Ihr Auftritt, Mr. Pringle!
Jonathan
schien der Gedanke, eine Rolle spielen zu dürfen, zu gefallen. «Ich werde der
Bildmischer sein, und Pringle kann vorgeben, Christopher zu sein.»
Sie beförderten Mr. Pringle
hinaus, bevor er etwas einwenden konnte. Jonathan rief Erklärungen den Korridor
rauf und runter, und die Leute sprangen von den Stühlen auf, um mitzumachen.
Mr. Pringle war verärgert. Wie sollte man mit solchen Kindern ernsthafte
Ermittlungen durchführen.
In einem Büro starrte jemand
durch das Fenster auf die unten versammelten Journalisten. Wer hätte
voraussagen können, daß es so enden würde? Das Haustelefon klingelte immer noch
von Zeit zu Zeit.
In der Nachrichtenredaktion
bedrückten Mr. Pringle der Lärm und das Gedränge. Monitore lärmten unbeachtet.
Die Angestellten schrien, um den Krach zu übertönen. Nur eine Person schien
davon unberührt zu sein, sie saß an ihrem Schreibtisch, umwirbelt von
Redakteuren. Jonathan sah Mr. Pringles Blickrichtung. «Das ist Dorothy. Sie ist
jetzt zu sehr mit den Mittagsnachrichten beschäftigt. Ich will mal sehen, ob
ich später am Nachmittag eine Verabredung treffen kann.»
«Hallo.» Charles hatte sie
gesehen und legte seine Hand auf die Sprechmuschel des Telefons. «Seid ihr
gekommen, um jemanden festzunehmen?»
«Pringle will sich die Regie
ansehen, um die Atmosphäre in sich aufzunehmen», sagte Jonathan großspurig, und
Mr. Pringle zuckte zusammen. «Ist jetzt jemand drin?»
«Ich glaube, nicht, alter
Junge.» Charles bewegte sich lässig, um auf einer an einem Nagel hängenden
getippten Liste nachzuschauen. «Nein, nichts bis fünfzehn Uhr dreißig. Hast du
übrigens gehört, daß die Leitung keinen finden kann, der für das Abendprogramm
freiwillig die Regie übernimmt?» Er rollte die Augen himmelwärts. «Die machen
sich jetzt im Penthouse in die Hosen, nachdem Hornsey so versagt hat.» Als
sollten seine Worte bestätigt werden, rauschte Wasser durch die Rohre über
ihren Köpfen. «Die sind so verzweifelt, die könnten sogar dich bitten, Jonathan.»
«Oh, nein. Nein, nein.» Er
schüttelte entschlossen den Kopf. «Live-Sendungen sind bestimmt nicht drin. Das
steht in meinem Vertrag.»
«Die schnappen sich
irgendeinen», antwortete Charles fröhlich. «Und wann haben die sich schon mal
um einen Vertrag gekümmert? Niemand ist sicher vor ihren Klauen.»
«Warum auf Erden nehmen sie
nicht Jack?»
«Er hat sich wieder angeboten,
aber die Leitung nimmt immer noch an, er werde bald verhaftet.» Charles starrte
Mr. Pringle an. «Wird er?»
Mr. Pringle blinzelte. «Wenn die
Polizei der Meinung ist, die Beweise seien ausreichend...»
«Das sind Schwätzer, allesamt.»
Er leitete einen Bericht ein und warf ihn in Dorothys Eingangsfach. «Jeder kann
erkennen, daß sie faule Ausreden gebrauchen. Verhaftung>, daß ich nicht lache! Die haben keinen Anhaltspunkt, wer von uns
es getan hat. Ich übrigens auch nicht. Haben Sie schon was herausgefunden?»
forderte er Mr. Pringle heraus.
«Ich versuche noch,
anzufangen», sagte Mr. Pringle grimmig.
«Tja, dann gehen Sie mal ran,
Sportsfreund. Ich habe einen Zehner auf Sie gesetzt, daß Sie die Bullen
schlagen. Sogar der junge Fitz hat ein Pfund gewettet.»
«Gütiger Himmel!» Mr. Pringle
war wirklich bestürzt.
«Kommen Sie, kommen Sie.»
Jonathan brannte darauf zu handeln. «Verschwenden wir keine Zeit, solange der
Regieraum leer ist.»
Charles schlängelte sich
zwischen den Schreibtischen zu ihnen durch. «Es wird vermutlich damit enden,
daß sie George auffordern, es heute abend zu machen», sagte er.
«Nun, er kann nicht, weil er
eine Tonmischung macht», erwiderte Artemis. «Außerdem haßt George es, bei den
Nachrichten Regie zu führen.»
«Vielleicht, aber die da oben
glauben, Fernsehregisseure seien austauschbar und unwichtig.» Es war der Anfang
einer wohlbekannten Stichelei, der ein Quentchen Wahrheit innewohnte. «Die
glauben, man kann sie aus der Gosse auflesen.»
«Wo sie zweifellos Hornsey
gefunden haben», stimmte Jonathan zu. «Das sollte ihnen eine Lehre sein.»
«Jonathan, alter Knabe, wann
hat die Leitung dieses Hauses je etwas gelernt ?»
«Erinnert ihr euch an den
Fußballreporter?» bemerkte Artemis.
«Mein Gott! Ja!» Jonathan blieb
abrupt stehen, die anderen schlossen sich hinter ihm zusammen. «Es ist ein
allgemeiner Trugschluß, dem Sie, Pringle, wie ich glaube, nicht verfallen sind,
daß jedermann seinen eigenen Job ausfüllen und beim Fernsehen arbeiten
kann. Und da war
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