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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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er ist selbst Vater?«
    »Ich würde meinen Job darauf verwetten.«
    Jos Worte hingen zwischen ihnen in der Luft.
    Daniels’ Handy klingelte, schreckte sie beide auf: Hank rief an.
    Daniels ignorierte es und sagte: »Hank mag Finch nicht.«
    »Dann muss er ja schuldig sein!«
    Sie lachten beide, nicht weil es so witzig war, sondern weil es die Anspannung minderte. Jo mochte Gormley, seit sie zusammen Zeit in einem sicheren Haus verbracht hatten, als man dachte, sie sei unwissentlich das Ziel eines ihrer Klienten geworden, eines Mannes, der bereits mehrfach getötet hatte. Erst später hatte die Mordkommission die Beweise dafür gefunden, dass es in Wirklichkeit Daniels gewesen war, die er beobachtet hatte. Und sie musste ganz sicher nicht an seinen Namen erinnert werden.
    Daniels setzte sich zu Jo aufs Sofa und schlug die Ermittlungsakte auf. Darin befanden sich die Tatortfotos, Aussagen und Prüfungen von Führungszeugnissen von Adam Finch und den wichtigsten Mitgliedern seines Personals: Pearce, Townsend und Mrs Partridge. »Nichts aktenkundig über sie«, sagte sie. »Abgesehen von einer verjährten Anzeige wegen Urinierens an einem öffentlichen Ort, als Pearce achtzehn Jahre alt war.«
    »Und die Graingers?«
    »Sind die Unschuld selbst …« Beim Durchblättern kam Daniels zu ihren Notizen über die leidtragende Familie. »Nicht mal eine unbezahlte Rechnung oder ein Streit mit den Nachbarn. Sowohl auf dem Papier als auch in Person scheinen sie ein liebenswertes Paar zu sein. Sie sind zutiefst erschüttert.«
    »Adam Finch ist der einzige Pilot darunter?«
    Daniels nickte. »Behauptet, er sei schon seit Jahren nicht mehr geflogen, hat nicht einmal mehr eine Lizenz. Die ist schon lange abgelaufen.«
    »Was nicht heißt, dass er nicht immer noch fliegen könnte.«
    »Das stimmt natürlich.«
    »Darf ich?« Jo zeigte auf die Akte.
    Als sie sich hinüberbeugte, um sie aufzuheben, streifte ihre Hand Daniels’ Schoß.
    Sie waren sich seit Monaten nicht so nah gewesen, und Daniels’ Herz raste.
    »Finch kann es nicht sein«, sagte sie, wobei sie mühsam versuchte, sich zu konzentrieren. »Ich bin mir sicher, dass Amy umgebracht wurde, um ihn zu bestrafen.«
    »Das denke ich auch, wenn nicht …« Jo beendete den Satz nicht.
    Daniels sah sie an. »Wenn nicht was?«
    Jo antwortete nicht.
    »Sprich weiter, was wolltest du sagen?«
    »Wenn es Finch ist, dann ist er vollkommen ausgetickt, und das Ganze ist noch viel durchtriebener und ausgeklügelter, als ich zuerst dachte. Wenn du allerdings recht hast und es ist jemand anders, jemand, der tötet, um sich an ihm zu rächen, dann haben wir es mit etwas viel Schlimmerem als Zorn zu tun. Dann handelt es sich um hasserfüllte Raserei. Das Leiden gehört dazu, Kate. Und ich wette, es ist jemand, den er persönlich kennt.«

21
    In High Shaw flutete Frühlingssonnenschein den Raum, und frische Landluft fegte durch die offene Tür hinein. Doch die Atmosphäre des Ortes besserte DS Robsons schlechte Laune nicht. Daniels hatte ihn hier mit einem großen Stapel Aussagen zurückgelassen, die er lesen musste – noch dazu bedeutungslosen Aussagen. Er sah auf, als ein dunkler Schatten auf sein Gesicht fiel. PC Hook stand auf der Schwelle, einen Landarbeiter im Schlepptau.
    »Das ist Ronnie Raine, Sarge. Er meint, er hätte Ihnen was Wichtiges zu sagen. Ist es in Ordnung, wenn ich ihn bei Ihnen lasse?«
    Robson nickte.
    Hook ging zu seiner mobilen Zentrale zurück und ließ Raine in der Tür stehen. Robson sah sich den Jungen an und ließ ihn hereinkommen. Er war ein Riese, annähernd zwei Meter groß, mit sandfarbenen Haaren, einer rötlichen Gesichtsfarbe und hellen Augen. Robson hielt ihn für schätzungsweise um die zwanzig, aber er sah aus, als würde er schon seit Jahren auf dem Land arbeiten. Im Gegensatz zu dem Detective, der sich danach sehnte, in die Stadt zurückzukehren, machte er den Eindruck, als fühlte er sich in seiner Umgebung sehr wohl.
    Raine trat vor, bückte sich, um durch die Tür zu gehen. Robson bot ihm einen Stuhl an, aber er lehnte ab, wobei er auf seine schlammigen Stiefel zeigte, die deutlich nach Pferdedung rochen.
    »Wie Sie möchten«, sagte Robson. »Was sollte ich denn Ihrer Meinung nach unbedingt wissen?«
    »Vielleicht bedeutet es gar nichts, Sir.«
    »Möglich. Aber das kann ich nicht wissen, bevor Sie es mir nicht gesagt haben, oder?«
    »Mein Cousin Billy ist der Constable hier.« Raine wartete auf eine Bestätigung von Seiten des Detectives,

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