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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich mal so richtig mit Ihrer Mutter aussprechen.« Und das wollen Sie doch, oder? fragte sie mit den Augen. So, als ob sie plötzlich begriffen habe, erhob Lisa sich eilig. »Kann ich euch 'nen Tee machen oder was Kaltes bringen?« fragte sie.
    »Für mich nichts, danke«, wehrte Beth ab. »Sie pumpen mich buchstäblich voll mit Tee. Ich glaub', ich bin noch nie im Leben so oft aufs Klo gerannt.« Lilian lachte. »Ich möchte auch nichts trinken«, sagte sie. Sie fühlte sich ratlos und ein bißchen verwirrt. BethWeatherby wirkte alles andere als verschlossen und in sich gekehrt, sie schien vielmehr entspannt, aufgeschlossen und lebhafter, so wie Lilian sie in Erinnerung hatte. Es war, als habe sie den Tod ihres Mannes völlig verdrängt. »Wie geht's David?« fragte Beth, als Lisa hinausgegangen war und man ihre Schritte auf der Treppe hörte. »Gut, danke. Er hat bloß schrecklich viel zu tun.« »Das glaub' ich«, sagte Beth gedankenvoll. »In der Kanzlei geht bestimmt alles drunter und drüber.« Lilian war verblüfft. Beth wußte also doch,was geschehen war.
    Als könne sie ihre Gedanken lesen, erklärte Beth: »Ich will nicht, daß du mich für verrückt hältst, Lilli. Ich weiß, wie durcheinander die Kinder sind. Durch meine Schuld. Aber ich bin einfach noch nicht soweit, daß ich drüber sprechen könnte. Kannst du das verstehen?« Lilian konnte es nicht, doch sie nickte trotzdem. »Ich weiß sehr wohl, was neulich in der Nacht passiert ist. Ich weiß, daß Al tot ist. Es gibt eine Menge, worüber ich reden muß. Aber jetzt noch nicht. Ich muß das alles erst verarbeiten, ehe ich drüber sprechen kann.« Sie zögerte. »Es tut mir leid, daß ich mit meinem Ausweichen alle auf die Palme bringe, aber ich kann einfach noch nicht über das Geschehene reden. Bitte hab Geduld mit mir.« Lilian nickte wieder. »Erzähl du mir was«, bat Beth. »Erzähl mir, warum du dir glatte Haare wünschst, du dummes Ding. Du siehst doch wunderbar aus, so wie du bist.«
    Lilian lachte laut auf. »Hast du nicht grade gesagt, du willst nicht, daß ich dich für verrückt halte?« Zu spät fiel ihr ein, daß die Frage wohl ziemlich taktlos war. Doch Beths Lächeln beruhigte sie.
    »Warum machst du dich immer so klein?« fragte Beth. »Ich glaub' nicht, daß ich das tue«, entgegnete Lilian. »Ich bin bloß realistisch.«
    »Wie stellst du dir denn eine schöne Frau vor? Na los, ich bin neugierig. Wer ist dein Idealtyp?«
    Lilian dachte einen Augenblick nach. »Candice Bergen«, sagte sie schließlich. »Farrah Fawcett.« Sie zögerte. »Nicole Clark«, setzte sie widerwillig hinzu. Beths Blick reagierte auf jeden neuen Namen. »Candice Bergen, na ja, reizendes Gesicht, aber die Figur ist 'ne Spur zu ordinär. Farrah Fawcett hat unwahrscheinlich tolles Haar, aber zu schmale Lippen. Trotzdem hast du wahrscheinlich recht, sie sieht ziemlich gut aus. Nicole Clark... ja, ich muß zugeben, daß Nicole eine Schönheit ist.« Sie kicherte. »Aber wer weiß, ob sie nicht genauso viele Stunden wie wir damit verschwendet, vorm Spiegel zu stehen und sich zu wünschen, daß ihr Haar anders wäre oder ihre Nase länger und schmäler oder daß sie nicht ganz so pralle Schenkel hätte.«
    »Du hast doch ihre Beine gesehen«, warf Lilian ein. »Kam's dir so vor, als säße da auch nur ein Gramm Fett zuviel?« »Nein«, gestand Beth. »Ich fand sie einfach makellos.« Ihr Blick ging ins Leere. »Also gut, vielleicht gehört Nicole zu den wenigen Menschen, die mit ihrem Äußeren zufrieden sind. Vielleicht verläuft ihr Leben so, wie sie es sich vorgestellt hat.« Sie wandte sich Lilian wieder zu. »Sieht sie nicht wirklich aus, als ob sie alles kriegt, was sie haben will?« Lilian hielt den Atem an. »Sie will David.« »Was sagst du?«
    »Ich hab' gesagt, sie will David.« »Was soll das heißen?« »Genau das, was du denkst.«
    »O Lilli«, rief Beth lachend. »Wie kommst du denn auf so was?«
    »Sie hat's mir selbst gesagt.« »Wie bitte?!«
    »Sie hat mir erklärt, daß sie ihn will, daß sie vorhat, ihn zu heiraten. Sag jetzt bitte nicht, daß das ein Witz gewesen sein muß. Es ist ihr nämlich verdammt ernst.« Beth schien plötzlich zu begreifen. »Also darum ging's an dem Nachmittag im Gymnastikkurs ...«
    »Ja, aber nicht erst an dem Tag. Die Geschichte läuft schon den ganzen Sommer. Seit unsrem Firmenpicknick. Der reinste Nervenkrieg. Ich fürchte bloß, sie hat von uns beiden die stärkeren Nerven.« »Weiß David davon?«
    Lilian

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