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Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman

Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman

Titel: Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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mich.«
    Brillant formuliert, an mir ist echt ein Wortkünstler verloren gegangen. Ein fast verständlicher Satz, wenn man ihn am dringlichsten braucht.
    »Wird sie wohl auch, hoffe ich. Aber sie war ziemlich enttäuscht. Ich wollte nur mal hören, ob du es dir vielleicht nicht doch anders überlegt hast. Deine Freundin kann auch mitkommen, wenn sie will.«
    Meine Freundin? Sie heißt Tonja. Wir gehen seit Jahren in dieselbe Klasse. Weiß er immer noch nicht, wie wir heißen? Nein, wahrscheinlich nicht. Warum sollte er uns gewöhnliche, unbedeutende, sterbliche Wesen kennen?
    »Danke der Nachfrage, aber wir kommen nicht.«
    »Okay, schade. Aber ich hab’s wenigstens versucht. Das wird garantiert eine geile Party. Sigges Partys sind legendär.«
    »Sigge?«
    »Mein Cousin«, sagt Sven und klingt, als ob er lacht. »Eigentlich heißt er Martin, ich hab keine Ahnung, wieso alle ihn Sigge nennen.«
    »Es gibt Schlimmeres«, sage ich. »Eine Kollegin meiner Mutter wird Kacka genannt, weil sie als kleines Kind ihren Namen nicht richtig aussprechen konnte und sich selbst so genannt hat. Dummerweise hat sie die Geschichte irgendwann mal im Freundeskreis erzählt … So kann’s auch gehen.«
    Ich staune über die Worte, die da aus meinem Mund fallen. Jetzt packt er mich wahrscheinlich endgültig in die Schublade Schwachmatikerin, aber was soll’s.
    Doch Sven lacht, alles andere als ein unfreundliches Lachen.
    »Das ist mir zum Glück erspart geblieben, ich würde sonst ›Vempi‹ heißen!«
    Ich muss lachen. Über den Namen und die absurde Situation. Ich sitze auf meinem Bett und telefoniere gerade mit Sven. Der coole Mister-Universum-Sven aus meiner Klasse plaudert mit mir und macht Witze und verrät mir, dass er sich früher selbst Vempi genannt hat! Das kann nur ein Traum sein, eine Fehlschaltung im Gehirn. So was kann im Schlaf schon mal passieren.
    »Aber egal. Sigge wohnt jedenfalls im Speckgürtel der Stadt, Strandvägen 14. Wir treffen uns bei mir und fahren dann mit dem 8-Uhr-Bus raus. Silja will um sieben Uhr bei mir sein – für den Fall, dass du deine Meinung änderst.«
    Ja! Ich will! Das wäre absolut toll! Mit Silja und Sven, der hier am Telefon ganz anders ist als in der Schule, auf eine Party gehen, super!
    »Ich … ähm … danke«, nuschele ich. »Echt nett. Aber, nein.«
    »Schon okay. Ciao.«
    »Ciao.«
    Er legt auf. Ich halte den Hörer noch eine Weile in der Hand, ehe ich aus dem Bett steige, den Computer anwerfe und die Nummer bei Eniro eingebe.
    Sie ist registriert auf den Anwalt Jacob Ernerius, Svens Vater. Das war tatsächlich Sven!
    Ohne nachzudenken und mit Brausepulver im Blut drücke ich die Kurzwahltaste von Tonja.
    »Rate mal, wer gerade bei mir angerufen hat!«, sage ich aufgeregt, sobald sie abnimmt.
    »Hä, wer ist tot?«
    »Sven! Sven hat mich gerade angerufen! Kannst du dir das vorstellen?«
    Es ist ein paar Sekunden still.
    »Nein«, sagt sie. »Kann ich nicht. Wieso sollte er dich anrufen?«
    »Wegen der Fete! Er hat angerufen, um uns zu überreden, doch mitzukommen. Der Cousin heißt Sigge. Oder Martin. Und die Fete ist in einer der Villen am Strandvägen! Wollen wir nicht doch gehen, Tonja? Bitte!«
    Wieder vergehen einige Sekunden, ehe Tonja etwas sagt. »Ich dachte, das Thema wäre durch. Ich dachte, du hättest verstanden, dass ich das für eine dämliche Idee halte.«
    »Aber jetzt wissen wir doch, wo die Fete stattfindet und wie er heißt!«
    »Wer?«
    »Na der, bei dem die Fete ist! Der Cousin!«
    »Und was ist daran so spannend?«
    Tonja klingt genervt, und mir wird klar, dass sich aus ihrer Sicht nichts geändert hat. Zu der Fete zu gehen ist für sie noch genauso abwegig wie vorher. Sie wird sich nie überreden lassen. Ich seufze und sacke auf der Bettkante zusammen. Back to reality.
    »Was habt ihr für einen Film gesehen?«, frage ich stattdessen, und Tonjas Stimme klingt schon sanfter, als sie antwortet: »Den neuen Harry Potter, der war ziemlich gut. Wir sind gerade aus dem Kino gekommen.«
    »Tut mir leid, ich wollte nicht stören.«
    »Tust du nicht.«
    »Ich bin nur völlig perplex, dass er mich angerufen hat.«
    »Das versteh ich.«
    »Bis morgen dann.«
    »Ja. Umarmung.«
    »Umarmung.«
    Ich lege auf und krieche zurück unter meine Bettdecke.
    Ich träume, dass ich in Siljas Zimmer mit den schwarzen Wänden bin. Wir machen uns gemeinsam fertig, die Luft ist voll gespannter Erwartung. Wir gehen zusammen zu Sven, der uns zur Begrüßung umarmt, als wären wir

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