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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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und bin vollkommen unschuldig.« Der Verdächtige erwiderte stur ihren Blick. »Erst will ich hören, was Sie zu sagen haben.«
    Daniels schob eine abtrünnige Haarsträhne mit der rechten Hand hinter ihr linkes Ohr. »Wir haben Grund zu der Annahme, dass Sie zu privaten Zwecken Informationen aus einer Universitätsdatenbank eingesehen haben.«
    »Das habe ich nicht.«
    »Sind Sie sich da ganz sicher?«
    »Definitiv. Ich bin leitender Angestellter im Immatrikulationsbüro. Es ist meine Aufgabe, Studentenakten einzusehen.«
    »Da stimme ich Ihnen zu.« Daniels hielt inne. »Können Sie mir sagen, warum Sie die Akte von Bryony Sharp eingesehen haben, zum Beispiel? Sie ist keine Studentin des ersten Semesters.«
    Er zuckte die Schultern. »Kann ich mich nicht dran erinnern.«
    »Wie bequem.« Gormley setzte die Brille auf, die seine Kollegen als Aufrichtigkeitsbrille bezeichneten. Um des Effekts willen warf er einen Blick in die Akte, die Freeks Namen trug. »Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Wissen Sie, wir haben nicht nur ein, sondern zwei Mädchen, die schwören, dass sie erst gestern Abend im Nachtclub ›Fuse‹ in Durham von Ihnen unter Drogen gesetzt wurden.«
    »Ich nehme an, das können Sie beweisen.«
    »Sie haben da was vergessen …«
    »Hab ich das?«
    Gormley hielt grinsend eine Tüte mit weißem Pulver hoch, die sie in seiner Brieftasche gefunden hatten.
    »Oh, das.« Freek beugte seinen Kopf auf die Tischplatte hinunter und schnupfte eine eingebildete Linie Kokain auf. Er schüttelte spöttisch den Kopf. »Was Sie da gefunden haben, ist Stoff für meinen privaten Gebrauch. Klagen Sie mich also wegen Besitz an. Wäre meine erste Straftat, ich könnte sogar auf Kaution freikommen. Was meinen Sie, DCI Daniels?«
    »Für die Aufnahme: Mr Freek hat gerade so getan, als sei das weiße Pulver, das wir in seinem Besitz gefunden haben, eine illegale Droge.« Daniels nahm das interne Telefon zur Hand. » DC Carmichael, bringen Sie das Päckchen in den IR 3.«
    Sekunden später betrat Carmichael mit einem schwarzen Müllsack den Raum. Sobald sie hereinkam, erkannte Freek sie wieder. Er versuchte verzweifelt, sein Unbehagen zu verbergen, schaffte es aber nicht.
    Carmichael verließ den Raum wieder.
    »Was, glauben Sie, haben wir hier drin?« Daniels tippte auf den Müllbeutel.
    Schweigen.
    »Es ist Ihr Computer. Und wir haben ihn durchsucht«, log Daniels. Der Laptop darin war ihr eigener. »Jetzt sind Sie nicht mehr so eingebildet, oder?«
    Freek sah auf das in die Wand eingebaute Aufnahmegerät. »Stellen Sie das Ding ab, und ich erzähle Ihnen alles, was ich weiß, wenn ich dafür Straffreiheit bekomme.«
    »So was gibt’s leider nur im amerikanischen Fernsehen«, sagte Daniels. »Unglücklicherweise für Sie ist das hier nicht 24 , und ich bin auch nicht Jack Bauer. Es ist wirklich schade, ich weiß, aber wir verhandeln nicht – oder, Sergeant?«
    »Sie will damit sagen, dass Sie tief in der Scheiße stecken!« Gormley nahm seine Brille ab. Das tat er immer, wenn sie jemanden vernahmen. Auf. Ab. Auf. Ab. Sein Arm ging hoch und runter wie der Ellbogen eines Geigers. »Sie werden sich viel mehr Mühe geben müssen, wenn Sie uns davon überzeugen wollen, dass Sie nichts Falsches getan haben.«
    Daniels sah den Häftling an. Es herrschten kaum Zweifel daran, dass er Carmichael und Bryony Sharp ohne deren Zustimmung schädliche Substanzen verabreicht hatte und dass er wenigstens eine von ihnen damit zu Tode geängstigt hatte; beide, wenn sie ehrlich war. Carmichael ging es immer noch nicht gut. Daniels hatte es in dem Augenblick gesehen, als sie zum Dienst erschien. Aber sie würde wieder in Ordnung kommen. Irgendwann. Sie so bald, nachdem Freek ihr einen präparierten Drink verpasst hatte, in einer Undercover-Operation einzusetzen war ein kalkuliertes Risiko gewesen; eines, das einzugehen es wert gewesen war, wie sich herausgestellt hatte. In ihrem Job war der Einsatz hoch. Der Zweck heiligte die Mittel. Ihre DC hatte sie stolz gemacht.
    Doch jetzt hatte Daniels den wirklich steinigen Weg vor sich: einen Verdächtigen zum Sprechen zu bringen, der nichts zu gewinnen und alles zu verlieren hatte, wenn er mit ihnen sprach. Wie würde Bright mit ihm umgehen, wenn er jetzt hier wäre? Würde er ihn schikanieren? Ihn mürbe machen? Vielleicht würde er es auf eine andere Weise probieren, auf eine, die ihn garantiert zu Tode ängstigen würde. Die ihn ins Schwitzen brachte.
    Eine andere Weise.
    Sie entschloss sich, noch

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