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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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fügte ihr Blaulicht seinem hinzu. Autos machten Platz, als sie mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der angegebenen Adresse fuhren, wobei die Sorge um einen Kollegen Vorrang vor allem anderen bekam.
    Carmichael würde warten müssen.
    Das Funkgerät erwachte wieder zum Leben: »3398, wegbleiben. Alle anderen Einheiten weiterfahren bis auf Weiteres, Ende.«
    Daniels fuhr weiter. Der Kontrollraum wusste jetzt, dass genug Beamte auf dem Weg waren, und hatte den Wagen abgerufen, der am weitesten entfernt war. Sie fuhr weiter hinter dem Streifenwagen her, musste aber einem Wagen ausweichen, der aus einer Seitenstraße herausgeschossen kam. Auch er wurde verfolgt.
    Heute Nacht kam wirklich alles auf einmal.
    Wieder der Kontrollraum: »5678 vor Ort … eine Person verhaftet. Beamter braucht medizinische Versorgung, Lage jetzt unter Kontrolle. Alle Einheiten auf dem Weg zur Stamfordham Road können die Fahrt einstellen, Ende.«
    Der Verkehrsbeamte war der Erste, der antwortete: »5547, ist angekommen.«
    »7824, verstanden«, sagte Daniels.
    Der Streifenwagen hielt am Straßenrand an und erlaubte Daniels, ihn zu überholen. Etwas weiter vorn wendete sie und fuhr zurück, dann hielt sie an, als sie neben ihm angelangt war. Sie lächelte ihn durch das Fenster an, nahm die rechte Hand vom Lenkrad und schlug sich damit auf die linke, womit sie ihr Fehlverhalten anerkannte.
    Er lächelte zurück.
    Daniels fuhr weiter, hatte verdammtes Glück gehabt, auf diese Weise ohne Strafzettel davongekommen zu sein. Als sie wieder an dem dicht befahrenen Kreisverkehr ankam, wo der Notruf reingekommen war, überlegte sie, Brown anzurufen. Aber sie war jetzt nur noch einen Kilometer entfernt, fuhr also stattdessen einfach weiter. An der Straße zum Flughafen fuhr sie an der dritten Ausfahrt in Richtung Kingston Park. Drei Minuten später kam sie an der Adresse an, die Brown ihr genannt hatte, eine Doppelhaushälfte aus den dreißiger Jahren.
    Browns blauer Honda stand in der steilen Einfahrt, Scheinwerfer noch eingeschaltet, Beifahrertür weit geöffnet. Daniels parkte hinter ihm und stieg aus. Sie fand den Schalter für die Scheinwerfer und stellte sie aus, dann ging sie zur Eingangstür. Doch noch bevor sie die Gelegenheit hatte zu klingeln, wurde die Tür von einem verärgert aussehenden Brown geöffnet.
    »Was zum Teufel ist denn los?«, fragte sie.
    »Entweder hat sie zu viel getrunken, oder jemand hat ihr was in den Drink getan.«
    »Das reicht nicht, Andy. Was war es?«
    Brown sah zu Boden. »Ich weiß es nicht.«
    »Auf jeden Fall hat sie es vermasselt …«, sagte Daniels. »Wo ist sie?«
    Brown nickte in Richtung Treppe.
    Daniels nahm zwei Stufen auf einmal und kam zu einem Schlafzimmer auf der Vorderseite des Hauses, in dem Licht brannte. Carmichael lag quer auf einem Doppelbett, völlig hinüber. Ihre Bluse war um die Taille hochgerutscht, wo Brown sie angefasst hatte, als er mühsam versucht hatte, sie die Treppe hinaufzuschaffen. Ihr Puls war leicht erhöht, aber ihre Temperatur schien normal zu sein. Daniels setzte sich neben sie und hob eines ihrer Augenlider an. Carmichael stöhnte, aber ihr Auge registrierte nichts.
    »Sieht mir nur danach aus, als wäre sie breit«, sagte Daniels. »Was ist passiert?«
    Brown setzte sich auf einen Stuhl am Fenster. Er sah todmüde aus. Er trug ein dunkelblaues Hemd mit hochgerollten Ärmeln, und unter seinen Achseln waren Schweißflecke zu sehen. Er musste sich dringend rasieren und umziehen. Und so, wie er aussah, konnte er außerdem einen starken Drink vertragen.
    »Ich hab sie die ganze Zeit beobachtet, Boss, Ehrenwort. Erst war sie in Ordnung und hat was an der Bar getrunken …«
    »Hat sie mit jemandem gesprochen?«, unterbrach ihn Daniels.
    »Ja, mit einem Kerl.«
    Brown zog sein Handy heraus, tippte auf die Fotogalerie und gab es ihr. In dem Augenblick legte Carmichael ihren Arm über die Brust, wobei ihre Augenlider zuckten. Daniels sah sie kurz an und zoomte dann das Bild heran, das Brown mit seinem Handy geknipst hatte. Der Mann auf dem Foto war gut gekleidet, in mittlerem Alter, schmal gebaut und hatte graue Schläfen. Er hatte perfekt geschwungene Augenbrauen und war offensichtlich jemand, der auf sich achtete. Er erinnerte sie an den Fußballreporter der BBC , Alan Hansen.
    »Wer ist das?«, fragte sie.
    Brown zuckte mit den Schultern, wobei er auf Carmichael blickte. »Da müssen Sie Lisa fragen.«
    Ja, sicher. »Also, zuerst war sie in Ordnung. Und dann was?«
    »Sie ist

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