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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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wir tun. Andy, sobald die CSI s mit dem Wagen fertig sind, will ich, dass Sie den Inhalt genau unter die Lupe nehmen. Listen Sie alles im System auf, und sagen Sie mir Bescheid, falls Sie irgendwas finden, das uns weiterbringt. Sagen Sie Lisa, wenn sie zurückkommt, dass sie dasselbe mit seinem Computer machen soll. Analysieren Sie die Inhalte, und lassen Sie mich wissen, was dabei herausgekommen ist. Komm, Hank, wir haben ein Verhör zu führen.«
    Sie tranken ihren Tee aus. Gormley nahm seine Jacke von der Stuhllehne und folgte Daniels aus dem Einsatzraum und den Flur entlang, wo die Zwei-bis-zehn-Schicht gerade von der Arbeit kam.
    »Verdammte Teilzeitler«, murmelte Gormley, laut genug, dass sie es hören konnten, und lächelte bei dem Johlen, das er zurückbekam. Er sah Daniels kurz an. »Trotzdem, sieht aus, als wären wir jetzt auf den letzten Metern, was, Boss?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Daniels betrat das Treppenhaus und ging zwei Treppen zum Zellenblock hinunter. Sie wusste nicht warum, aber irgendetwas stimmte hier nicht. »Er ist anders, als ich es erwartet habe, Hank. Ich dachte, er wäre ziemlich schlau, gut organisiert, selbstsicher.«
    »Du hörst dich enttäuscht an.«
    »Das bin ich irgendwie auch.« Sie blieb kurz vor der Tür zum Vernehmungsraum stehen und sprach etwas leiser. »Er passt kaum in das Profil, oder? Ich bin nicht gerade begeistert von ihm. Bin ich einfach nicht.«
    »Mir kommt er ziemlich selbstsicher vor.«
    Gormley konnte niemandem etwas vormachen. Er sah genauso unbeeindruckt aus, wie Daniels sich fühlte. Er war während der Nachbesprechung gedankenverloren gewesen, und jetzt konnte sie die Zweifel in seinen Augen sehen, als er in dem schmuddeligen Korridor stand. Vielleicht war es Müdigkeit. Sie waren beide verdammt erschöpft.
    »Okay, ich geb’s zu. Er ist wirklich nicht, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Der Dreckskerl kann spüren, dass wir kaum etwas gegen ihn in der Hand haben – falls du deine Meinung nicht geändert hast, Carmichael da rauszuhalten.« Er hielt eine Sekunde lang inne. »Hast du das?«
    »Nein, kommt nicht in Frage.«
    »Na ja, wenn Bryony Sharp nicht aussagt, stecken wir bis zum Hals in der Scheiße.«
    Daniels sah zur Decke und seufzte.
    »Ich hab recht oder nicht?« Gormley wartete ihre Antwort nicht ab. Er zeigte auf die Tür von IR 3. »Er hat sich ein paar Namen auf einem Computer angesehen. Mordsverbrechen! Das haben wir alle schon mal getan, und für sich allein betrachtet ist es nicht genug, um ihn zu verurteilen. Wir wissen das. Und er weiß es auch. Er ist klar im Vorteil.«
    Mit dieser trüben Einsicht betraten sie den Vernehmungsraum.
    Freek saß am Tisch, ein uniformierter männlicher Beamter stand ein paar Meter entfernt. Daniels nahm Blickkontakt zu ihm auf und nickte in Richtung Tür. Als der Constable den Raum verließ, setzte sie sich dem Verdächtigen gegenüber. Gormley setzte sich ebenfalls, auf den Stuhl, der der Wand am nächsten war und von dem aus er das Aufnahmegerät bedienen konnte. Er schaltete es ein und vergewisserte sich, dass es funktionierte, bevor er zur Sache kam.
    »Diese Vernehmung findet in der Polizeistation Innenstadt statt. Es ist zweiundzwanzig Uhr fünf. Ich bin Detective Sergeant Hank Gormley. Außerdem anwesend sind Senior Investigating Officer …« Daniels sagte ihren Namen. »Und Sie sind …?«
    Gormley zeigte auf den Verdächtigen.
    »Stephen Pretoria Freek.«
    »Ich muss Sie daran erinnern, dass Sie noch nicht unter Anklage stehen.« Daniels’ Augen wanderten über den Mann, nahmen seine teure Kleidung auf, eine gute Uhr, seine entspannte Körpersprache: Füße auseinander, die Hände locker vor dem Schoß verschränkt, kein sichtbares Anzeichen von Stress auf seinem Gesicht. Wenn man die Schwere des Verdachts in Betracht zog, unter dem er stand, dann war das wirklich befremdlich. Sie legte eine dicke Akte mit Dokumenten vor sich auf den Tisch, auf deren Deckblatt Freeks Name deutlich geschrieben stand. Darin war nichts außer leeren Blättern. »Verstehen Sie?«
    Freek sagte nichts.
    »Verstehen – Sie – mich?«
    »Ich – bin – nicht – dumm«, antwortete er.
    »Freut mich zu hören.« Daniels faltete die Hände, stützte die Ellbogen auf den Tisch und bedachte ihn mit dem, was hierzulande allgemein als das Scotswood-Starren bezeichnet wurde. »Sie haben das Recht, einen Anwalt zurate zu ziehen, aber Sie haben abgelehnt – stimmt das?«
    »Ich bin wegen Entführung verhaftet worden

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