aller Welt war da zwischen ihnen geschehen?
    Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass es eine Bedrohung für die zerbrechliche neue Grundlage des Lebens darstellte, das sie sich gerade aufbaute, und dass sie das nicht zulassen durfte.
    Das Klingeln des Telefons erlöste sie von ihren Gedanken. Hastig griff sie zum Hörer. »Hallo?«
    »Hallo, Prinzessin.«
    So ein Zufall, dass er gerade jetzt anrief! Es war fast, als hätte er gespürt, dass sie an ihn dachte. Eine angenehme Wärme breitete sich in ihrem Bauch aus, während ihr Verstand dagegen rebellierte, dass sie sich nach etwas sehnte, das ihr so viel Angst einjagte. Noch vor ein paar Tagen hatte ihr ihre Unabhängigkeit alles bedeutet. Sie hätte nie im Leben daran gedacht, sich gleich in eine neue Beziehung zu stürzen, denn eine Beziehung einzugehen bedeutete in ihren Augen, einen Teil ihrer selbst aufzugeben und ihre Bedürfnisse zugunsten eines anderen Menschen hintanzustellen. Bevor sie nicht herausgefunden hatte, wer sie war, konnte sie es keinem Mann gestatten, sie von ihrer Suche nach sich selbst abzulenken.
    »Ich wollte nur mal kurz Hallo sagen«, erklärte Ethan.
    Seine sexy Stimme ließ sie jegliche Einwände vergessen.
    »Hallo.« Faith schluckte schwer und beschloss, sich an ein sicheres Thema zu halten. »Wie geht’s Tess? Wie findet sie ihr Zimmer?«
    Er stöhnte. »Na, du kennst sie doch. Ich habe keine Ahnung, was sie davon hält. Sie hat sich nicht dazu geäußert.« Der Frust war ihm deutlich anzuhören. »Aber ich habe dich nicht angerufen, um mich mit dir über Tess zu unterhalten.«
    »Oh.« Faith bekam einen trockenen Mund. »Worüber wolltest du dann reden?« Bitte sag, über dein Haus, die Möbel, irgendetwas Unverfängliches , dachte sie.
    »Über uns – und

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