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Ich zähle bis drei

Ich zähle bis drei

Titel: Ich zähle bis drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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während ich die Linien ihrer linken Brust mit dem
Zeigefinger nachzeichnete.
    »Sex scheint deine einzige
Leidenschaft zu sein, stelle ich erfreut fest«, murmelte sie.
    »Willst du damit sagen, es gäbe
noch andere ?«
    Sie stieß meinen Finger
beiseite, setzte sich auf und knipste die Nachtischlampe an. »Ich verfüge zwar
über gewisse Fertigkeiten, wenn ich im Dunkeln liege, aber Trinken gehört nicht
dazu .« Sie fuhr sich langsam mit einer Hand durch die
struppigen rotbraunen Locken und schnitt eine Fratze.
    »Ich muß aussehen wie der
letzte Dreck .«
    »Für mich siehst du großartig
aus .«
    »Das liegt nur daran, daß du
deine Augen nie über meine Schulterhöhe hebst, wenn ich splitternackt bin«,
stellte sie zufrieden fest. »Sei ein Schatz und hol mir die Bürste vom
Frisiertisch .«
    »Ich kann sie nicht finden«,
sagte ich wenig später.
    Sie schnaufte ungeduldig. »Sie
muß da sein. Sieh mal in meiner Schmuckkassette nach .«
    Ich öffnete die Schmuckkassette
und siehe, da lag die Bürste, oben auf einer bemerkenswerten Ansammlung von
Ohrringen, Armbändern, Ringen und Ketten. Als ich sie aufnahm, funkelte mich
eine Brosche an. Ich warf die Bürste aufs Bett und holte die Brosche heraus.
Die drei großen Smaragde, die vom kunstvollen Filigran herunterbaumelten, waren
mir bedrückend vertraut. Daphne hielt abrupt im Bürsten inne, als ich ihr die
Brosche auf die wohlgeformten Oberschenkel fallen ließ.
    »Erzähl mir nicht, man habe
dich nur reinlegen wollen«, sagte ich scharf, »jemand habe sie in deine
Schmuckkassette manövriert, als du gerade nicht hingesehen hast .«
    »Sie lag in einem Päckchen bei
dem Rest meiner Post .« Die Bürste setzte sich langsam
wieder in Bewegung. »Ich hätte es dir gleich sagen sollen, Danny, aber ich dachte,
es hätte Zeit bis morgen. Wir haben nur diese eine Nacht zusammen, und ich
wollte sie nicht damit vergeuden, Detektiv zu spielen .«
    »Hast du das Einwickelpapier
aufbewahrt ?«
    Sie sah mich mit großäugigem
Erstaunen an. »Warum denn das, in aller Welt?«
    »Du Schwachkopf !« zischte ich. »Was ist mit dem Poststempel ?«
    »Welchem Poststempel?«
    »Na, auf der Briefmarke?« Ich
schloß die Augen, um sie die funkelnde Mordlust nicht sehen zu lassen. »Sah sie
vielleicht ausländisch aus ?«
    »Schon möglich. Bestimmt
jedenfalls für einen Ausländer wie beispielsweise dich«, sagte sie eisig. »Ich
hingegen, als Engländerin, bin stolz darauf, daß mir das Gesicht unserer
Monarchin vertraut ist .«
    »Dann kam das Päckchen irgendwo
aus England...«
    »Großbritannien!«
    »Zum Teufel damit«, sagte ich
langsam. »Zum Teufel mit dir und mit England — Großbritannien.«
    »Das kommt davon, wenn man mit
einem lausigen Ausländer schläft«, sagte sie bitter. »Er hat nicht mal Achtung
vor meinem Vaterland .« Ein plötzliches Klopfen an der
Tür schreckte sie fast aus der Haut. »Was ist ?« schrie
sie.
    »Ich bin es, Ayling , Milady .« Die Stimme des Butlers tropfte durch die Türfüllung. »Ich bedaure, stören zu
müssen, aber eine Dame ist soeben angekommen und besteht darauf, Sie
unverzüglich zu sehen .«
    »Diese verdammte Amanda
Peacock«, sagte Daphne giftig und hob dann wieder die Stimme. »Sie ist keine
Dame! Sagen Sie der Hündin, sie soll im Zwinger schlafen, wo sie hingehört .«
    Es folgte ein spitzer Schrei
des Entsetzens vom Butler, die Schlafzimmertür flog weit auf und eine
schwarzhaarige Furie schoß ins Zimmer.
    »Ja, ja, wenn das nicht Danny
Boyd ist!« Der vollippige Mund verzog sich zu einem
arroganten Lächeln. »Das Entzücken aller Zimmermädchen! Und immer noch zu jeder
Tages- und Nachtzeit bereit, sich auf die Matratze legen zu lassen, wie ich
sehe!«
    »Mach, daß du aus meinem
Schlafzimmer kommst, ehe ich dir die Augen auskratze !« fauchte Daphne bedrohlich leise.
    »Daphne, Liebling, ist es
möglich, daß du etwas zugenommen hast, seit ich dich das letztemal sah ?« schnurrte Sorcha Van Hulsden und ließ ihre
jadegrünen Augen mit Interesse für Details über Daphnes nackten Körper wandern.
»Und auch noch an den falschen Stellen. Ich meine, diese leicht sackende
Tendenz um...«
    Ihre Augen verengten sich
plötzlich. »Das gehört mir !«
    Sie machte einen Satz zum Bett
hin, schnappte sich die Brosche aus der Mulde zwischen Daphnes Oberschenkeln
und richtete sich mit einem Blick unheilträchtigen Triumphes wieder auf.
    »Seid ihr vielleicht gestört
worden, als ich so unerwartet reinkam ?« Ihre Stimme
wurde

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