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Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman

Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman

Titel: Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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schnellstens einen zulegen.
    Tonja schickt eine SMS an Lukas und fragt, wie viele Punkte er hat. Er dreht sich um und grinst breit.
    »Neunzehn«, sagt er. »Superromántico!«
    Nils verdreht die Augen. Ich traue mich nicht, ihn nach seiner Punktzahl zu fragen.
    Hat Silja ihren Test mit Line zusammen gemacht? Ich beuge mich etwas zur Seite, um an Oskar vorbeizugucken, der in alle Richtungen brabbelt. Ich sehe, dass Silja und Line die Einzigen sind, die das Ergebnis nicht kommentieren, lachen oder sich gegenseitig aufziehen, obwohl sie nebeneinandersitzen. Silja kratzt Lackreste von einem Nagel und Line starrt vor sich hin wie immer. Was ist wohl bei ihrem Test rausgekommen? Sie hat wahrscheinlich weder Freunde noch einen Freund, was das Ganze natürlich eher hypothetisch macht. Ich kann mir Line nur schwer als Superromantikerin vorstellen. Sie macht mir ein schlechtes Gewissen und ich verstehe sie einfach nicht.
    Es klingelt zur Pause. Tonja läuft hinter Lukas durch den Flur und ich schließe mich ihnen an.
    »Du denkst doch Tag und Nacht an mich, oder?«, fragt Tonja, als sie ihn eingeholt hat.
    »Selbstverständlich, Liebling!«, sagt er. Und dann legt er den Arm um ihre Schulter.
    Sie gehen nebeneinander durch den langen Sprachflur, Lukas’ Arm um Tonjas Schultern, Nils und ich hinter ihnen her. Wie zwei Rettungsboote. Wie Silja-Line .
    Ich werfe Nils einen schüchternen Blick zu.
    »Hast du schon die Erdkundehausaufgaben gemacht?«, frage ich nach viel zu langem Schweigen. »Die Karten über Asien und Amerika, meine ich?«
    Fällt mir wirklich kein interessanteres Gesprächsthema ein? Erdkundehausaufgabe? Superromántica!
    Aber Nils ist plötzlich ganz interessiert.
    »Nein, ich muss das meiste noch machen«, sagt er. »Das hatte ich mir für die Mittagspause vorgenommen, eigentlich müsste die Zeit reichen, oder? Bist du auch noch nicht fertig?«
    Eigentlich bin ich fertig. Ich habe alle Namen eingetragen. Aber ich schüttele trotzdem den Kopf. »Noch nicht ganz. Sollen wir’s … zusammen machen?«
    »Klar. Gerne. In der Bibliothek, nach dem Essen?«
    Ich nicke eifrig und mein Herz fängt an zu wummern. Es lebe die Erdkundehausaufgabe! Was für ein tolles Gesprächsthema. Wie romantisch!
    Ich hole die ausklappbare Karte aus meinem Schließfach, stecke ein Radiergummi ein und gehe zur Toilette. Dort halte ich die Karte gegen die Wand und radiere ein Drittel der Namen wieder aus, in den abwegigeren Ländern, den kleinen mit Namen, die man kaum jemals gehört hat. Danach schiebe ich die Karte zurück ins Buch.
    Tonja kommt auf mich zu, an ihrem Handgelenk baumelt ihre Sporttasche. Ich nehme meine blaue Tasche aus dem Schließfach und gehe mit ihr über den Schulhof zu den Umkleideräumen.
    »Was ist mit dir los?«, fragt Tonja amüsiert.
    »Was soll sein?«
    »Normalerweise leidest du, wenn wir Sport haben, aber jetzt grinst du wie ein Honigkuchenpferd. Geschehen hinter meinem Rücken Dinge, von denen ich nichts mitbekomme?«
    »Hinter deinem und Lukas’ Rücken«, ziehe ich sie auf. »Ihr macht ja rasante Fortschritte!«
    »Nicht ablenken.« Tonja seufzt. »Jetzt sag schon.«
    »Wir wollen in der Mittagspause Erdkunde zusammen machen. Die Karten, du weißt schon.«
    »Aber damit bist du doch schon fertig.«
    Ich grinse. »Nicht mehr. Ich hab einen Teil wieder ausradiert.«
    Tonja lacht. »Okay. Alle Maßnahmen sind gut, außer den schlechten.«
    »Genau. Und du? Was läuft?«
    Sie sieht plötzlich unsicher aus. »Genau das wollte ich dich gerade fragen. Bist du sauer, wenn … Also, Lukas will heute Abend ins Kino. Er hat Nils gefragt, aber der kann nicht, weil er zu irgendeinem Verwandtengeburtstag muss oder so … Du kannst natürlich auch mitkommen, wenn du willst. Das ist doch klar, oder?«
    Ich schüttele den Kopf. »Natürlich gehst du mit Lukas ins Kino! Allein. Das ist eindeutig viel romantischer als Erdkundehausaufgaben! Und die mach ich schließlich auch alleine mit Nils. Also.«
    Tonja lacht wieder und umarmt mich so leidenschaftlich, dass ihre Sporttasche um mich herumschwingt und mir in die Seite knufft.
    »Vendela Viktoria!«, sagt sie. »Victory!«
    »Hör auf, du klingst schon wie Papa!«
    »Ich finde deinen Vater cool!«
    »Ich weiß. Dass du ihn cool findest, meine ich.«
    Tonja hat gerade die Tür zur Turnhalle aufgemacht, als ihr Blick links über meiner Schulter hängen bleibt.
    »Guck mal«, sagt sie. »Die Reederei kommt.«
    Ich drehe mich um. Da geht Silja mit Line schräg hinter

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