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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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Bright.
    Es gab einen Moment unangenehmen Schweigens am Telefon und im Wagen. Gormley sah Daniels an, fragte sich wohl, welcher seiner Vorgesetzten zuerst zwinkern würde. Daniels schien keine Worte zu finden, und Bright kam ihr nicht zu Hilfe. Es war das erste Mal, dass sie seit der Konfrontation bei ihm zu Hause miteinander sprachen.
    »Sei nachsichtig mit ihm«, flüsterte Gormley.
    Daniels sah ihn böse an.
    »Bis später, Chef.« Sie legte abrupt auf. »Was guckst du denn so?«
    Gormley blickte fest auf die Straße, die voller Schlaglöcher war, und ignorierte ihr Starren. »Damit hat es sich dann also?«
    »Womit?«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Ich bin immer noch sauer auf ihn, falls du das meinst.«
    »Nun, dann ist er eben kein Heiliger! Wer ist das schon?«
    Daniels antwortete nicht. Sie fuhr langsamer und bog links ab. Wie es der Zufall wollte, war die Schranke des MAC -Fliegerclubs oben, und sie musste nicht anhalten. Coles Audi TT stand noch immer auf demselben Parkplatz. Sie parkte daneben und stellte den Motor ab, wobei sie starr geradeaus blickte.
    »Willst du darüber sprechen?«, fragte Gormley.
    »Nein, verdammt, das will ich nicht.«
    »Das mag ich so an dir. Du bist immer dermaßen kommunikativ.«

72
    Cole war nicht in der Schule, also gingen sie stattdessen ins Büro. Eine junge Empfangsdame informierte sie, dass er auch nicht im Hangar sei. Sie kam gerade von dort und hatte keine Ahnung, wo er steckte. Sie bat sie, in Coles Büro zu warten, und bot an, ihn suchen zu gehen.
    »Wahrscheinlich hat er sich davongemacht«, sagte Gormley trocken.
    Daniels blitzte ihn an. »Du magst ihn nicht?«
    »Nicht besonders.«
    »Warum?«
    »Weiß nicht. Vielleicht aus demselben Grund wie du. Könnte es etwas mit seinem außergewöhnlich guten Aussehen zu tun haben? Mit seinem muskulösen Körper? Mit seinem aufregenden, wagemutigen Lebensstil? Seinem Hammerjob?«
    Daniels wandte sich lächelnd ab. Durchs Fenster konnte sie sehen, wie die Empfangsdame eilig zu einem kleinen Flugzeug ging, das auf der Rollbahn stand, neben einem Hubschrauber mit der Registriernummer G-1 TWA . Sie fragte sich, ob noch weitere Flugschulen an diese angeschlossen waren, und schickte Gormley hinaus, um nachzuforschen.
    Als er gegangen war, blickte sie sich untätig in Coles aufgeräumtem Büro um. Es gab zwar keine persönlichen Fotos auf seinem Schreibtisch, aber viele Andenken, einschließlich einem Briefbeschwerer in Form des Emblems der kanadischen Luftwaffe, ein fliegendes Ahornblatt mit einem Kondensstreifen, der es einschloss. Daneben stand ein Miniatur-Sopwith-Camel-Doppeldecker, dessen Rumpf aus einem kleinen Kasten bestand, der Coles Visitenkarten enthielt.
    Sie nahm sich eine und steckte sie unauffällig in ihre Tasche.
    An der Wand hing ein Storyboard, eine fotografische Bilanz von Coles Heldentaten der letzten zehn Jahre. Als sie den Raum durchquerte, um es sich näher anzusehen, stellte sie fest, dass die Bilder an bekannten Orten der ganzen Welt aufgenommen worden waren: Ayers Rock, die Chinesische Mauer, der Grand Canyon, um nur ein paar zu nennen. Natürlich stellten viele Fotos die Cockpits von Luftfahrzeugen dar, sowohl Flugzeuge als auch Hubschrauber. Auf anderen stand Cole neben verschiedenen Flugzeugen, den Arm um die Schultern anderer Piloten gelegt, mit einem Lächeln auf seinem Gesicht für die Kamera posierend. Und es waren diese Fotos, die ihr Herz schneller schlagen ließen, als sie vier Männer sah, von denen einer zu alt war, um Makepeace zu sein.
    Aber der andere?
    Scheiße!
    Die Tür hinter ihr quietschte, als sie sich öffnete.
    »Komm und sieh dir das an, Hank«, sagte sie, ohne sich umzudrehen.
    Als sich hinter ihr nichts rührte, drehte sie sich um. Stewart Cole stand auf der Schwelle, seine Hände und eine Wange ölverschmiert, sein Fliegeranzug ein bisschen schmutziger als bei ihrem ersten Treffen.
    Er zeigte auf das Storyboard. »Das ist das Beste daran, Pilot zu sein, man kommt herum. Ich habe seinerzeit erstaunliche Abenteuer erlebt.«
    Er war freundlich, nicht eingebildet. Die Tatsache, dass sie Polizeibeamtin war und ihn wegen seiner Vergangenheit mit einem gewissen Vorbehalt ansehen könnte, schien seine Haltung ihr gegenüber nicht zu beeinflussen. Daniels wusste nicht warum, aber sie fühlte sich zu dem Mann hingezogen. Den ganzen Morgen war ihr seine Frage zur Rehabilitation im Kopf herumgegangen.
    »Wer ist das?« Sie drehte Cole den Rücken zu und deutete auf den älteren Mann auf

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