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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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Gormley verzog ärgerlich das Gesicht. »Eine Telefonnummer könnte helfen.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis der Groschen fiel. Dann dämmerte es Vanessa, worauf er hinauswollte. Sie schlenderte davon und ließ sie auf der Schwelle stehen. Von drinnen war Flüstern zu vernehmen. Dann tauchte sie mit Bryonys Nummer auf einem Fetzen linierten Papiers wieder auf.
    Daniels nahm es ihr ab, dankte ihr und wandte sich ab.
    »Chief Inspector?«
    Daniels drehte sich um.
    Vanessa hielt inne. »Wissen Sie, sie bringt mich um, wenn ich Ihnen das erzähle, aber Bry hatte gestern Abend ein hässliches Erlebnis – na ja, unheimlich. Ich hab ihr gesagt, sie soll die Polizei anrufen, aber das wollte sie nicht. Sie sollte das aber lieber machen, weil es ihr nämlich im Moment ganz dreckig geht und sie Hilfe braucht.«
    Daniels wollte mehr wissen. »Was meinen Sie mit unheimlich?«
    »Sie glaubt, dass sie von einem Typen, den sie gestern Abend im ›Fuse‹ getroffen hat, unter Drogen gesetzt worden ist.«
    »Sie glaubt es?«
    »Sie war betrunken, aber das waren wir alle.«
    »Dieser Typ hieß nicht zufällig Steve?«
    Vanessas Reaktion sprach Bände.
    »Deswegen sind wir hier«, sagte Gormley. »Haben Sie ihn kennengelernt?«
    »Kurz. Ich bin früh nach Hause gegangen.« Vanessa hielt wieder inne und zeigte über die Schulter nach hinten. »Mein Freund, Nick, hat hier übernachtet. Bry schien sich richtig gut zu amüsieren, als wir weggingen. Jedenfalls kam sie erst am Vormittag heim. Hat gesagt, sie wäre früh am Morgen in irgendeinem Park in Newcastle aufgewacht, frierend und allein. Kann sich nicht erinnern, wie sie dahin gekommen ist, und glaubt auch nicht, dass er, na ja, irgendwas mit ihr gemacht hat. Sie war zu Tode verängstigt. Hat nur geduscht, ihr Zeug gepackt und ist dann nach Hause zu ihrer Familie gefahren, um darüber nachzudenken.«
    Gormley folgte seiner Chefin eine Betontreppe hinunter und zurück auf den Bürgersteig einer belebten Straße. Im Gehen tippte Daniels Bryony Sharps Nummer ein, aber sie bekam keine Antwort, und das Telefon schaltete auf den Anrufbeantworter um: »Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.«
    Daniels hinterließ eine Nachricht und legte auf. Sie sah auf die Uhr – Viertel nach zwölf –, dann führte sie Gormley eine enge Straße entlang und bog schließlich links ab, auf den kopfsteingepflasterten Hof eines Büroblocks, in dem sich die Personalabteilung der Universität befand. Sie hatten telefonisch einen Termin ausgemacht und waren bereits zehn Minuten zu spät dran.
    Daniels’ Telefon klingelte: Carmichael.
    Sie nahm den Anruf an. »Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt, Sie sollten wieder ins Bett gehen und sich ausschlafen.«
    »Das hab ich getan.« Carmichael hörte sich gut gelaunt an. Voll da. Wieder im Geschäft. »Der Widerling ist Dozent für Anthropologie. Es ist mir wieder eingefallen, als ich aufgewacht bin und an ihn gedacht habe. Einfach so, aus dem Nichts heraus. Sein Name ist Curtis, Steve Curtis.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut! Soll ich ihn aufspüren?«
    »Nein, Lisa, Sie bleiben, wo Sie sind. Hank und ich kümmern uns darum.«
    Es gab eine kurze Pause.
    »Ist er sauer auf mich?« Carmichael hörte sich besorgt an.
    Daniels warf einen Blick auf Gormley. Er lächelte, mit etwas beschäftigt, was sich links von ihnen abspielte, und nicht im Geringsten an ihrem Gespräch interessiert. Daniels folgte seinem Blick und fing an, breit zu grinsen, als sie sah, was es war. Ein Schild mit der Aufschrift: DAS MITBRINGEN VON ALKOHOL IST NICHT ZULÄSSIG war so verändert worden, dass jetzt darauf stand: DAS MITBRINGEN VON ALKOHOL IST LÄSSIG .
    »Ihm geht’s gut«, sagte Daniels. »Natürlich macht er sich Sorgen um Sie, aber ansonsten ist er in Ordnung.« Eine Tür quietschte, als Gormley sie ihr aufhielt. Daniels ging hindurch. »Ich muss jetzt Schluss machen, ich rufe später noch mal an.«
    Sie steckte das Telefon in die Tasche.
    Sie waren an einem nicht besetzten Empfangstresen angekommen. Gormley drückte mit dem Daumen auf einen Klingelschalter, trat einen Schritt zurück und wartete darauf, dass jemand erschien.
    »Wenn ich diesen Verrückten in die Finger kriege …«
    Er hatte also doch zugehört. »Dann behandelst du ihn mit professioneller Zurückhaltung, richtig? Um Gottes willen, hör auf damit. Sei einfach nur froh darüber, dass es ihr gut geht. Es wird nicht wieder vorkommen, das kann ich dir

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