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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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der Straße aufsammelte, und nun, weil Emily es nicht übers Herz bringen würde, ihre Bitte abzuschlagen.
    »Na ja, es stimmt wohl auch«, meinte Emily und wechselte dann das Thema. »Also, wann und wo soll das Treffen morgen sein?«, fragte sie schlicht.
    Lara gab ihr Ort und Uhrzeit durch.
    »Bis morgen dann«, verabschiedete Emily sich.
     
    ***
     
    Emily schloss den Laden ab. »Komm Isak, Nadine wird schon warten.« Emily beugte sich zu Isak hinunter. »Aber pst«, flüsterte sie ihrem Hund zu. »Und kein Herumtollen heute. Du weißt, dass wir auf ganz leisen Sohlen laufen müssen, wenn Nadine einen ihrer Migräneanfälle hat.«
    Isak wedelte fröhlich mit dem Schwanz. Nadines Migräne interessierte ihn wenig. Emily hingegen befand sich in höchster Alarmbereitschaft, als sie jetzt zum Haus gingen. Hoffentlich wirkten die Schmerzmittel mittlerweile, sonst würde Nadines Übellaunigkeit über sie kommen.
    Der Anfall hatte sich schon heute Morgen angekündigt, als Nadine bei jedem lauteren Geräusch genervt dreinschaute. Am Nachmittag, kurz nach Laras Anruf, kamen dann die Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit.
    Emily drückte fast geräuschlos die Haustür ins Schloss, verzichtete auf Licht im Flur, stolperte über etwas, was nicht ohne Poltern abging.
    »Mist!«, fluchte Emily unterdrückt vor sich hin.
    Als sich ihre Augen an das Dunkel gewöhnt hatten, erkannte sie Nadines Schuhe. Emily räumte sie ins Regal. Dann zog sie ihre Jacke aus und hängte sie an die Garderobe. Barfuß schlich Emily in Richtung Wohnzimmer, drückte vorsichtig die Klinke der Tür hinunter, schob sie auf.
    Nadine lag im Halbdunkel auf dem Sofa. Das Licht der abgedimmten Stehlampe erhellte das Zimmer gerade soweit, dass Emily ihre Geliebte sah, eingehüllt in eine Decke.
    »Schläfst du?«, wisperte sie.
    »Bis eben, als du in den Flur eingefallen bist«, kam es gequält vom Sofa.
    »Deine Schuhe lagen im Weg, ich bin gestolpert.«
    »Entschuldige, dass ich nicht noch den Hausputz gemacht habe, bevor ich mich hingelegt habe«, erwiderte Nadine verschnupft. Ein leises Stöhnen folgte.
    Emily biss sich auf die Lippen. »Kann ich was für dich tun, Schatz? Willst du einen Tee oder was essen?«
    »Ich habe keinen Hunger. Aber ein Tee wäre nett.«
    »Kommt sofort.« Emily eilte in die Küche, füllte den Wasserkocher, schaltete ihn an. Flugs suchte sie alle Utensilien für Nadines Tee zusammen.
    Verdammt! Welche Sorte?
    Emily sprintete zurück ins Wohnzimmer. »Früchte? Pfefferminze? Oder einfach schwarz?«, fragte sie leise an der Tür.
    »Haben wir noch Mango?«
    »Glaub schon.« Lieber Gott, lass uns noch Mangotee haben, flehte sie auf dem Weg in die Küche und überlegte, ob es Sinn machte, ein Reservelager anzulegen. Eine Art Notfallration mit mindestens einem Beutel pro Sorte.
    Es war noch Mango da! Emily atmete erleichtert auf. Über Schuhe stolpern und kein Mangotee, das wäre zu viel gewesen. Auch wenn sie prinzipiell weder für das eine noch für das andere etwas konnte. Nadine war während ihrer Migräneanfälle nicht sehr gerecht, was das betraf. Aber Emily verstand, dass einen penetrante Kopfschmerzen schon mal etwas unleidlich machen konnten. Außerdem entschuldigte Nadine sich auch immer für ihre ungerechtfertigten Vorwürfe. Früher oder später. Also bestand kein Grund, ihr etwas übel zu nehmen, zumal Emilys gelegentlicher Ärger über solch sinnlosen Streit schnell verrauchte. Streit konnte man das ja eigentlich gar nicht nennen, höchstens eine Unstimmigkeit.
    »Hier ist dein Tee. Ich habe dir ein paar Kekse dazu gelegt. Nur falls du magst.« Emily stellte Thermoskanne und Keksteller auf den Couchtisch. Daneben eine Tasse. »Soll ich dir gleich was eingießen?«
    Nadine nickte dankbar. »Und vielleicht, wenn es nicht zu viel Mühe macht, ein Buttertoast«, bat sie.
    »Was soll daran Mühe machen? Gib mir fünf Minuten. Soll ich dir solange den Fernseher anschalten? Das lenkt dich ab.«
    Nadine seufzte. »Okay. Aber bitte nicht so laut.«
    »Natürlich nicht.« Emily schaltete den Apparat an, regelte die Lautstärke zurück, reichte die Fernbedienung an Nadine weiter. »Gut so?«
    »Danke. Du bist die beste Krankenpflegerin der Welt.« Ein schwaches Lächeln folgte.
    Emily beugte sich zu Nadine hinab, küsste sie flüchtig. »Das muss ich auch, denn du bist die schrecklichste Patientin der Welt.«
    Nadine zog einen Flunsch, grinste aber dabei. Emily lächelte, verschwand wieder in die Küche.
    »Buttertoast

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