Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)
Aber ich weiß, dass meine Mama immer genau dann anruft und mich ausfragt, wenn es gerade richtig problematisch ist. Egal jetzt, ob in meinem Privatleben oder im Job.
Na ja. Ich habe die Kurve mit ihr gut gekratzt. Aber jetzt habe ich gar keinen Bock mehr auf meine Liste. Ich könnte es mir nämlich auch leicht machen und einfach Tobias nehmen. Der ist da, der will mich, der ist nett und gescheit und er sieht auch nicht so schlecht aus. Bitte. Was will ich mehr?
Pah. Mein Kopf platzt gleich. Ich schlurfe in die Küche und hole mir noch einen Kaffee und Kekse. Zurück im Wohnzimmer nehme ich mir wahllos eines der Bücher vom Couchtisch. Aha, es geht um die Pyramiden, und dass sie von Außerirdischen erbaut worden sind. Die perfekte Ablenkungs-Lektüre. Ich beginne, zu lesen.
***
M ein Magen knurrt. Ich schnappe mir mein Handy und sehe nach, wie spät es ist.
Was? Siebzehn Uhr schon?
Ach, dieser Sonntag war eigentlich für gar nichts! Und jetzt ist er auch fast schon wieder vorbei.
***
G egessen habe ich, jetzt drehe ich meinen Laptop auf. Mal sehen, was sich auf Facebook und Twitter so tut.
Gib es zu. Du wartest bloß auf einen Skype-Anruf von Tom. Und an Tobias hast du den ganzen Abend nicht ein einziges Mal gedacht. Aber an Tom geschätzte tausend Mal. Sagt dir das etwas?
Hm. Ich weiß selbst auch, dass ich ein Problem habe. Die Teenage-Mara will den Hollywood-Star Aiden. Keine Frage. Doch die erwachsene Mara denkt vernünftig. Und sie weiß, dass nur Tobias eine echte Chance für das heiß ersehnte Leben in trauter Zweisamkeit ist. Mit Option auf gemeinsame Kinder.
Aber andererseits ist da diese magische Anziehung, die nur von Tom auf mich ausgeht. Tobias fühlt sich auch recht angenehm an, aber eben anders als Tom.
Sag ich es nicht schon die ganze Zeit? Tobias ist nett, zuvorkommend, nicht arm und nicht unansehnlich. Und er lebt in Wien. Also mehr als perfekt.
Will mich meine innere Stimme eigentlich in den Wahnsinn treiben? Einmal so, einmal so. Von einer Linie kann da wirklich nicht die Rede sein. Pah, das nervt. Aber ich muss ihr keine Antwort geben, oder?
Machst du doch schon. Oder nicht?
Sei einfach still. Und nein, ich warte nicht auf Tom. Um das zu beweisen, schreibe ich auf Facebook eine Nachricht an Sanni. Aber der ist nicht online, also da werde ich lange auf eine Antwort warten müssen.
Und dann poppt Sam Mot auf:
Sam Mot
Du bist ja schon online, Baby! Hi. Wie geht’s dir heute?
Tamara Dohm
Oh, Tom! Hallo. Danke gut und dir?
Sam Mot
Miserabel, um ehrlich zu sein. Es ist Sonntag und am liebsten würde ich mich zu dir beamen. Du fehlst mir so. Fehle ich dir auch?
Tamara Dohm
... schreibt etwas
Ja Tom, du fehlst mir auch.
Herrgott! Was treibe ich da schon wieder? Wenn ich ihm das jetzt schicke, dann glaubt er, ich bin in ihn verliebt. Bin ich ja nicht. Na ja, bin ich schon, aber das kann ich nicht zugeben! Andererseits, wenn ich jetzt schreibe, er fehlt mir nicht , dann skypen oder facebooken wir vielleicht nie mehr wieder. Und das würde mich umbringen.
Was mache ich nur???
Ah, das schreibe ich jetzt:
Tamara Dohm
... schreibt etwas
Ja Tom, ich habe heute auch einen lausigen Sonntag verbracht und ich bin froh, dass wir am Abend immer reden können. (Oder facebooken ...) das finde ich richtig schön
Posten
So, das war doch eine salomonische Lösung. Oder?
Sam Mot
Baby, ich HASSE FB eigentlich. Geh bitte ans Handy. Ich ruf dich an!!!
Tamara Dohm
Okay.
»Hi Baby!«
»Hallo Tom!«
»Baby, so geht das nicht mehr weiter. Wir müssen uns jetzt einmal ernsthaft darüber unterhalten, wann wir uns im realen Leben wieder treffen. Ehrlich Mara, so halte ich das nicht mehr aus.«
»Aber Tom, du weißt doch, das würde nichts nützen. Im realen Leben, wie du es nennst, haben wir beide doch nicht den Funken einer Zukunftsperspektive.«
Nein, es fällt mir nicht leicht, der Vernunfts-Wau-Wau zu sein. Aber es hilft mir auch nicht, wenn ich mich da aus dem Fenster lehne und das nächste Jahr mit Heulen verbringe.
»Mara, jetzt einmal im Ernst. Du behauptest ständig, eine gemeinsame Zukunft wäre für uns beide unmöglich. Doch was haben wir eigentlich? Eine Freundschaft? Ich glaube, das ist jetzt schon mehr als das. Also fehlt uns doch nur mehr ein ganz, ganz kleiner Schritt, oder?«
»Tom willst du mich zum Weinen bringen? Bitte hör auf, ich kann das nicht. Bitte, lass uns ein anderes Mal darüber reden. Heute ist irgendwie der falsche Tag dafür.«
»Okay. Also wir vertagen
Weitere Kostenlose Bücher